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Mittwoch, 27. Dezember 2017

Muster Mittwoch Dezember 2017 – Streifen


Advent – Zeit der inneren Einkehr und Ruhe – für den, der es sich leisten kann! Ich gehörte leider nicht zu den Glücklichen und chaotisch sah es auch auf sämtlichen Ablageflächen aus, die mir normalerweise als Freiraum zum kreativen Tun dienen.

Die wichtigen Dinge hab ich irgendwie geschafft, nur einen Beitrag zum Thema Streifen für Michaelas Muster Mittwoch konnte ich nicht mehr mit Muße auf die Reihe bringen. Da kam mir auf den allerletzten Drücker die Idee, dass sich Digitales auch anfertigen lässt, wenn die Sonne schon seit Stunden verschwunden ist. Eine Jahresübersicht meiner Muster Mittwoch Beiträge in Streifen – das wär‘s doch! Ab Februar, weil ich vorher noch nicht mitgemischt hatte.


Von oben nach unten mit Verlinkung zu meinen Beiträgen: Rauten, Frühblüher, Fenster, Bänder und Knoten, Rosen, Sonne, Insekten, Dreieck und Zickzack, Mark Making, Streifen
















Am liebsten würde ich euch versprechen, im nächsten Jahr wieder regelmäßig mitzumachen, aber ich weiß noch nicht, wie es dann weiter geht und es hängt nicht (nur) von mir ab.

Lasst es euch gut gehen und besucht mich trotzdem bald wieder. Darüber freue ich mich.

Allerliebste Grüße
ela

Mittwoch, 29. November 2017

Muster Mittwoch 11/2017 – Mark Making mit Video und DVD


Mark Making – was ist denn das schon wieder? Markierungen oder Spuren hinterlassen - ein Punkt, eine Kritzelei oder ein Pinselstrich – ist das allein schon Mark Making? Schreiben, Zeichen setzen, ob absichtlich oder unbewusst – ist das Mark Making oder zählt es vielleicht nur dann, wenn künstlerisches Denken und Tun dahinter stehen? Eine exakte Definition sucht man vergeblich.


Zeichnen oder schreiben mit alternativen Werkzeugen oder zweckentfremdeten Gerätschaften ist definitiv Mark Making. Ob flüchtig und schnell oder kontrolliert und genau … Punkte, Striche, Muster und Strukturen … auf jeglicher Oberfläche, ob mit Farbe, Tusche, Bleistift, geritzt, digitalisiert, tätowiert ... Zeichen sind überall, aber nicht alles ist Kunst. Und was ist Kunst?

Komm, jetzt reicht es!! Legen wir los.


Michaela bat uns im Rahmen ihrer Muster Mittwoch Projekte zur Themenwahl und das Ergebnis für November ist „Mark Making“ in Grau. Sehenswert, die Fülle von Ideen der Teilnehmerinnen aus der Link Liste. Da muss man sich schon etwas einfallen lassen, um mit einer neuen Version zu glänzen.

Die Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 HD brachte mich dazu, meinen kombinierten Video- und DVD-Spieler zu zerlegen, da es in dem neuen Receiver keine Anschlussbuchse mehr für dieses Gerät gibt. Über Fortschritts-Zwang solcherart werde ich mich wohl für den Rest meines Lebens aufregen, denn das alte Fernsehbild war für mich gut genug. Aber das Goldene Kalb, die „Wirtschaft“ muss ja gefüttert werden.

Eine gute Hand voll interessanter Einzelteile blieb übrig, mit der ich „Mark Making“ versuchen wollte. Für die erste Runde tauchte ich meine Utensilien in übrig gebliebene Tusche eines verschrotteten Tintenstrahldruckers und stupfte, wischte, rollte Bahnen nach Herzenslust.

Mark Making mit VHS-Videoband und Druckertinte



In der zweiten Runde mischte ich weisses Gesso mit schwarzer Acrlfarbe, um ein mittleres Grau zu erhalten. - Merkt man, dass es Spaß gemacht hat?









Mittwoch, 11. Oktober 2017

Muster Mittwoch 10/2017 – Dreieck und Zickzack im Kleisterpapier


Das Thema des Monats bei Michaelas Muster Mittwoch ist diesmal „Dreieck und Zickzack“ - so einfach und doch so schwierig, wenn man gerne bedeutsame Dinge zustande bringen will, aber alles was einem einfällt am nächsten Tag schon wieder in die Tonne kommt. Ich hätte im Dreieck springen können vor lauter Unentschlossenheit. Nach etlichem Zickzack-Denken erschien mir „Back to the Roots“ die einfachste Lösung zu sein und darum gibt es heute Kleisterpapier und sonst nix!

Wer kennt es nicht aus der Schulzeit? Mal Hand hoch! Kleisterpapier ist so einfach wie genial. Es hat eine eigene Homepage (ja, keinen Blog! Eine HOMEPAGE), auf der ihr die Geheimnisse der Herstellung nachlesen könnt. Gute Tipps findet man auch bei Christine. Und das Beste: ich konnte meine uralten Seidenmalfarben wieder verwenden, die ich kürzlich für die Sunprints ausgegraben hatte. Diese Farben erzeugen einen tollen seidig-metallischen Schimmer, der die schnellen Kleisterwerke in edle Kreationen verwandelt. Schwarz und Rot mussten diesmal dran glauben.


Muster gezogen mit einem selbstgemachten Kamm aus Pappe



Ich investierte 59 Cent in eine Packung Speisestärke, rührte das Pulver nach Anweisung mit Wasser an und mixte mir zwei Gläser voll Farbe. Dann legte ich los. Anfänglich zog ich noch brave Linien, aber bald versuchte ich, das Muster mit Spritzer und Sprenkel aufzupeppen. Ich holte mir Deckel und Gläser, Plätzchenformen und sogar eine Kartoffel, aus der ich ein Dreieck schnitzte. Aus einem Stück Pappe schnitt ich Musterkämme und eine leere Rolle Klopapier formte ich zu einem Triangel-ähnlichen Etwas. Ich knüllte, faltete, malte, pinselte und zog Wellen mit einem Korken. Manche Papiere gestaltete ich einfarbig und andere zweifarbig, mal mit einer zarten, dann wieder mit einer satten Schicht Kleisterfarbe.

Der Druck mit einem Farnwedel aus dem Garten hat mich nicht überzeugt, aber der zufällig entstandene 3D-Effekt, der sich ergab, als mein Papier durch die Feuchtigkeit dicke Wellen schlug, der ist auch im gebügelten Zustand noch wie eine dicke Wulst zu sehen und gefällt mir mächtig.




Kartoffeldruck



Viel zu schnell war der Block mit Aquarellpapier aufgebraucht und ich holte Nachschub: Kunstdruckpapier, Transparentpapier, Fotokarton und rosa Tonkarton aus DDR-Lagerbestand. Aus den geplanten 3 – 4 Stunden wurde eine Nacht- und Nebel-Aktion. Der Fußboden in Küche, Flur und Treppenhaus war voll mit zum Trocknen ausgelegten Blättern. Nur gut, dass sämtliche Mitbewohner für ein paar Tage das Haus verlassen hatten und niemand über meine Arbeit stolperte.

Dreieck- und Zickzack-Muster

Muster nach Lust und Laune



So, jetzt muss ich nur noch wissen, was ich mit all den tollen Papieren anfange. Vielleicht kommen  sie erst mal dahin, wo ich sie hergeholt habe, als sie noch leer und unbefleckt waren.

Mittwoch, 27. September 2017

Muster Mittwoch 9/2017 – Insekten – ein 3D-Album


Insekten – das ist das Thema von Michaelas Muster Mittwoch in diesem Monat. Um ein bisschen Bewegung unter die Krabbeltiere zu bringen, wollte ich ein kleines Insektarium in 3D anfertigen. Schnell durchdacht und geplant, aber bis das Buch wirklich fertig war, hatte ich einiges zu tun. Hier in groben Zügen die Beschreibung:

Das Titelbild sollte ein Sunprint nach Rezepten von Ulrike und Michaela werden. Da meine uralten Seidenmalfarben nicht von Javana sind und laut Beschreibung unter Zugabe von Alkohol (Prost!) verwendet werden sollten, machte ich erst mal bei strahlendem Sonnenschein eine Test-Belichtung. Nachdem das erfolgreich verlaufen war, schnitt ich eine Maikäfer-Schablone aus dem Klarsichtdeckel einer alten Verpackung.

Mittlerweile versteckte sich die Sonne tagelang hinter dicken Wolken und die Temperaturen gingen in den Keller. Die Backofen-Methode musste ran. Ich hatte natürlich nicht damit gerechnet, dass sich die dünne Klarsichtschablone schon bei etwa 50° C verformte und danach nicht mehr zu gebrauchen war. Zum Glück war mein Käferlein zu dem Zeitpunkt aber schon schön braun gebrannt.

Ich wollte dem Motiv mit freier Maschinenstickerei ein kreatives Finish geben, aber solche sensiblen Stiche schafft meine Nähmaschine nicht. Also habe ich die Konturen des Maikäfers mit der Hand gestickt und dann den Stoff mit der Maschine ringsum auf Pappe genäht.

 
Für die Rückseite habe ich einen Stempel geschnitzt aus dem störrischen hellen Stempelgummi, das noch in meiner Kiste lag. Seit Michaelas Buch erschienen ist, bin ich schlauer und kaufe nur noch das hellblaue Gummi, denn das lässt sich schneiden wie Butter.

Leicht versetzt abgestempelt in schwarz und rot auf einem missglückten Cyanotypie-Lappen, der nur ein paar diffuse Baum-Fragmente trägt, gefällt mir das Ganze hervorragend.

Für die Innenseiten brauchte ich natürlich etliche Käfer, die alle ausgedruckt und unter Zuhilfenahme einer Lupe ausgeschnitten werden mussten. Ich setzte sie auf Rahmen und tapezierte die Seiten mit Baumrinden- und Holz-Papieren, nachdem ich die komplette Konstruktion erst mal ordentlich berechnet, vermessen und getestet hatte.

Und wie so oft … der Weg ist das Ziel - das Album ist fertig, kommt ins Regal und ich fingere schon wieder am nächsten Projekt herum. Aber das ist noch geheim!




Mittwoch, 30. August 2017

Muster Mittwoch 8/2017 – Sonnendruck mit Alufolie und Cola

 
Das Wunder der Drucktechnik – nach dem Prinzip der Lithographie - es funktioniert tatsächlich. Und es fand in meiner Küche statt. Mit Cola und Alufolie. Yes!!
 
Ende 2016 erschien ein wunderschön gemachtes Buch für kleines Geld. Nachdem ich 2-3 mal im Internet darüber gestolpert war und es dann im Laden sah, hab ich es spontan gekauft. „In unsrer Küche wird gedruckt ist der Titel.

Meist dauert es eine Weile, bis ich tatsächlich zum Lesen komme, weil der Stapel Bücher neben meinem Bett hoch ist und ich manchmal schon nach 3 Sätzen mit den Augen klappere. Da dieses Buch jedoch mit wenig Text und vielen Bildern bestückt ist, nahm ich die Lektüre schon im Frühjahr in Angriff. Etwa auf der Hälfte tauchten erste Zweifel auf, ob die Sache so tatsächlich funktionieren kann. Komplizierte Techniken mit schwer zu beschaffendem Zubehör sind nix für mich, aber das hier war super einfach. Trotzdem: ob Öl und Wasser sich auf diese simple Art wirklich so haarscharf trennen lassen, dass ein Druck möglich ist … ich konnte es nicht ernsthaft glauben.
 
Dann kam der Sommer. Michaela gab uns 2 Monate Zeit, um zum Thema „Sonne“ Beiträge zum Muster Mittwoch zu posten. Okay, dachte ich, dann hab ich ja genug Zeit, mich mit der Technik aus dem Buch zu beschäftigen. Ha-ha. Ich und Zeit! Es ist Dienstag Nacht. Morgen ist der letzte Mittwoch, an dem ich meine Sonnen noch verlinken kann. Hier jetzt also auf den allerletzten Drücker und mit Volldampf meine „Forschungsergebnisse“:
 
Ich bespannte nach Anweisung aus dem Buch eine saubere Glasplatte mit frischer Alufolie von der Rolle. Oberstes Gebot ist, diese Folie penibelst von allem fern zu halten, was irgendwie nur ansatzweise fettig ist. Mit etwas Geschick und einem sauberen Blatt Küchenpapier gelang es mir, die Folie auf der Rückseite mit Kreppband zusammenzukleben. Die Sonne zeichnete ich mit Ölkreide und Seife auf die Vorderseite (1). Das fertige Werk soll danach 4 Sekunden lang mit Cola übergossen werden, um die Folie an den unbemalten Stellen zu ätzen. Dann wird sie unter fließendem Wasser abgespült (2).  Man sieht hier schon gut, dass links auf der Platte Schlieren sind, auf denen sich der Wasserfilm nicht hält. Nach dem Entfernen der Malerei mit Pflanzenöl zeigt sich das Druckbild (3). Auch hier habe ich links wieder die gleichen Schlieren, die ich mir wohl durch eine flüchtige Berührung mit meinen fettigen Händen auf die Platte gebracht hab. Das Buch empfiehlt erneutes Reinigen, aber das Ergebnis wurde nicht besser und der Farbauftrag mit Ölfarbe brachte nur ein matschiges Etwas zustande (4).
 
 
Also noch mal von vorne. Sonne malen (1), mit Cola ätzen (2), … halt!! Diesmal ging ich anders vor. Ich lies die Platte deutlich länger im Colabad, schaute mir voller Bewunderung die Perlen an, die das Erfrischungsgetränk auf die Malerei zauberte, und wischte auch anschließend  die Zeichnung nicht von der Druckplatte, um die Alufolie zu schonen. Jetzt sah der Druckstock schon viel besser aus, als ich die Ölfarbe mit der Rolle auftrug (3). Nach ein paar Test-Drucken – es ging so prima, ich konnte mich kaum bremsen – sah man wunderbar den Unterschied zwischen den Ölkreidelinien, die einen satten Farbauftrag ermöglichen, und Seife, die dagegen Halbtöne ähnlich einem 50%igen Rasterton erzeugt (4).
 
Ich war in Hochstimmung. Es hat funktioniert und es war wirklich ein kleines Wunder, zu sehen wie Wasser verhindert, dass die Platte Ölfarbe annimmt.
 
 
Es war Zeit, meine schwarzen Farbreste wieder in die Kiste zu befördern und endlich gelbe Ölfarbe zu kaufen.

Die nächste Sonnenmalerei ging leider wieder daneben (5 + 6). Ich hatte die frische Alufolie beim Aufspannen mit der Druckfläche auf den Tisch gelegt. Der war zwar sauber, aber nicht porentief rein. Eine winzige Fettspur war wohl schuld, dass die Platte ausgerechnet am Mund der Sonne verschmiert war. Also: Colaperlen bewundern und noch mal neu machen..
 


 
Die folgenden Bilder zeigen viele Mängel, an denen ich noch Verbesserungen vornehmen kann: weniger Ölfarbe auftragen und vorzeichnen mit der gleiche Farbe (Gelb) wie gedruckt werden soll, damit sich nicht wie hier schwarze Ränder abzeichnen. (Ich hatte meine Zeichnung ja wieder nicht von der Alufolie gewischt und so bröckelte das Schwarz der Ölkreide allmählich weg, das sich noch immer unter der gelben und roten Ölfarbschicht befand.) Die Anschaffung eines Fettstiftes (1,99 EUR) ist mittlerweile auch getan, damit meine Zeichnungen in Zukunft glatter, feiner und schöner werden..
 

 


 
Mehrfarbige Drucke sind möglich, wenn man ein paar Passmarken beim Druck anzeichnet. Alles kein Problem. Die Anleitungen für bunte Drucke mit mehreren Druckplatten probiere ich später mal aus. Am Ende des Tages ist immer so wenig Zeit übrig.
 
Die Technik hat mir riesigen Spaß gemacht und der Lernerfolg war gewaltig. Jetzt wo ich das alles beschreibe, würde ich mich am liebsten gleich wieder ransetzen, so lange, bis die Drucke meinen Ansprüchen genügen. Aber es fehlt gerade mal wieder an … siehe oben.
 
Ich hoffe, ihr konntet auch ohne Buch verstehen, wie die Drucktechnik in etwa vor sich geht. Wer es selber ausprobieren möchte, sollte sich allerdings „In unsrer Küche wird gedruckt“  zulegen, denn es wird trotz wenig Text sehr gut beschrieben, was wie und warum zu tun ist und … das Buch fühlt sich gut an und riecht so schön nach Papier  ;-)
 
Wer es schon ausprobiert hat, darf mir natürlich gerne von seinen Erfahrungen schreiben.
 
Bis bald und bleibt fleißig
ela