Samstag, 20. Januar 2018

Schnelle Notizhefte mit Hindernissen (und gratis Etiketten zum Download)

Seit wohl über 20 Jahren befinden sich in meiner Papiersammlung ein paar Bogen Marmorpapier, die ich damals mit Hilfe eines Marmorier-Komplett-Sets hergestellt hatte. Lange zählten diese Bogen zu meinen Heiligtümern, die ich stets sorgsam behandelte.  Aber die Zeiten ändern sich, neue Techniken und Materialien bieten andere spannende Gestaltungsmöglichkeiten. Mein Fundus wuchs und damit die Zahl der besonderen Papiere, die ich nie (??) zerschneiden würde.

So ergab es sich unerwartet, dass mir bei meiner letzten Suche nach einem Stückchen Wellpappe das alte Marmorpapier wieder in die Hände fiel und ich spontan beschloss: daraus werden Notizbücher.


Für ein paar schnelle Mitbringsel bei der nächsten Einladung sollte der Arbeitsaufwand nicht groß sein. Glücklicherweise war der Termin erst in 2 Wochen. So ging ich nichts ahnend entspannt in die Stadt, um möglichst günstig ein paar dünne Schulhefte im Format A6 zu kaufen. Für die Innenseiten hätte ich dann schon mal Papier mit sauberen Schnittkanten, ohne dass ich lange messen und säbeln muss.


Hindernis Nummer 1: Normale, dünne Schreibhefte in A5 gibt es (fast) überall. Die kleineren Schreibhefte in A6 (ohne Vokabel-Einteilung) scheinen irgendwie nicht mehr modern zu sein. Weder beim billigen Action-Markt noch im etablierten Kaufhof wurde ich fündig. Hochglanzversiegelte Hardcover mit Klebe- oder Spiralbindung und Spiderman-Wackelbild … ja, so was kann man kriegen, nützt mir aber nichts. Ich brauche einfache, in der Mitte geklammerte Hefte mit schönem Karo- oder Linienpapier. Ist das denn so schwer??

Hindernis Nummer 2: (Ja, ich bezeichne es als Hindernis!) Ein normal großes Schulheft gibt es schon ab 19 Cent. Ein nur halb so großes, dünnes Heft ist nicht unter 49 Cent zu finden – es gab sogar welche zu 1,29 EUR !!! Welch eine Logik! Ich habe mich letztlich für die Günstigsten (Woolworth) entschieden. Ein bescheidener Teilerfolg!


Hindernis Nummer 3: Ich wollte 8 gleiche Hefte haben, fand aber nur 7 mit Karopapier. Okay, nehm ich eben noch ein Liniertes dazu – man ist ja flexibel und froh, überhaupt noch Ware zu einem halbwegs akzeptablen Preis gefunden zu haben.

Drei Notizheftchen hatten außerdem gerade Ecken, an den anderen waren die Ecken abgerundet. Stöhn! Unterschiedliche Lieferungen von offensichtlich dem gleichen Hersteller, der im Laufe der Zeit wohl mal seine Laune geändert hat.

Okay, ich bin nach etlichen Stunden mit den Heften wieder zu Hause. Essen. Fernsehen gucken. Schlafen. Frühstücken.

Ich endklammere ein Heft, um seinen bedruckten Umschlag als Maß für meine Marmorpapier-Cover zu nutzen, die ich gleich alle in einem Rutsch zuschneide. Zur Verstärkung klebe ich sie jeweils auf farbigen Tonkarton, der dem Heft zusätzlich ein frisches Aussehen geben soll. Die Rücken meiner Notizhefte beklebe ich mit Streifen aus schwarzem Buchbinderleinen. Ja, und jetzt kommt …


Hindernis Nummer 4: Nachdem ich alle Marmorpapiere und Tonkartons auf Maß zugeschnitten hatte und die Hefte binden (Fadenheftung) wollte, stelle ich fest, dass sich die unterschiedlichen Hefte (Linien, Karos, runde und gerade Ecken) in der Breite um 1 mm unterschieden. So ein Mist. Das war mir beim Kauf gar nicht aufgefallen.


Mir blieb nichts anderes übrig, als einige Cover rechts mit einem schwarzen Streifen Tonkarton zu verlängern. Wer es nicht weiß, dem fällt es nicht auf. Nur gut, dass ich diesmal nicht wieder 5 Minuten vor Schluss mit der Arbeit begonnen habe, denn von der Anfertigung eines schnellen Mitbringsels kann nach all dem Drama keine Rede mehr sein.


Die schlichten Etiketten für die Vorderseiten habe ich am PC konstruiert. Wenn sie euch gefallen: im Download-Bereich sind sie eingestellt. Einfach anklicken und gratis absahnen.

Wer mehr zum Monatsthema Altes und Neues sehen möchte, kann sich durch die umfangreiche Linkliste von Susannes Papierliebe am Montag klicken, in die ich mich auch eingetragen habe.

Bis bald

ela


9 Kommentare:

  1. nach all den kleinen ärgernissen ist das ergebnis einfach prachtvoll schön!! gut, dass du dich entschlossen hast, das tolle papier nicht mehr in der schublade liegen zu lassen! falls du nochmal hefte brauchst: in den dänischen läden "söstrene grene" findet man immer sehr schöne und preiswerte, manchmal auch beim "tiger" - falls du diese geschäfte überhaupt in der nähe haben solltest (einfach mal go*geln!). sehr toll sind die von moleskine, aber leider auch teurer.
    liebe grüße
    mano

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    1. Liebe mano,

      danke für deine Tipps. "Flying Tiger" hat bei uns nur eine kleine Filiale und keine Hefte, die ich als Grundlage verwenden konnte. "söstrene grene" gibt es wohl in Köln, aber ich kenne den Laden nicht und hab auch erst im März wieder vor, dort eine Shoppingtour zu machen. Ich schreibe mir den mal auf die Liste. Macht mich neugierig ;-)

      Liebe Grüße
      ela

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  2. Ach Ela, das sind entzückende Heftchen und ich bin sicher, sie werden trotz der kleinen und größeren "Tortur" bis zu ihrer Entstehung gut ankommen und sehr geschätzt werden. Sie sehen toll aus! Danke fürs Verlinken und stimmt schon: Manche Preisgestaltungen sind mehr als suspekt.
    Lg. Susanne

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  3. Die Beschenkten werden sich freuen, ganz ohne Hindernisse, denn diese Hefte sehen ja wunderschön aus. Toll! Liebe Grüsse Maren

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  4. Manchmal dauert es besonders lange wenn man etwas schnell machen möchte.
    Trotz deiner Schwierigkeiten ist das Ergebnis doch wunderbar geworden.
    LG Jennifer

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  5. Ah, sind die Hefte hübsch gebunden, lauter Kleinode!
    So, wie du auch, habe ich vor Jahren solch ein Marmorierset erstanden und viele Papiere und auch Seide damit gestaltet... irgendwo schlummern die Ergebnisse noch, muss mich mal auf die Suche machen. Es sieht sooo schön aus, wirklich viel zu schade für die Schublade. Danke, Ela, für die Inspiration.
    Wie schön, dass wir uns in Köln wieder getroffen haben, leider ging alles wieder viel zu schnell vorbei, oder!?
    Liebe Grüße Ulrike

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  6. Ich sehe hier nur perfekte Ergebnisse (aber ich kenn deine Hindernisse nur allzu gut). Schön, dass du auch in Köln dabei warst!!
    Liebe Grüße
    Christine

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  7. Was für tolle Hefte, liebe Ela! So elegant und die "schwere Geburt" sieht man ihnen gar nicht an.
    Gestern ist Eure liebe Post bei mir angekommen, ein herzliches Dankeschön, wie lieb, dass Ihr an mich gedacht habt!
    Liebe Grüße von Frau Frosch

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  8. Die Hefte waren aber den ganzen (nicht erkennbaren) Streß wert. Sie sind sehr schön geworden.
    ♡liche Grüße von
    Sabine aus WO(rms)

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Ich freue mich sehr über jeden netten, ehrlich gemeinten Kommentar. Applaus ist das Brot des Künstlers ;-)

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