Mittwoch, 31. Januar 2018

Muster Mittwoch Januar 2018 – Hexa-rei ohne Bindungsängste

O-ha! „Hexagonmuster“ heißt der Auftrag, den Michaela uns für Januar erteilt hat. Nachdem ich im Dezember nur wenig zum Thema des Monats beigetragen hatte, wollte ich diesmal wieder ein Mini-Album basteln. In meinen Schubladen fanden sich eine Reihe Schablonen, Stanzen, Stempel und Prägefolder, Papiere, Aufkleber und Washi-Tape.

Mit Hexagonen im Kopf lief ich wochenlang verblendet durch die Stadt, erwischte mich auf der Suche nach Zeichen, Symbolen und Logos und sah schon Hexagone und Hexagramme wo keine waren. Ich rüttelte mich wach als es Formen annahm, die mir nicht wirklich gesund erschienen. Hatte ich einen Hex-Reflex? Oder gar einen Hexa-Schuss??

Ich fotografierte, sammelte Abbildungen und kaufte Verpackungen, schnitt eine Reihe von gleich großen Hexagon-Pappseiten für das Album und grundierte sie mit Gesso. Endlich wollte ich auch meine lange geplante Idee umsetzen, ein Leporello zusammenzubauen aus allen erdenklichen Seitenverbindungen – keine wie die andere.  So habe ich denn meine latent vorhandenen Verbindungsängste überwunden und tobte mich entsprechend aus.



Eigentlich müsste ich euch dieses Album reihum in die Hand geben, denn das Gefühl und das Geräusch dieses Klapperatismus mit den unterschiedlichen Bindungen ist unbeschreiblich.
Es gibt:
Knoten-Bindung aus Schleifenband
Buchbinderleinen
Kabelbinder
Häkelmaschen
Klavierband
Kunstleder mit Druckknöpfen
Reissverschluss
Drahtspiralen (Bind-it-all)
Strohhalmbindung
Buchbinderinge
Nagel
und außen rum ein Gummiband



 

Das Buch ist voll mit Abbildungen von Hexa-Gedöns:

Farbkreis (als Sechseck)
Granny Häkelblumen-Decke
Bienenwachs-Kerze
Origami-Kugel
Wabenrätsel
Lotto-Symbol
Schrauben, Muttern, Schraubenschlüssel
Kaninchenzaun-Draht
Tarif-Waben der Busgesellschaft VRM
Steinfliesen
Fußball
Honigwaben
chemische Symbole
Schmuckkästchen
Commerzbank-Logo
Disco-Strahler
und verschiedene Strukturen von Spachtelmasse, Stempel, Gewebe usw.


Und jetzt wird‘s höchste Eisenbahn, den Beitrag online zu stellen. Hätte der Monat noch eine Woche – ich wäre auch dann noch nicht fertig!




Montag, 29. Januar 2018

Collagentreffen in Köln-Zollstock

Es ist schon wieder eine ganze Woche her, dass ein kleines, feines Treffen Schnipselbegeisterter stattfand, organisiert von Katrin, Sabine, Christine und Michaela.
 
Im Rahmen der Designveranstaltung d18/12 boten die Vier im Kulturladen Zollstock bereits seit einer Woche täglich Workshops für Jedermann an. Der Raum war entsprechend hergerichtet mit Stellwänden und Ständern voller wunderschöner Collagen, die sie anfertigen und online über ihre Internetseiten zum Kauf anbieten.
 

Ein riesiger Fundus alter und neuer Papiere stand uns zur Verfügung, der noch ergänzt wurde, weil jede Teilnehmerin eigenes Tauschmaterial mitbrachte. Ich gebe zu, ich habe mein eigenes Papier gar nicht mehr angefasst, denn zu schön waren die alten Hefe-Etiketten, die Modehefte aus den 50er Jahren, das grelle Papier aus dem einen Koffer zusammen mit den alten Buchseiten aus dem anderen Koffer. Herrlich!! Ich hätte Stunden damit verbringen können, alles zu sichten und zu sortieren. So toll!!
 

Bald wurde zur Feier des Tages Sekt ausgeschenkt. Beschwingt und beschwipst klebte es sich schon wesentlich besser als zu Hause alleine und inspiriert durch die Collagen meiner Tischnachbarinnen flutschte es dann wie von selbst.
 
Ich traf Eva wieder, die mich vor gut einem Jahr beim ersten Collagenbloggertreffen ermuntert hatte, mit dem Bloggen zu beginnen. Sie hat ihren Stil gefunden, malt viel und meist sind es ziemlich verrückte Gestalten.
 
Viel zu schnell war die Zeit vorbei. Am Ende des Tages waren etliche tolle 15/15 Collagen  entstanden, also 15 x 15 cm große Unikate, sauber auf bereitstehende MDF-Platten geklebt, die dem Ganzen einen hochwertigen Ausdruck verleihen.
 
Ich arbeitete an meinem alten Collagenheft weiter, mit dem ich beim ersten Treffen begonnen hatte. Drei Collagen sind diesmal fertig geworden und eine ganze Menge neuer Ideen schlummern noch in meinem Hirn. Es kribbelt in den Fingern. Wenn das Heft voll ist, will ich auch zum Format 15/15 wechseln.
 


 
 

Samstag, 20. Januar 2018

Schnelle Notizhefte mit Hindernissen (und gratis Etiketten zum Download)

Seit wohl über 20 Jahren befinden sich in meiner Papiersammlung ein paar Bogen Marmorpapier, die ich damals mit Hilfe eines Marmorier-Komplett-Sets hergestellt hatte. Lange zählten diese Bogen zu meinen Heiligtümern, die ich stets sorgsam behandelte.  Aber die Zeiten ändern sich, neue Techniken und Materialien bieten andere spannende Gestaltungsmöglichkeiten. Mein Fundus wuchs und damit die Zahl der besonderen Papiere, die ich nie (??) zerschneiden würde.

So ergab es sich unerwartet, dass mir bei meiner letzten Suche nach einem Stückchen Wellpappe das alte Marmorpapier wieder in die Hände fiel und ich spontan beschloss: daraus werden Notizbücher.


Für ein paar schnelle Mitbringsel bei der nächsten Einladung sollte der Arbeitsaufwand nicht groß sein. Glücklicherweise war der Termin erst in 2 Wochen. So ging ich nichts ahnend entspannt in die Stadt, um möglichst günstig ein paar dünne Schulhefte im Format A6 zu kaufen. Für die Innenseiten hätte ich dann schon mal Papier mit sauberen Schnittkanten, ohne dass ich lange messen und säbeln muss.


Hindernis Nummer 1: Normale, dünne Schreibhefte in A5 gibt es (fast) überall. Die kleineren Schreibhefte in A6 (ohne Vokabel-Einteilung) scheinen irgendwie nicht mehr modern zu sein. Weder beim billigen Action-Markt noch im etablierten Kaufhof wurde ich fündig. Hochglanzversiegelte Hardcover mit Klebe- oder Spiralbindung und Spiderman-Wackelbild … ja, so was kann man kriegen, nützt mir aber nichts. Ich brauche einfache, in der Mitte geklammerte Hefte mit schönem Karo- oder Linienpapier. Ist das denn so schwer??

Hindernis Nummer 2: (Ja, ich bezeichne es als Hindernis!) Ein normal großes Schulheft gibt es schon ab 19 Cent. Ein nur halb so großes, dünnes Heft ist nicht unter 49 Cent zu finden – es gab sogar welche zu 1,29 EUR !!! Welch eine Logik! Ich habe mich letztlich für die Günstigsten (Woolworth) entschieden. Ein bescheidener Teilerfolg!


Hindernis Nummer 3: Ich wollte 8 gleiche Hefte haben, fand aber nur 7 mit Karopapier. Okay, nehm ich eben noch ein Liniertes dazu – man ist ja flexibel und froh, überhaupt noch Ware zu einem halbwegs akzeptablen Preis gefunden zu haben.

Drei Notizheftchen hatten außerdem gerade Ecken, an den anderen waren die Ecken abgerundet. Stöhn! Unterschiedliche Lieferungen von offensichtlich dem gleichen Hersteller, der im Laufe der Zeit wohl mal seine Laune geändert hat.

Okay, ich bin nach etlichen Stunden mit den Heften wieder zu Hause. Essen. Fernsehen gucken. Schlafen. Frühstücken.

Ich endklammere ein Heft, um seinen bedruckten Umschlag als Maß für meine Marmorpapier-Cover zu nutzen, die ich gleich alle in einem Rutsch zuschneide. Zur Verstärkung klebe ich sie jeweils auf farbigen Tonkarton, der dem Heft zusätzlich ein frisches Aussehen geben soll. Die Rücken meiner Notizhefte beklebe ich mit Streifen aus schwarzem Buchbinderleinen. Ja, und jetzt kommt …


Hindernis Nummer 4: Nachdem ich alle Marmorpapiere und Tonkartons auf Maß zugeschnitten hatte und die Hefte binden (Fadenheftung) wollte, stelle ich fest, dass sich die unterschiedlichen Hefte (Linien, Karos, runde und gerade Ecken) in der Breite um 1 mm unterschieden. So ein Mist. Das war mir beim Kauf gar nicht aufgefallen.


Mir blieb nichts anderes übrig, als einige Cover rechts mit einem schwarzen Streifen Tonkarton zu verlängern. Wer es nicht weiß, dem fällt es nicht auf. Nur gut, dass ich diesmal nicht wieder 5 Minuten vor Schluss mit der Arbeit begonnen habe, denn von der Anfertigung eines schnellen Mitbringsels kann nach all dem Drama keine Rede mehr sein.


Die schlichten Etiketten für die Vorderseiten habe ich am PC konstruiert. Wenn sie euch gefallen: im Download-Bereich sind sie eingestellt. Einfach anklicken und gratis absahnen.

Wer mehr zum Monatsthema Altes und Neues sehen möchte, kann sich durch die umfangreiche Linkliste von Susannes Papierliebe am Montag klicken, in die ich mich auch eingetragen habe.

Bis bald

ela


Samstag, 13. Januar 2018

Neues Jahr – neue Herausforderungen: Das Letter Journal

Ihr kennt es schon? Dann dürft ihr schnell zum letzten Absatz scrollen. Den Anderen erkläre ich kurz, worum es geht.

Ein Letter Journal ist ein selbstgemachtes Heft, das per Post reihum in vorher festgelegter Reihenfolge an 4 bis maximal 8 Teilnehmer verschickt wird. Jeder hat die Aufgabe es zu bemalen, bestempeln, bekleben … frei nach Lust, Laune, Geschmack und Können. Am Ende der Reise kommt das Journal vollständig gefüllt mit Bildern, Sprüchen und Collagen wieder zu dir zurück.

 


 
Da jedes Mitglied deiner Runde solch ein Heft anfertigt und am Tag X verschickt, sind immer genau so viele Hefte unterwegs wie deine Gruppe Teilnehmer hat und soviel mal sollst du dann auch 1 oder 2 Doppelseiten im Journal eines anderen Gruppenmitglieds gestalten.
 


Dein Heft muss in einen DIN lang Briefumschlag passen und sollte gebunden 10 x 21 cm groß sein. Dazu benötigst du ein etwas festeres Umschlag-Papier in der Größe 20 x 21 cm, in das du 4 Innenseiten aus leichtem Papier einnähst. Benutze nicht nur einfaches, weißes Kopierpapier sondern auch alte, bedruckte Seiten aus Magazinen, Landkarten, Kalenderblätter und selber gestaltete Papiere, solange sie nicht zu dick und schwer sind und die Versandkosten in die Höhe treiben. Ein 50-g-Brief ist hierzulande mit 85 Cent noch günstig, aber Teilnehmer aus dem Ausland müssen oft  deutlich mehr bezahlen.
 


Farbige, bedruckte oder beschriebene Papiere, Seiten eines alten Rechnungs- oder Notizbuches oder Schmierpapier ist oft einfach zu schön zum Wegwerfen. Um diese Untergründe im Heft teilweise zu erhalten oder durchschimmern zu lassen, sollte man das Papier mit weißem, schwarzem oder transparentem Gesso oder mit Acrylgrund vorbehandeln. So wird das Durchschlagen der im Anschluss benutzten Farben auf die Rückseite verhindert (besonders wichtig bei Wasser- und Alkoholfarben), das Papier wird stabilisiert und die Oberfläche „lebendig“ gemacht. Eine dünne Schicht Gesso lässt zu, dass ein interessanter Hintergrunddruck zum Teil des Bildes wird.

Wenn du mit deiner Gestaltung fertig bist, dann setze deinen Namen darunter. Unterzeichnest du die Seite nicht, dann kann sie als Gemeinschaftsseite genutzt werden und jede darf etwas hinzufügen. Wollt ihr vielleicht auf der Eingangsseite Grüße aller Runden-Mitglieder, eine Vorstellung der Teilnehmer, Bilder oder Gedichte von allen sehen? Dann schreibt eure Wünsche auf ein „Post-it“ und klebt es auf diese Seite.

Damit beim Versand nichts zusammenpappt, wenn du klebrige oder empfindliche Medien benutzt hast, solltest du zwischen die fertige Doppelseite Wachspapier oder Backpapier legen.

 
 

Wer Lust hat mitzumachen, der kann sich gerne bei mir melden. Im Impressum findet ihr meine eMail-Adresse. Ich leite euch weiter zu Marina, die die neue(n) Gruppe(n) zusammenstellt und euch mit weiteren Informationen versorgt.

Und wieder gilt: Probiert es aus! Lust am Gestalten habt ihr, sonst wärt ihr nicht hier. Es kostet nur das Porto!
 
 
 
 

Freitag, 5. Januar 2018

Neues Jahr – neue Herausforderungen: Paper Swap

Um es gleich vorweg zu sagen: der Paper Swap ist nicht neu. Es gibt ihn schon seit Oktober 2009, aber es hat lange gedauert, bis ich davon erfuhr. Wer für das gerade begonnene Jahr noch eine spannende Mitmachidee sucht, der sollte jetzt unbedingt weiter lesen.

Paper Swap ist ein weltweit stattfindender Papier-, Karten- und Collage-Schnipsel-Tausch. Momentan gibt es Teilnehmerinnen aus Deutschland, Niederlande, Frankreich, UK, Polen, USA, Kanada, Argentinien, Australien, Neuseeland, Singapur und Malaysia.



Auch in den nächsten 12 Monaten wird es wieder wechselnde Aktionen geben. Man kann sich jeweils separat anmelden und entweder große Umschläge voll mit allem was aus Papier besteht tauschen oder auch in Monaten teilnehmen, wenn normale Briefe mit Papier zu besonderen Themen verschickt werden sollen.

Bei einer Spezial-Aktion im März wird ein Maxibrief mit monochromen Papieren gefüllt und reihum versendet. Jede nimmt sich, was sie möchte, füllt entsprechend wieder auf und schickt das Ganze weiter zur nächsten Teilnehmerin in der Runde.

Ein anderes Mal werden künstlerisch gestaltete Briefe getauscht oder auch selbst gestaltete Postkarten. Im Mai könnt ihr sogar entscheiden, ob ihr Post an eine oder mehrere Empfänger versenden oder aber nur erhalten wollt.
 

Die ersten, nötigen Informationen findet man online, meldet sich ohne große Formalitäten zum Wunschmonat an und erhält am Stichtag einen Tauschpartner zugewiesen, mit dem man per E-Mail über Vorlieben, Farbspektrum, Art, Menge und Verwendungszweck des Wunschpapiers kommuniziert, … was euch so einfällt. Anschließend schickt man seinen so zusammengestellten Brief mit Papieren aus dem eigenen Fundus in die Welt hinaus und erhält einen ebensolchen von der Tauschpartnerin.

Probiert es aus. Es kann so schön sein und kostet nur das Porto.