Montag, 12. März 2018

Blauer Himmel auf Vorrat

Gehörst du auch zu den Frostbeulen, die die eisigen Temperaturen der vergangenen Wochen ganz furchtbar fanden und sich den Frühling herbeigesehnt haben? Erinnerst du dich? Der Himmel war tagelang wolkenfrei, die Sonne schien ungehemmt und die Luft war kalt und rein. Zwei mal hatten wir Schnee für einen halben Tag. Die Penner vom Bahnhofsplatz suchten sich ein warmes Versteck und auf dem Weg in die Stadt traf man nur ein paar Leute, die dringend irgendwohin huschten. Von mir aus hätte der Winter noch Wochen dauern können. Ich fand es klasse.



Dann drang die Prophezeiung aus allen Kanälen, es würde milder werden. Frühlingshafte Temperaturen. Das Tief über Bayern kommt hinten nicht mehr hoch oder so ähnlich. Hört sich gut an, sieht aber in der Realität folgendermaßen aus: nicht enden wollender grauer Wolkenbrei, ab und an Nieselregen, stickige Luft (jedenfalls hier in der Stadt, die im Kessel zwischen Hunsrück und Westerwald liegt), beste Voraussetzungen für Kreislaufstörungen und Langzeitschäden. Der Mieter unter mir entdeckte, dass es fein ist, wenn er den Qualm aus seiner Bude nach draußen ableitet, öffnete sein Fenster und sofort hatte ich den Gestank bei mir in der Wohnung. Ich war gefrustet.



Da kam es mir gerade recht, dass dieses Wolken-Album nach Monaten noch immer unfertig herum lag. Es hat zwischen den in Form geschnittenen Kartonseiten jeweils ein duftiges Seiden-, Transparent-, Baumwoll- oder Japanpapier, um die Leichtigkeit von Wolken zu vermitteln. Ich suchte meine Himmelsfotos zusammen, die ich im letzten Jahr immer mal wieder gemacht hatte, wenn mir der Blick nach oben ein „wow“ entlockte. Dabei hatte ich darauf geachtet, stets eine kleine Ecke von einem Baum, Haus oder irgend etwas anderes als zusätzliche Dimension mit ins Bild zu nehmen.






Mit dem Blick gerichtet auf Fotos von reichlich blauem Himmel, Sonnenstrahlen und Regenbogen lies sich die Misere da draußen schon wesentlich besser ertragen.

Ich empfehle euch wärmstens: schafft euch einen Vorrat an tollen Himmelsfotos an, mit denen ihr euch dopen könnt, wenn es wiedermal so weit ist. Und glaubt mir: die nächste Grauwetterzone wartet schon darauf, uns die Petersilie zu verhageln.

Bleibt stark!
Bis bald, eure
ela


Mittwoch, 7. März 2018

Ahnenkult im Leporello-Haus

Endlich ist mal wieder eines dieser Alben fertig geworden, das seit locker einem Jahr angefangen im Regal lag. (Eine ganze Menge Minibücher warten schon deutlich länger, aber mir fällt ständig etwas Neues ein.) Teilweise kleingemustert und sogar mit Streublümchen-Tapeten … ich wage einfach mal, den Beitrag bei Michaelas Muster Mittwoch zu verlinken.



Uralte Familienfotos habe ich eingescannt, bearbeitet, neu ausgedruckt und freigeschnitten. Die alten Originale sind mir viel zu kostbar zum Verbasteln. Jede Person bekam einen bunten Hut, eine Krone oder Flügel, wie ich es irgendwo mal im Internet gesehen hatte. Die Amerikaner kommen auf solche Ideen, es gibt auch Stempel in der Art. Ob dieser Stil eine Bezeichnung hat, ist mir nicht bekannt. Zum „Steam Punk“ zählt es wohl nicht. Vielleicht kennt sich Eine von euch ja besser aus.




Ihr findet mich auf einem Bild mit meinem Lieblingsteddy und auf einem anderen mit Vater auf dem Motorroller. Damit sind wir zu Dritt plus Gepäck in den Urlaub nach Holland gefahren! Wie sich die Zeiten doch geändert haben!



Ich liebe diese alten Familienfotos. So viele Erinnerungen stecken darin. Auch Bilder aus meiner  Schulzeit, die bei Klassentreffen hin und wieder auftauchen, haben unschätzbaren Wert für mich. 



In den 60er Jahren kostete der 9 x 13 cm Papierabzug eines Fotos in schwarz-weiß 1 DM. Vergleicht das mal mit heutigen Preisen. Kein Wunder, wenn die Menge der Fotografien aus alten Zeiten eher überschaubar ist.



Also Leute, bis bald. Ich hab da noch was anderes mit Streublümchen im Sinn, muss aber erst testen ob es funktioniert.

ela

Mittwoch, 28. Februar 2018

Muster Mittwoch 2/2018 – Kleingemustert – eine Schmetterlingssammlung



„Kleingemustert“ ist irgendwie brav und überhaupt nicht mein Ding. Aber zu Schmetterlingen, diesen zarten, unschuldigen Wesen, passt es. Also dann bastle ich doch gleich eine ganze Schmetterlings-Sammlung - gestanzt statt handgeschnitten und aus Designpapier statt aus selbstbedrucktem, dafür aber mit viel Liebe millimetergenau aufgeklebt ;-)

Endlich hab ich auf diese Weise auch mal eine Doppelseite in meinem Sketchbook gefüllt. 






Zehn der Papiere auf der rechten Seite waren übrigens Innenseiten von gebrauchten Briefumschlägen – Behördenpost, Rechnungen usw. 



Beim aktuellen Monatsthema von Michaelas Muster Mittwoch gibt es noch mehr Kleingemustertes zu sehen. Schnell mal rüber klicken. Heute wird das Thema für April angekündigt.

Montag, 26. Februar 2018

Gullydeckeldruck

Ich weiß gar nicht mehr, woher ich erfuhr, dass Leute mit Farbeimer, Rolle und T-Shirt bewaffnet durch die Straßen ziehen, um Abdrucke von Gullydeckeln zu machen. Hui – das gefiel mir! Allerdings – sein es Feigheit, Erziehung oder Vernunft - konnte ich mir nicht vorstellen, selber in die Altstadt zu gehen, mich dort auf die Knie zu legen, den Gullydeckel mit Farbe einzurollen (eine Anzeige wegen Sachbeschädigung zu riskieren) und einen Abdruck zu machen, um dann stolz mit meiner Beute vor dem Bauch herumlaufen zu können.




Da hatte das Schicksal ein Einsehen! Im Einkaufszentrum fand ein Modecamp statt. „Bedrucke dein eigenes T-Shirt mit echten Gully-Deckeln“ hieß es. Jetzt aber nix wie hin! Und schupp-di-wupp – es hat geklappt!

Der mit Stoffdruckfarbe eingefärbt Gullydeckel






Das T-Shirt vorsichtig ablegen und die Farbe mit leichtem Druck einer sauberen Rolle übertragen.
Der magische Moment - das T-Shirt vom Gullydeckel abziehen.
Passt!



Jede größere Stadt hat eigene Gullydeckel mit Motiven, die meist auf die Stadtgeschichte oder Sehenswürdigkeiten bezogen sind. Wer Lust hat, kann auf Reisen wunderschön gestaltete Gullydeckel fotografieren, statt sie mit Füßen zu treten.

Koblenzer Gullydeckel findet man in der Altstadt. Sie zeigen den Schängel, einen Bengel – also einen frechen Jungen, der auch als Brunnenfigur herhalten muss. Er speit Wasser in unregelmäßigen Abständen auf die Besucher, die ihm zu nahe kommen. Ein Spaß für jede geführte Touristengruppe und für quietschende, flüchtende Kinder.

Montag, 19. Februar 2018

Gesichter machen – Folge 3

Die Einen züchten Pferde oder neue Hunderassen und pfuschen so der Natur ins Handwerk, die Anderen trimmen Hecken und Büsche in skurrile Formen. Ich bin zwar kein Schönheitschirurg, verändere aber trotzdem immer wieder gerne das Aussehen wildfremder Leute.

Zart besaitete Betrachter halten es vielleicht für Grenzüberschreitung. Nein! Ist es nicht. Es ist „Papiergemetzel“ und durch FSK „frei auch für Jugendliche unter 18“.













Da staunt sogar der Schaber für die Herdplatte!
Mit dieser Folge schließe ich die Serie ab und verlinke sie wieder bei Susannes Papierliebe, die in diesem Monat Gesichter sammelt. In der nächsten Woche zeige ich euch was ganz anderes. Versprochen!

Montag, 12. Februar 2018

Gesichter machen – Folge 2

In Folge 1 habe ich euch letzte Woche einige brave Gesichter-Modifikationen gezeigt, um euch sanft einzustimmen auf das Thema. Heute geht es ein Stück weiter in Richtung „entartete Kunst“.

Ein Schnitt und schon ist nichts mehr wie es war. Man kann auch sagen: Schnipp-schnapp, alles ab! Ein riesen Spass. Ich glaube, nächste Woche kommt Folge 3!

Das gleiche Augenpaar auf immer anderen Unterteilen.










Bei Susannes Papierliebe am Montag sammeln sich in diesem Monat noch viele andere Beiträge zum Thema Gesichter. Guck mal rein.