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Samstag, 20. August 2022

Sommerpostkunst - Teil 1 - über Sonnendruck auf Solarpapier, Bleichtechnik, Cyanotypie, Naturselbstdruck, Brayer Printing und Gelli Plate Drucke

Es war eigentlich von vorne herein klar, dass die Sache bei mir wieder ausufert. Schon seit geraumer Zeit schob ich ein Fuder von Ideen vor mir her, das eines Tages ausprobiert werden sollte. Unerwartet kam dann der nötige Anschubser von Tabea und Michaela, als sie zur Sommerpostkunst „Pflanzendrucke in Sepia & Indigo“ aufriefen. Jepp!! Genau mein Ding!

169 Anmeldungen trafen ein. 169 Leute, die in Gruppen zu je 8 Personen Bündel von Drucken in unterschiedlichen Techniken an die anderen Teilnehmerinnen versenden, um sich gegenseitig zu inspirieren und zu beschenken. Tolle Sache.

Ich plante und organisierte diesmal unter erschwerten Umständen fern meines heimatlichen Materialdepots und letztlich schweifte ich immer wieder von den farblichen Vorgaben ab, so dass ich nun den kompletten Blogbericht mit allen Um- und Irrwegen in 3 oder vielleicht auch 4 Teile aufspalten muss. Ein paar Geheimnisse will ich lüften, denn ich habe auch meinerseits von netten Mädels via Instagram etliches über deren Vorgehensweise gelernt. Also pack ma's, wie der Bayer sagt, wenn es ordentlich was zu tun gibt. 😊





Ich steckte viele Ergebnissen meiner Experimente in die Sommerbündel und hoffe, meine Gruppenmitglieder profitieren von diesen Erfahrungen. Gut, dass die Umstände es mir erlaubten, einen Garten, Garage und das schöne Wetter zu nutzen.


Solarpapier für Sonnendrucke

Ich beginne mal mit der einfachsten Technik, einem Fertigpaket von bereits beschichtetem Solarpapier, welches lichtdicht verpackt zu 12 Blatt à 10 x 10 cm rund 10 EUR kostet. Ein stolzer Preis, aber ihr ward es mir wert (hi-hi).

Die Anwendung ist kinderleicht (empfohlen ab 6 Jahre). Auf die blaue Seite eines Blattes Sunprint Papier wird eine Pflanze gelegt und mit einer Glasscheibe windgeschützt dem Sonnenlicht preisgegeben. Schon nach kurzer Zeit werden die belichteten Stellen gelblich-weiß. Ein chemischer Prozess wandelt diese Bereiche im Anschluss unter Leitungswasser wieder in Blau um.

Die abgedeckten Flächen unterhalb der Pflanze, auf die kein Sonnenlicht gefallen ist, sind blau geblieben. Beim Wässern löst sich die ursprüngliche Farbe und das Papierweiß erscheint. Leicht transparente Objekte erzeugen Zwischentöne, wie man bei meinem jungen, zarten Ahorn-Blättchen gut sehen kann.






Mein Versuch mit dem Kit einer andern Firma ist leider fehlgeschlagen. Keines der Papiere wurde durch das Auswaschen richtig blau. Die Kontraste waren zu schwach für ein zufriedenstellendes Ergebnis. Wahrscheinlich war das Papier überlagert. Schade drum!

Mehr Kontrast war mit dem überlagerten Material nicht zu erzielen











 


Bleichen

Bleichen ist nicht in Mode. Umwelt, Klima und so Sachen. Ich habe schon öfter damit experimentiert und Erfahrungen gesammelt, aber immer noch ist die Flasche nicht leer.

Diesmal habe ich einen Hocker mit einem Müllsack verkleidet, um eine praktische Unterlage zu haben, auf der ich rumsauen kann. In Stufe 1 kam Bleichmittel in eine Sprühflasche. Auf farbigen Tonkarton in Postkartengröße legte ich getrocknete Pflanzen aus meiner Vorratskiste (beschwert mit einem kleinen Steinchen), sprühte eine dünne Schicht Bleiche darüber und wartete einfach ab. Unterschiedliche Kartonqualitäten ergaben verschiedene Resultate. Das schöne, helle Weiß der mittleren Karte im Bild unten lies sich aus „Paint On – Multi-Techniques DENIM“ von Clairefontaine erzielen. Karton gleicher Grundfarbe und Grammatur aus dem Billigladen (den ich liebe) blich nur auf eine cremige Eierschalfarbe runter (siehe unten, die beiden äußeren Karten).




Die als Maske verwendeten Blätter habe ich anschließend in einem alten Buch getrocknet, damit sie sich nicht wölben, und in Stufe 2 für einen passgenauen, leicht versetzten Naturdruck wiederverwendet. Das gibt einen schönen, dreidimensionalen Effekt. Einfach die Pflanze mit Acrylfarbe einstreichen, auflegen, eventuell mit einem Schutzpapier abdecken und leicht mit der Walze drüberrollen. So bleibt die Äderung des Blattgerippes sichtbar.






 

Cyanotypie

Die Anfängermethode der Cyanotypie kennen viele schon. Wer sie nicht kennt, kann unter fachlich fundierter Anleitung in geselliger Runde alles Nötige bei einem Workshop im Textilstudio Speyer lernen. Anfang September sind noch wenige Plätze für schnell Entschlossene frei, aber es wird sicher auch später wieder Termine geben.

Abends im Dunkeln Papier, Stoff oder was auch immer mit der Mischung zweier Chemikalien einpinseln, über Nacht trocknen lassen und am nächsten Tag zum Belichten mit einem ausgesuchten Objekt in die Sonne legen. Dann auswaschen, fertig!

Was aber, wenn ich keine Geduld habe, die Flüssigkeit trocknen zu lassen, bevor ich belichte? Was, wenn ich gleich nach dem Auftragen der Tinktur (fern von UV-Strahlung) mein Material in die Sonne lege? Dann kondensiert die Feuchtigkeit unter der Glasabdeckung und bildet Tropfen, die sich als immerwährende Strukturen auf dem Druck abzeichnen. Sieht interessant aus, gefällt aber vielleicht nicht jedem.




Auf vorgefärbtem Baumwollstoff
Auf naturfarbigem Baumwollstoff



Was passiert, wenn ich die raue Seite von „cold pressed“ Aquarellpapier für meine „wetcyanotype“ verwende? Dann sammelt sich die Farbe vermehrt in den Vertiefungen des Papiers und bildet deutlich zittrige Konturen.

Die Entwicklung der Cyanotypie beim Belichten. Unten rechts das Papier, nachdem die Pflanze entfernt wurde.







Und was ist, wenn ich statt Aquarellpapier superglattes Steinpapier verwende? Dann …, ja dann erhalte ich sozusagen einen Doppeleffekt. Die Lösung wandert wie beim Sonnendruck im Sauseschritt zu den Rändern der aufgelegten Pflanzen und bildet eine Kontur. Seht euch die Bilder an. Mir gefällt das.





Der Versuch, den Rutscheffekt mit einer Gesso-Beschichtung auf Aquarellpapier nachzustellen, hat übrigens nicht funktioniert.


Links die normale Cyanotypie, rechts auf Aquarellpapier mit Gesso- Beschichtung.

Etliche meiner so entstandenen „Hohlfiguren“ habe ich später im Naturdruck-Verfahren überdruckt bzw. ausgefüllt.




Bei Instagram fand ich Experimente mit Seifenlauge aus Spülmittel. Die Schaumblasen bilden sich beim Trocknen ab, was mit etwas Rumprobieren und noch ein paar Tricks sicherlich auch sehr reizvoll aussehen kann. Mich haben meine Ergebnisse aber nicht vom Hocker gerissen, darum lasse ich das in Zukunft.





Wesentlich erfolgreicher waren meine Langzeitbelichtungen. Vergiss den Stress, leg dein beschichtetes Blatt mit abzubildendem Objekt einfach ans Fenster und genieße den Tag. Mach eine Wanderung, geh schwimmen oder treff dich mit Freunden. Bis zum Herbst gibt es genug Abwechslung da draußen. Genieße den Tag. Irgendwann nach 12, 16 oder 24 Stunden, wenn dir einfällt: da war doch was … legst du deine Cyanotypie ins Wasser und hast etwas geschaffen, was vielleicht türkis, sepia, gelb, grau oder orange ist. Alles - nur nicht blau.




An Doppelbelichtungen im Cyanotypie-Verfahren habe ich mich auch versucht, aber da brachte ich in der Kürze der Zeit nichts Richtiges zustande. Es gibt sicherlich bessere Wege, aber lohnt sich das Rumprobieren?




Cyanotypien auf alten Buchseiten sind ja nichts Neues, aber immer wieder schön. Das Edeldruckverfahren aus den Anfängen der Fotografie (Eisenblaudruck, entstanden 1842) mit alten Materialien zu verbinden wirkt 100% authentisch und sehr harmonisch.





Bleibt noch zu erwähnen, dass Cyanotypien auf selbstgeschöpftem Papier richtig, richtig schön werden, wenn nur der handgemachte Bogen nicht so schnell im Wasser zerfallen würde. Ich habe meine vor Monaten hergestellten Blätter nicht bei mir (auch keine Fotos davon), sonst würde ich sie euch zeigen.

Falls das Wetter es erlaubt, will ich durch Kolorieren noch weitere Abwandlungen der Blaudrucke machen. Aber ich will so vieles und … naja …


Naturselbstdruck und Rost

Meine Begleitkarten zum Sommerbündel sind zuerst einmal gerostet. Papier oder Stoff draußen auf dem Balkon oder in der Garage auf einer wasserdichten Unterlage mit Essigwasser besprühen, flache Eisenteile wie Unterlegscheiben, Zahnräder, Nägel usw. auslegen oder in Stoff einwickeln und den „Saal“ verlassen (es stinkt ein bisschen nach Essig).

1 – 2 Tage später kann man das Kunstwerk bestaunen. Stoff am besten in Weizenkleie auswaschen, um das Weiterrosten zu stoppen.

Auf dieses rötliche Sepia habe ich blaue Naturdrucke gesetzt. Wie oben unter „Bleichen“ schon beschrieben wird dazu die frische oder getrocknete Pflanze mittels einer Farbrolle und Acrylfarbe eingefärbt, dann auf die Rostkarte gelegt, mit einem Schutzpapier abdecken und leicht mit einer sauberen Walze (Flasche o.ä.) darüber gerollt.

Auf die gleiche Weise habe ich einige meiner Cyanotypien (hauptsächlich die „Hohlfiguren“, s.o.) aufgehübscht.





 

Brayer Printing / Walzendruck

Briefumschläge und Einzelblätter der Sommerbündel habe ich nach einem Verfahren bedruckt, das ich bisher noch nirgendwo verraten habe. Die Methode war Bestandteil eines reichlich teuren Workshops aus USA, ist nicht grundlegend neu aber sehr raffiniert, effektvoll und unkompliziert, wenn man weiß, wie es geht. Wer sich bis hierher durch meinen Blogbeitrag gekämpft hat, erhält zur Belohnung die Erklärung zur Vorgehensweise.

Zwei kontrastierende Acrylfarben (oder Farbmischungen) werden separat voneinander mit je einer Farbrolle ausgewalzt. Mit einer dieser Farben wird eine frische Pflanze eingefärbt, die dann mit der feuchten Seite auf das zu bedruckende Papier gelegt wird.

Die zweite Walze mit der Kontrastfarbe wird über diese Pflanze gerollt. Dabei wickelt sich die Pflanze meist von alleine um die Rolle und es entsteht beim Weiterwalzen im Anschluss gleich der nächste Abdruck. Geschickt wäre, eine Pflanze auszuwählen, die in etwa dem Walzenumfang entspricht.

Vordergrund und Hintergrund werden auf diese Weise gleich in einem Zug gedruckt - ohne Gelli Plate und ohne Passer-Schwierigkeiten. Eine meiner absoluten Lieblingstechniken.








 

Gelli Plate Drucke

Anleitungen zum Benutzen der Gelli Plate gibt es zu Hauf im Netz, darauf will ich jetzt nicht länger eingehen. Am allerletzten Tag vor dem Versand der Briefe habe ich einen Schwung Papiere mit nur einer am Vortag vom Wegrand gepflückten und gepressten Pflanze bedruckt. Hier sind zum Abschluss ein paar Ansichten – so quasi zur Entspannung und zum Ausklang.




Meine dabei zufällig entstandene papierene Walzen-Unterlage hängt nun mit der in Acrylfarbe  einbalsamierten Pflanze als Collage in einem alten Bilderrahmen an der Wand. Gefällt mir!





Ich hoffe, euch hat mein Summarium zur Sommerpost gefallen. Dies war ja erst Teil 1. Nächste Woche schreibe ich in Teil 2 über Eco Print und ich verspreche euch: es wird wieder keine Grundanleitung geben sondern neue Herangehensweisen und Farben!

Bis dahin, liebe Grüße
ela



Dienstag, 24. August 2021

Wie aus dem Sommergarten ein Zaubergarten wurde

Unter dem Titel „Ein Sommergarten blüht auf“ stand bei den Jeromins zu Pfingsten 2018 ein Workshop im Programm, der mich durch seine poetische Beschreibung und die Fülle an Inhalten neugierig machte. Es ging um das Abbilden von Pflanzen auf Stoff und Papier mithilfe von allerlei  unterschiedlichen Techniken. Sabines Musteralbum war voller Arbeitsproben quer durch ihr Repertoire, bezaubernde Papierchen und Stoffstückchen, ergänzt durch handgeschriebene Bezeichnungen der Pflanzen und Farben, Hinweise zu Fundort, Datum und Entstehung der Abbildung. Ich war begeistert. Das wollte ich auch machen.



Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich morgens bei strahlendem Wetter in Mannheim ankam. Gleich nach einer Begrüßungs- und Einführungsrunde am Kaffeetisch gingen wir rüber in den kleinen Park gegenüber der Textilwerkstatt, um unsere ersten Cyanotypien zu belichten. Fritz hatte alles vorbereitet, wir brauchten das Gelernte nur umzusetzen.

Eco Prints kamen am Nachmittag an die Reihe. Sabine erklärte, Fritz sorgte für den reibungslosen Ablauf und schon bald kochten unsere zusammengerollten Stoffe und Papiere mit Blättern und Pflanzensud im Kessel. Wunderschöne Drucke mit Schattierungen in Blauholz, Granatapfel und Cochenille wurden daraus, die über Nacht trocknen konnten.







Am nächsten Tag fertigten wir jede Menge Drucke mit der Gelli Plate und weitere farbige Hintergrundpapiere an. Wer einmal damit beginnt, der hört so schnell nicht wieder auf und so hatten wir reichlich Auswahl bei der bevorstehenden Gestaltung des Albums. Rostpapier wurde aus Eisenpulver und alten Teebeuteln hergestellt und der Album-Rohling mit einem SnapPap-Umschlag bemalt und gebunden.


Als besonderes Bonbon zeigte Sabine uns, wie man frische Gräser, Blüten und Pflanzen in Organza einbettet, so dass ein federleichtes, weißes Etwas daraus wird. Meine Begeisterung beflügelte mich zu Visionen von Blüten in Organza auf Glückwunschkarten oder – warum nicht – zu ganzen Büchern oder Leporellos aus kaum etwas anderem als Organza-Pflanzencollagen. Etliche Kurse später in einem anderen Jahr gestand mir Sabine, dass der Workshop „Transparenzen“ bei Jeromin tatsächlich durch meine Fantasien von Organza-Büchern entstanden ist. Wow! Mädel! (Natürlich habe ich mir diesen Kurs dann auch gegönnt.)



Allmählich wurde es ernst. Pinsel, Farben, Kleber, Stifte, Stempel und noch viel mehr kam auf die Tische und aus der Fülle unserer Werke sollte ein komplettes Ganzes werden. Unser Sommergarten. Ich holte mir rechts und links bei meinen Nachbarn Inspirationen. Ich überlegte und probierte aus. Die Möglichkeiten waren unendlich und meine eigene Vorstellung viel zu diffus, als das ich mich auf einen konkreten Weg – auf mein persönliches Layout hätte festlegen können. Ich wollte am liebsten von allem das Beste!




Das Wochenende ging viel zu schnell vorbei und voller Gedanken und Pläne zog ich nach Hause. Das Album sollte natürlich bald fertig werden, aber wie es eben so ist, tägliche Pflichten lenken ab, andere Aufgaben und Einflüsse kommen dazu … wer kennt das nicht? Die Materialkiste stand immer im Blickfeld. Hin und wieder hob ich den Deckel ein paar Zentimeter an und schob ein vermeintlich passendes Etwas  hinein, das eines Tages meinen Sommergarten ergänzen sollte.

Kaum zu glauben - dieser Tag ist tatsächlich gekommen! Der Workshop hat sich mittlerweile bei Jeromin zum Dauerbrenner entwickelt. Er ist so beliebt, dass er bis heute mit kleinen Änderungen immer wieder angeboten wird. Neuerdings gibt es ihn sogar als Materialpaket Nummer 14 für zu Hause unter dem Titel „Mein Zaubergarten“. Mit Hilfe des 34-seitigen Skripts habe ich nun mein damals begonnenes Album fertiggestellt.






Sabine ist ja eine ganz liebe, kleine, ruhige Person, fertigt aber erstaunlich wilde Mixed Media Kreationen an. Wie sie es hinkriegt, Seiten voller Spuren, Strukturen und Texturen, Freihand-Striche und Stick-Stiche zusammenzustellen, die äußerst spannend sind und trotzdem Ruhe und Ausgewogenheit ausstrahlen, finde ich faszinierend. Da ist kein einziger gerader Schnitt, keine Geometrie und keine Symmetrie, aber alles in Harmonie. Viel Erfahrung, Gefühl und Leichtigkeit prägen diese Handschrift. (Wenn sie das liest, kriegt sie wieder Gänsehaut, weil sie ein bisschen schüchtern ist … grins … )

Ich habe anfangs versucht, in die Nähe dieses wilden, einzigartigen Stils zu kommen, aber es gelang mir nicht.

„Wilde Blüten“ ist deutlich an eine Seite aus Sabines Musteralbum angelehnt.











Im Laufe der Arbeit veränderte sich mein Layout immer wieder und ging in eine völlig andere Richtung. Mittlerweile sieht es ein bisschen zu aufgeräumt und clean aus. Statt in einem Meer von Sommerblumen zu schwelgen, habe ich ein Technik-Allerlei daraus gemacht. Sabines Musterbuch hatte mich dazu inspiriert, ohne dass das ihre Absicht war. Die Grundidee, einen realen oder imaginären Park oder Garten entstehen zu lassen, habe ich damit verfehlt. Egal. Hauptsache das Kind ist glücklich ;-) Das Skript gibt jedem die Freiheit zu individueller Umsetzung. Auch bei Kursen vor Ort sieht ja jedes Buch anders aus. Wie weit mögen dann erst die Interpretationen auseinanderliegen, wenn man seine Kreativität zu Hause ganz ohne Gruppendynamik auslebt?

Bei Instagram hat der Zaubergarten derweil eine kleine Fangemeinde und einen eigenen Hashtag mit wunderschönen Beiträgen von Teilnehmerinnen, die sich das Paket bei Jeromin bestellt haben. Über die Vielfalt kann man wirklich staunen.


Beim Bügeltransfer vom bedruckten Papier wurden meine Runen nicht weiß sondern grau. Auch schön!



Die Anleitung ist so umfangreich, dass man sich monatelang mit den beschriebenen Techniken beschäftigen kann. Nicht alles, was in meinem Sommergartenbuch zu sehen ist, stammt allerdings aus dem gleichnamigen Kurs, denn ich war inzwischen schon öfter in Mannheim und Speyer, als ich Finger an den Händen habe und da lernt man eine ganze Menge.





So war das also mit dem Zaubergarten, der mir einst als Sommergarten begegnete: am Anfang wurde das Buch nicht voll und am Ende wollte ich gar nicht aufhören. Zuletzt wagte ich mich an immer ausgefallenere Handletterings, die als Blickfang mit dem Rest der Seite konkurrieren.



Vielleicht mache ich doch eines Tages noch mal ein richtiges immergrünes Gartenbuch (ohne Technik-Schwerpunkt) mit dem Thema „Von der Wiese ins Buch“, wie Sabine so schön geschrieben hat.

Von Jeromin zum Evergreen – erst inspiriert, dann fabriziert …

… Nun aber Schluss! … Ich glaube, die kleinen Kribbelperlen im Federweißen sind auf dem Weg in mein Gehirn  ...