Sonntag, 11. Dezember 2022

Advents-Post-Kunst 2022 – Sternenzelt

Das verflixte 7. Jahr meiner Teilnahme an der Advent-Post-Kunst liegt so gut wie hinter mir. In diesem Jahr meldeten sich 222 Teilnehmerinnen bei Michaela und Tabea an - mehr als das Doppelte seit meinem Einstieg 2016. Aus Deutschland und der Schweiz erwarte ich noch einige Karten bis Heiligabend. Oftmals trifft man „alte Bekannte“ in den Gruppen aus 24 oder 25 Leuten, häufig kennt man sich auch aus den Frühlings- und Sommer-Aktionen oder aus dem richtigen Leben und das ist schön.

Mit ein paar Extrakarten für Freunde kam ich auf 36 Pappen, die ich im vorgegebenen Format zuschneiden und zum Thema „Sternenzelt“ gestalten wollte.

Ich ergoogelte mir erst einmal eine Vorlage, um den Farben und Formen des Universums gerecht zu werden. Am PC visualisierte ich dann in Photoshop was mir vorschwebte und in mehreren Schichten übereinander aus dem blanken Nichts der seit Monaten zusammengesammelten Kartons entstehen sollte.




Das es mehrere Nächte dauerte, während „Promi Big Brother“ die Gesso-grundierten Karten mit Fingerschwämmchen und Acrylfarben (hellblau. mittelblau, violett, lila, grün, schwarz) zu betupfen, hatte ich in meinem Zeitplan nicht berechnet. Auch das das Ergebnis stellenweise eher nach „Dschungelcamp“ aussah, irritierte mich ein wenig, war aber nicht weiter schlimm, denn die Vorsehung gebot, mittels handgeschnittener Masken (aus einem alten Plastik-Schnellhefter) und der Gelli Platte den Himmel gewaltig zu verdunkeln.





Ich machte mich munter ans Werk, jedoch – das schwarze Firmament war irgendwie nicht ganz das Gelbe vom Ei. Die Sterne funkelten nicht wie geplant aus der Tiefe des Alls heraus sondern vernebelten die Sicht. Besser war, das Negativ des Sternenmeers, also die Schablone statt der Masken zu verwenden und somit die Gestirne in Schwarz vor die galaktische Himmelssphäre zu setzten. So herum funktionierte die Technik dann auch nahezu mit Lichtgeschwindigkeit. Ich musste nicht Stern für Stern immer wieder neu auf jeder Karte positionieren sondern konnte die Folie komplett auflegen und zack – die Sternenbasis ward erschaffen und gefiel mir prächtig.

Die Ursprungsversion (wie am PC erdacht) ist dank weißer Outlines vor dem Untergang (Mülleimer) gerettet.





Ein paar Experimente mussten dann aber doch noch sein: weiße Outlines aus fetten oder feinen Linien, doppelte Konturen, Sprenkel, Leuchtfarbe, Glanzakzente …. Und wenn man einmal so schön herumspielt, kann man auch noch ein paar Sterne schnitzen und aufstempeln. Auf diese Weise entstand am Ende eine schöne Serie galaktischer Planetenpost.










Online wurden unterdessen die verschiedensten Probleme bezüglich Porto, Nachporto und Gewicht diskutiert. Zwar konnte ich durch geschickten Dreisatz ermitteln, was meine Karten wiegen durften, die ich umweltbewusst aus Altkarton gezimmert hatte, dass dabei aber unterm Strich erhebliche Gewinne für das austragende Unternehmen in Verbindung mit beträchtlicher Schmälerung meines angedachten Budgets herauskamen, war wieder ein typisch deutscher Planungsfehler und ein Beweis, dass Theorie und Praxis gerne mal getrennte Wege gehen. (Da fällt mir ganz spontan die Elbphilharmonie und Stuttgart 21 ein.)

So schickte ich meine Ware mit leicht mulmigem Gefühl auf die Reise. Ab die Post …



Sicherheitshalber sandte ich noch ein Stoßgebet in den Weltraum, auf dass meine kosmischen Adventsgrüße ihre Zielposition punktgenau erreichen und glücklicherweise gibt es auch schon erste positive Rückmeldungen von Empfängerinnen diesseits und jenseits der Weißwurstgrenze.

Na dann, schöne Weihnachten!

7 Kommentare:

  1. Wie immer ein humorvoller und informativer Blick auf die Entstehung deiner Pöste! Nun bin ich sehr gespannt, wie mein Exemplar wohl aussieht!
    Liebe Grüße unhd bis bald
    Christine

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Ela, zunächst möchte ich mich herzlich für deine schöne Karte bedanken, ebenso für diesen tollen informativen Blogbericht.

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Ela, ich war doch schon heute früh hier...bin dann aber wieder abgelenkt worden, bevor ich kommentieren konnte.
    Jetzt aber! Abgesehen von den ganz wunderbaren Karten in himmlischer Farbzusammenstellung, finde ich auch deinen Schreibstil wirklich himmlisch! Jedesmal amüsiere ich mich köstlichst und fühle mich bestens unterhalten und gleichzeitig informiert. Schon allein deswegen darfst du das Bloggen auf keinen Fall aufgeben!
    Ich freu mich so, dass wir wieder aus alter Tradition getauscht haben...übrigens bin ich genau so lang dabei, wie du!
    Liebe Grüße - Ulrike

    AntwortenLöschen
  4. Ach, es ist immer so nett zu lesen, was du zu deinen schönen Arbeiten schreibst. Feiner Bericht mit Schmunzelfaktor!
    Schön, dass du das 7. Jahr durchgehalten hast, wir hoffe, du bist weiterhin dabei!
    Liebe Grüße
    Michaela

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Ela, ich muss jedes Mal denken: unglaublich, wie strategisch und genau du vorgestellt... mit erst mal Vorlagen ergoogeln, mit Photoshop rumprobieren... Krass! Aber dein Ergebnis kann sich, wie immer, sehen lassen!!! (Ich habe übrigens auch 2016 das erste Mal mitgemacht...Aber irgendwie nicht durchgehalten...) Liebe Grüße und auch dir einen wunderbaren Rutsch ins neue Jahr! Andrea (P.S. Meine URL nimmt es nicht... Deshalb halt anonym...)

    AntwortenLöschen
  6. Statt vorgestellt sollte es heißen: vorgehst... Blöde Rechtschreibkorrektur...

    AntwortenLöschen
  7. Deine Entstehungsgeschichte ist fast so gut wie Deine Karten! :)
    Man überlegt sich vorher so vieles und dann kommt einem dieses und jenes dazwischen.
    Vielen herzlichen Dank auch noch einmal auf diesem Wege!
    Ein gutes gesundes und kreatives neues Jahr
    Liebe Grüße
    Nina

    AntwortenLöschen

Ich freue mich sehr über jeden netten, ehrlich gemeinten Kommentar. Applaus ist das Brot des Künstlers ;-)

Mit dem Absenden eines Kommentars akzeptierst du, dass Google Daten wie Username, Blogadresse, eMail- und IP-Adresse, Datum/Uhrzeit und natürlich deinen Text speichert. In meiner Datenschutz-Erklärung finden sich nähere Infos dazu.

Du willigst ein, dass neben deinem Kommentar auch dein Name mit Avatar sowie Blogadresse angezeigt wird, wenn du mit deinem Profil eingeloggt bist.