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Mittwoch, 8. Mai 2019

Taschen-Buch mit Washi-Muster

Bei Michaelas Muster Mittwoch geht es in diesem Monat um das Thema Taschen

Meine eigene Handtasche passt farblich zu allem und ist sehr praktisch, deshalb nehme ich fast immer die gleiche mit. Ein Blick in meinen Kleiderschrank verrät jedoch meine Schwäche für schöne Exemplare in jeglicher Form und Größe sowie quer durch alle Stilrichtungen und aus vielen Epochen. 

Da ich gerade beschlossen habe, meine immensen Bestände an Washi Tape abzubauen, bevor der Kleber eintrocknet, habe ich ein 15fünfzehn-Heft aus dem Vorrat genommen und neues Handtaschendesign kreiert. 







Die Taschen-Grundform ist bei allen Modellen gleich. Unterschiedlich sind neben der Musterung die Verschlüsse, Riemen und Griffe, für die ich u.a. auch Gold- und Silberpapiere benutzt habe. Leider sieht man das im Bild nicht gut, deshalb hier noch mal Aufnahmen mit schrägem Lichteinfall.



Von diesen Taschen könnte ich mit Leichtigkeit noch 100 Stück anfertigen ohne in Geld- oder Platznot zu geraten. 


Mittwoch, 24. April 2019

Seidenpapier vs. Transparentpapier – oval geht immer


Als Susanne ihre „Papierliebe am Montag“ für April unter das Motto Seidenpapier stellte, sah ich Fragezeichen, denn von dieser Sorte fusseligem Knittergedöns hatte ich bisher nur wenig gehortet. In meiner Papiersammlung finden sich dagegen etliche schöne Transparentpapiere. Konnte ich einfach klammheimlich mein vorhandenes Transparentpapier verwenden und mein 15fünfzehn Heft trotzdem unter „Seidenpapier“ verlinken? Nein, so etwas macht man nicht! Ich bestellte also einen 20 Farben-Block Seidenpapier und überbrückte die Wartezeit zur Einstimmung mit meinen alten Transparenten.



Zum Transparentpapier zählt alles vom einfachen, billigen Butterbrotpapier mit etwa 50 g/m² bis hin zum hochwertigen Produkt mit 220 g/m², das in edlem Weiß gerne für unzählige Hochzeitskarten und Einladungen verwendet wird. Als Pergamin und Pergament verarbeiten leidenschaftliche Hobbykreative es in Pergamano-Technik zu filigranen Spitzen, die verspielte Grußkarten oder Schmuckdosen zieren. 

Transparentpapier ist in vielen Farben und auch bedruckt erhältlich, um Bastelarbeiten mit tollen Effekten zu gestalten. Es lässt sich leicht schneiden, reißen, falten, bemalen, durchstechen, prägen, lochen, nähen oder anderswie verarbeiten. Hintergründe zeichnen sich durch eine darüber liegende Lage Transparentpapier diffus ab (Mixed Media) und Licht scheint hindurch (Fensterbilder, Weihnachtssterne, Laternen und Windlichter). Da es verhältnismäßig widerstandsfähig und doch leicht ist, verwendet man es gerne beim Drachenbau. Es wird benutzt als Pauspapier zum Durchzeichnen, als Backpapier, als Zwischenblatt in Fotoalben (Spinnenpapier), als Sichtfenster in Briefumschlägen usw. usw.

Der richtige Klebstoff sollte das Papier nicht wellen und unsichtbar bleiben. Mein no-name Klebestick war dafür völlig okay.



ggrrrrrrrrrr ... ich könnte noch immer fluchen über das Verkleben von Seidenpapier, was mit meinem Klebestift reine Nervensache war – aber etwas Besseres hatte ich gerade nicht im Haus.


Das Seidenpapier wurde schnell geliefert und nach den guten Erfahrungen mit dem Transparentpapier wollte ich nun genauso locker weitermachen. ABER: mein Enthusiasmus bekam einen Dämpfer. Dieses rutschig flutschig feine Seidenzeug fügte sich einfach nicht so unter meinen Händen, wie ich wollte, schon gar nicht bei Luftzug oder im Freien.

Für exaktes Schneiden und Positionieren braucht man eine gute Portion Feingefühl und auch Toleranz, wenn das Papier nicht so will wie man selber. Da gilt es, die Schönheit in Falten, Knittern und Sägezahn-Rändern zu erkennen. Größere Teile lassen sich mehr oder weniger glatt aufkleben, aber filigrane Schnipselchen zerreißen schon beim Einkleistern schneller als man denkt und ohne Pinzette geht gar nichts. Die hauchdünne Materie in den Griff zu kriegen ist eine Herausforderung, weil sie ständig etwas anderes will als ich.

So zweifle ich, ob ich Seidenpapier bei zukünftigen Projekten noch einmal einsetze. Vorerst wird das extra angeschaffte Kontingent jedenfalls ganz unten in der Schublade eingelagert, auf das es mir so schnell nicht wieder unter die Augen kommt.



Seidenpapier ist ein Sammelbegriff für dünne Papiersorten bis max. 30 g/m², die recht transparent sein können, aber auch bedruckt und eingefärbt angeboten werden und dann fast nichts mehr durchscheinen lassen. Das Papier ist einseitig glatt und so weich und geschmeidig, dass es zum Basteln nur bedingt einsetzbar ist. Klebstoff sollte sehr sparsam aufgetragen werden.

Besonders fein macht sich Seidenpapier als Geschenkpapier, zum Verpacken von Sekt, Wein und edlen Tropfen, als Füllmaterial in Schuhkartons und Futter in Briefumschlägen. Mutter hatte Abplättmuster mit Stickvorlagen zum Aufbügeln aus Seidenpapier. Auch mehrlagiges Tissue-Papier (saugfähig, feingekreppt) für Servietten und Taschentücher zählt zu den Seidenpapieren. 

Ursprünglich wurde Seidenpapier aus Seidenkokons hergestellt. Heutiges Japanpapier mit Strukturen, Fasern und Einschlüssen (Goldflitter, Blütenblätter) hat meist ein hohes Volumen. Spezielle Japanpapiere sind für ihr Gewicht extrem weich und stark. Der natürliche Farbton und seine Reißfestigkeit im feuchten Zustand machen das Papier ideal für Reparaturen von Gemälden und Papierkonservierung. Der aufwendige Herstellungsprozess schlägt sich im Preis nieder.  

Wenzhou Papier verwende ich sehr gerne in meinen Mixed Media Arbeiten, denn es ist stabil und wird beim Aufkleben mit Gel Medium fast unsichtbar.


Durch verschiedenfarbige transparente Papiere in Lagen übereinander schöne Mischtöne zu erzeugen hat bei meinen beiden Papiersorten nicht so funktioniert, wie ich gedacht hatte. Aus z.B. Rot und Gelb ist kein Orange geworden. 

Eindeutiger Sieger meiner Versuche ist das Transparentpapier. Es lässt sich wesentlich einfacher verarbeiten als Seidenpapier und hat die strahlenderen Farben. Allerdings ist mein simples Heftchen zum Thema Oval nur ein Aspekt des kreativen Umgangs. Susanne experimentiert mit dem Schichten, Ausbluten, Bedrucken und Nähen von Seidenpapier. Ihr Fundus beinhaltet eine schönere Farbskala, die sich zu Mischfarben ergänzt.

Mano hat eine zauberhafte Schale aus Seidenpapier angefertigt.

Und nun habe ich so viel verglichen, aber noch gar nichts gesagt zu den Ovalen, Ellipsen und Eiern, die in diesem Ostermonat Thema bei Michaelas Muster Mittwoch sind. Seht euch ihre Linkparty an. Da gibt es wieder viele Beiträge rund ums Thema, bevor mit dem Monatswechsel etwas Neues verkündet wird.

Oder hat euch das 15fünfzehn-Format meines Heftes überzeugt? Christine hat noch mehr davon gesammelt.



Mittwoch, 17. April 2019

Kein Seiltrick und kein Hexenwerk: Zaubern mit Papierdraht

Papierdraht besteht aus einem dünnen Drahtkern, umwickelt mit weißem oder farbigem Papier. Er lässt sich leicht in Form biegen und auch wieder glatt ziehen, einfärben und mit Klebstoff befestigen. Es gibt Bücher und haufenweise Anleitungen, also wird es Zeit, dass auch ich mich einmal damit beschäftige.


Mit ein paar alten, bedruckten Papieren wie Buchseiten, Schnittmuster und Landkarten, mit schnell klebendem Holzleim, einer Knipszange und einem Bleistift legte ich los. Ich zeichnete eines meiner Lieblingsmotive (ein Robinienblatt) auf die Buchseite, formte mit dem Papierdraht die Konturen nach und klebte die Teile auf einer Leimspur fest. Nach dem Trocknen wurde alles eng neben der Kordel ausgeschnitten.

Da ich im Grunde meines Herzens eher faul bin, kam mir schnell die Idee, die Umrisse getrockneter Blätter aus meinem Fundus, den ich im letzten Jahr zusammengetragen hatte, nachzuzeichnen und aus Papierdraht zu formen.




Schwupp-di-wupp … ein Leporello aus Fotokarton gefaltet und ein paar Karten geschnitten, die Namen der Bäume auf kleine Schildchen geschrieben, ein bisschen gedoodelt und geklebt und schon liegen die einzelnen Objekte nicht mehr sinnlos in der Gegend rum.









Weil die Sache wirklich Spaß macht und bald Ostern ist, kamen so quasi als Bastelbonus noch ein paar Deko-Eier für den Osterstrauß dazu. Die Hintergrundpapiere stammen von meiner Dendritic Monoprinting – Spielerei Teil 2. Vielleicht habt ihr den nachträglich aktualisierten Blogbeitrag noch nicht gesehen.



Michaelas Muster Mittwoch steht in diesem Monat auch unter dem Thema Ovales, Ellipsen und Eier. Wer noch Anregungen braucht für die bevorstehenden Osterfeiertage, könnte dort fündig werden. Es gibt wieder etliche schöne Ideen, die zum Nachmachen inspirieren.
  
  

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Schnelle Weihnachtskarten mit Musik


Wenn euch meine Alkohol-Weihnachtskarten zu materialintensiv waren, weil ihr keine entsprechenden Farben und Papiere im Hause habt, dann wird euch diese schnelle Karte vielleicht besser gefallen.

Viel mehr als alte Noten oder Buchseiten und einfarbiges Papier braucht man nicht. Wahre Künstler wie ich zeichnen sich ein Schnittmuster auf mittig gefalztem Papier für ein symmetrisches Motiv und schneiden dann doch an der Linie vorbei. Egal. Soll ja schnell gehen.



Noten oder Buchseiten werden auf festeren Karton in Postkartengröße geklebt und darüber die ausgeschnittenen Motivhälften als Positiv und Negativ gegeneinander gesetzt. Außen einen Rahmen herum doodeln sieht immer gut aus und …. feddich!



Lust auf mehr? Wie wäre es, Geschenkanhänger mit Sternen, Engeln, Hirschen und Baumschmuck auf diese Art anzufertigen? Oder mal zu gucken, was andere zum Thema Musik in Michaelas Vermusterungssammlung verlinkt haben?



Durchhalten, Mädels. Der dunkelste Tag, der 21. Dezember ist schon in greifbarer Nähe. Danach sollten wir langsam …. so ganz langsam wieder mehr Tageslicht haben zum Basteln. Und vielleicht wird dann auch ENDLICH mal meine nächste Buchbinderei fertig. 


Mittwoch, 27. Juni 2018

Der Pappe auf die Kante gucken!


Zugegeben: meine Wellpappkacheln sind Schrott gegen das, was Mark Langan auf seinen Seiten zeigt, aber ich wollte mal wieder einfach nur ausprobieren, wie ich mit dieser Technik zurecht komme und stellte fest, dass es gar nicht so schwer ist. Vielleicht gibt es irgendwann eine schönere Version von mir. Für den ersten Versuch muss das reichen.
 



 
 
Fliesenmuster waren bei Michaelas Muster Mittwoch im Juni gefragt und fast schon traditionell rücke ich in der allerletzten Woche erst mit meiner Version heraus, weil ich ein Meister bin im Dinge vor mir her schieben.
 
Michaela verlangt häufig nach Mustern zu den unterschiedlichsten Themen und gerne wird dazu von Leserinnen etwas als Einzelstück hergestellt und dann „digital vermustert“. Mädels, ich habe Michaela zwar nicht nach ihrer Definition befragt, aber ein Muster kann nach meinem Verständnis durchaus ein Einzelstück sein. Ein Modell, das vielleicht, wenn es gut läuft und dem Kunden gefällt, irgendwann mal in Serie gehen kann, aber erst mal ist ein Muster gerne einfach nur EIN Musterstück.
 
Okay. Wikipedia meint: „Muster bezeichnet allgemein eine statische Struktur, die durch ihr erneutes identisches Auftreten erkannt wurde. Es ist eine zur gleichförmigen Wiederholung (Reproduktion) bestimmte Denk-, Gestaltungs- oder Verhaltensweise ...
 
Als Muster werden des Weiteren bezeichnet:
  • eine graphische Struktur, siehe Muster (Struktur)
  • in der Textiltechnik, siehe Rapport (Textil)
  • in der Kunst, siehe Ornament (Bildende Kunst)
  • ein Vorbild oder eine Vorlage für etwas
  • eine Produktprobe, auch Warenprobe genannt  …..“
 
Für mich ist es keine Kunst, ein Bildchen zu kopieren und gleich daneben wieder einzufügen, das Ganze dann bis der Bildschirm voll ist, um auf Teufel-komm-raus ein Rapport-Muster zu präsentieren. Da muss dann schon ein bisschen Sinn dahinter stecken. Kompositionen aus unterschiedlichen Größen, Modellen, Farbzusammenstellungen usw. – das finde ich legitim und vereinzelt habe ich auch schon schöne digitale Vermusterungen gesehen – VEREINZELT!!
 
Das hier unten kommt auch alles nur aus dem Computer. Keine Kunst. Spielereien irgendwann zwischen nachts um halb zwei und drei entstanden, die ich nur deshalb online stelle, weil ich Fliesen auf die Mattscheibe kacheln wollte. Auf Teufel-komm-raus digital vermustert. Nicht schön und hoffentlich in Zukunft selten.
 







 
Ich liebe den Ansporn, die Ideenvielfalt und die neuen Einflüsse durch Michaelas Aktionen und euch Teilnehmerinnen, aber wenn es zu sinnlosen digitalen Vermusterungen kommt, schalte ich ab.
 
Wer eine andere Meinung hat, der hat Glück – das Kommentarfeld ist gerade frei  ;-)
 
 

Mittwoch, 30. Mai 2018

Falt-, Klapp- und Spaltschnitt-Bäume

 

Schon lange wollte ich einen schönen Scherenschnitt anfertigen oder zumindest einfach mal wieder etwas Simples aber Effektvolles aus Papier schneiden, so wie ich es als Kind gerne gemacht hatte, ohne komplizierte Berechnungen oder langes Überlegen. Nur fehlte bisher der letzte Anstoß. Aber jetzt, im Mai, war es so weit. Wunschtechnik und Thema des Muster Mittwochs passten überein, denn Bäume waren in diesem Projektmonat gefragt. 
 


Ein 65 Jahre altes Buch für den Kunstunterricht lieferte mir perfekt ausgefeilten Texte zu meinem Vorhaben, die ich hier in Teilen wiedergebe: 


Faltschnitt


Durch Falten lassen sich verschiedenartige Flächen gliedern. So lässt sich etwa ein langgestrecktes Rechteck dünneren Papiers mehrmals parallel zur kürzeren Kante falten (Leporellofaltung). Ein Quadrat lässt sich in den beiden Diagonalrichtungen oder in den senkrechten Achsen falten. Beim Schneiden durch sämtliche Papierlagen ergeben sich entweder Wirkungen in der Verdoppelung oder Vervielfachung reihenmäßiger, sternförmiger o.a. Art. Eine gewisse Zufälligkeit des Ergebnisses hat bei spielerischer Handhabung ihr Recht; dabei darf man sich ganz naiv dem Zauber der potenzierenden Wirkung des Faltschnitts hingeben. 
 
 
 

Klappschnitt


Die Klappschnitttechnik ergibt durch halbes Ausschneiden symmetrischer Formen und Umklappen um die Symmetrieachse ganze Formen. Interessante Wirkung kann mit transparenten Papieren erzielt werden.
 


Spaltschnitt


Diese Technik des Schneidens in schwarzen oder farbigen Papieren basiert auf der Regel, dass der fertige Schnitt so auf andersfarbigen Grund appliziert wird, dass alle Teile unbedingt ihre ursprünglichen Lagebeziehungen zueinander beibehalten, jedoch durch eine leicht auseinandergezogene Spalte, die dort, wo die Teile auseinandergeschnitten wurden, entsteht, sichtbar voneinander getrennt erscheinen. Das bedingt, dass die Schnitte zumeist längs oder quer durch das ganze Farbblatt gehen, dieses also spalten.