Montag, 26. Februar 2018

Gullydeckeldruck

Ich weiß gar nicht mehr, woher ich erfuhr, dass Leute mit Farbeimer, Rolle und T-Shirt bewaffnet durch die Straßen ziehen, um Abdrucke von Gullydeckeln zu machen. Hui – das gefiel mir! Allerdings – sein es Feigheit, Erziehung oder Vernunft - konnte ich mir nicht vorstellen, selber in die Altstadt zu gehen, mich dort auf die Knie zu legen, den Gullydeckel mit Farbe einzurollen (eine Anzeige wegen Sachbeschädigung zu riskieren) und einen Abdruck zu machen, um dann stolz mit meiner Beute vor dem Bauch herumlaufen zu können.




Da hatte das Schicksal ein Einsehen! Im Einkaufszentrum fand ein Modecamp statt. „Bedrucke dein eigenes T-Shirt mit echten Gully-Deckeln“ hieß es. Jetzt aber nix wie hin! Und schupp-di-wupp – es hat geklappt!

Der mit Stoffdruckfarbe eingefärbt Gullydeckel






Das T-Shirt vorsichtig ablegen und die Farbe mit leichtem Druck einer sauberen Rolle übertragen.
Der magische Moment - das T-Shirt vom Gullydeckel abziehen.
Passt!



Jede größere Stadt hat eigene Gullydeckel mit Motiven, die meist auf die Stadtgeschichte oder Sehenswürdigkeiten bezogen sind. Wer Lust hat, kann auf Reisen wunderschön gestaltete Gullydeckel fotografieren, statt sie mit Füßen zu treten.

Koblenzer Gullydeckel findet man in der Altstadt. Sie zeigen den Schängel, einen Bengel – also einen frechen Jungen, der auch als Brunnenfigur herhalten muss. Er speit Wasser in unregelmäßigen Abständen auf die Besucher, die ihm zu nahe kommen. Ein Spaß für jede geführte Touristengruppe und für quietschende, flüchtende Kinder.

Montag, 19. Februar 2018

Gesichter machen – Folge 3

Die Einen züchten Pferde oder neue Hunderassen und pfuschen so der Natur ins Handwerk, die Anderen trimmen Hecken und Büsche in skurrile Formen. Ich bin zwar kein Schönheitschirurg, verändere aber trotzdem immer wieder gerne das Aussehen wildfremder Leute.

Zart besaitete Betrachter halten es vielleicht für Grenzüberschreitung. Nein! Ist es nicht. Es ist „Papiergemetzel“ und durch FSK „frei auch für Jugendliche unter 18“.













Da staunt sogar der Schaber für die Herdplatte!
Mit dieser Folge schließe ich die Serie ab und verlinke sie wieder bei Susannes Papierliebe, die in diesem Monat Gesichter sammelt. In der nächsten Woche zeige ich euch was ganz anderes. Versprochen!

Montag, 12. Februar 2018

Gesichter machen – Folge 2

In Folge 1 habe ich euch letzte Woche einige brave Gesichter-Modifikationen gezeigt, um euch sanft einzustimmen auf das Thema. Heute geht es ein Stück weiter in Richtung „entartete Kunst“.

Ein Schnitt und schon ist nichts mehr wie es war. Man kann auch sagen: Schnipp-schnapp, alles ab! Ein riesen Spass. Ich glaube, nächste Woche kommt Folge 3!

Das gleiche Augenpaar auf immer anderen Unterteilen.










Bei Susannes Papierliebe am Montag sammeln sich in diesem Monat noch viele andere Beiträge zum Thema Gesichter. Guck mal rein.


Montag, 5. Februar 2018

Gesichter machen – Folge 1

Manchmal male ich blonden Titelbild-Schönheiten mit dem Kugelschreiber faule Zähne, Schielaugen und Pickel, besonders wenn ich die dargestellten Personen nicht leiden kann. Nach dem alten Motto: Wenn ich Gesichter machen könnte, dann hättest du schon längst ein anderes.
 
Vor einiger Zeit sammelte ich Augenpaare, um sie für das Cover eines Albums zu verwenden. Ich schnitt sie aus Zeitschriften aus und legte sie in eine Dose. Zu dem Album kam es nie, aber ich entdeckte meinen Spaß daran, die Augen über Abbildungen von Gesichtern zu legen und Menschen damit völlig zu verfremden.

Ich zeige euch heute in Folge 1 die braven Anfänge meiner Gesichter-Modifikationen und stelle sie in die Linksammlung von Frau Nahtlust, wo in diesem Monat bei der Papierliebe am Montag ganz viel zum Thema Gesichter zu sehen sein wird.












Mittwoch, 31. Januar 2018

Muster Mittwoch Januar 2018 – Hexa-rei ohne Bindungsängste

O-ha! „Hexagonmuster“ heißt der Auftrag, den Michaela uns für Januar erteilt hat. Nachdem ich im Dezember nur wenig zum Thema des Monats beigetragen hatte, wollte ich diesmal wieder ein Mini-Album basteln. In meinen Schubladen fanden sich eine Reihe Schablonen, Stanzen, Stempel und Prägefolder, Papiere, Aufkleber und Washi-Tape.

Mit Hexagonen im Kopf lief ich wochenlang verblendet durch die Stadt, erwischte mich auf der Suche nach Zeichen, Symbolen und Logos und sah schon Hexagone und Hexagramme wo keine waren. Ich rüttelte mich wach als es Formen annahm, die mir nicht wirklich gesund erschienen. Hatte ich einen Hex-Reflex? Oder gar einen Hexa-Schuss??

Ich fotografierte, sammelte Abbildungen und kaufte Verpackungen, schnitt eine Reihe von gleich großen Hexagon-Pappseiten für das Album und grundierte sie mit Gesso. Endlich wollte ich auch meine lange geplante Idee umsetzen, ein Leporello zusammenzubauen aus allen erdenklichen Seitenverbindungen – keine wie die andere.  So habe ich denn meine latent vorhandenen Verbindungsängste überwunden und tobte mich entsprechend aus.



Eigentlich müsste ich euch dieses Album reihum in die Hand geben, denn das Gefühl und das Geräusch dieses Klapperatismus mit den unterschiedlichen Bindungen ist unbeschreiblich.
Es gibt:
Knoten-Bindung aus Schleifenband
Buchbinderleinen
Kabelbinder
Häkelmaschen
Klavierband
Kunstleder mit Druckknöpfen
Reissverschluss
Drahtspiralen (Bind-it-all)
Strohhalmbindung
Buchbinderinge
Nagel
und außen rum ein Gummiband



 

Das Buch ist voll mit Abbildungen von Hexa-Gedöns:

Farbkreis (als Sechseck)
Granny Häkelblumen-Decke
Bienenwachs-Kerze
Origami-Kugel
Wabenrätsel
Lotto-Symbol
Schrauben, Muttern, Schraubenschlüssel
Kaninchenzaun-Draht
Tarif-Waben der Busgesellschaft VRM
Steinfliesen
Fußball
Honigwaben
chemische Symbole
Schmuckkästchen
Commerzbank-Logo
Disco-Strahler
und verschiedene Strukturen von Spachtelmasse, Stempel, Gewebe usw.


Und jetzt wird‘s höchste Eisenbahn, den Beitrag online zu stellen. Hätte der Monat noch eine Woche – ich wäre auch dann noch nicht fertig!