Montag, 20. Februar 2017

1/12tel Blick im Februar 2017

Der Februarblick aus dem Fenster ist trüb und grau. Bei - 3° C war der 8. einer dieser trostlosen, kalten Tage ohne Sonne, Regen und Schnee, an denen man im Schrank nach ein paar Resten Glühwein sucht und hofft, dass es bald besser wird. Die gut eingepackte Postbotin lief flott und super pünktlich mit ihrer Azubi von Haus zu Haus. Für mich hatte sie nichts dabei.
   
Schnell das Fenster wieder zumachen und dann mal sehen, was die anderen Teilnehmer am Monatsende bei Tabea zeigen.


+   +   +   +   S Z E N E N W E C H S E L   +   +   +   +
  
Natürlich geschieht auf diesem kleinen Fleckchen Asphalt weit mehr, als bisher hier zu sehen war – nur nicht immer an einem 8. Ich zeige euch mal, wie es am 27. um Punkt 14:13 Uhr aussah:  
 
Um 15:52 Uhr wurden die Spuren wieder beseitigt ...
   
  ... und nachts hat der Himmel dann noch feucht durchgewischt.
  
Außerhalb meiner reduzierten Ansicht zeigte sich das wahre Leben.
   

Freitag, 17. Februar 2017

Kleines Album aus alten Briefumschlägen

Vor einiger Zeit wollte ich für eine Freundin ein Album zum Nachbasteln herstellen. Meine Begeisterung für das Arbeiten mit Papier hatte sie neugierig gemacht, aber natürlich besaß sie weder Maschinen noch Material, wie es bei den vom Papier-Virus Infizierten normalerweise üblich ist. Ich musste mir also etwas einfallen lassen, was ohne Anschaffungen von Bindemaschine, Big Shot, Stanzen und Designer-Schnick-Schnack nachgebaut werden konnte.

Schon seit einer Weile sammelte ich alte Briefumschläge mit Camouflage-Druck auf der Innenseite. Interessant, wie diese zwar neutral aber immer wieder unterschiedlich sind. Jetzt war ihre Stunde gekommen.



Da Briefumschläge von Werbung und Behördenpost nicht gerade zu den stabilsten Papieren gehören, nähte ich mit der Nähmaschine jeweils 2 Blätter so zusammen, dass die gemusterten Seiten außen sind. Diese Einzelblätter klebte ich auf je eine Falte einer im Zick-Zack-Falz hergestellten Papier-Ziehharmonika. Die Bergfalten werden bei dieser Bindung stets zusammengeklebt, damit sich so was wie ein Buchrücken ergibt. (Ging das jetzt zu schnell?)

Für das Cover nahm ich kräftigeres Papier eines schön bestempelten Maxibriefes, den ich einer Luftpostsendung aus Amerika zu verdanken hatte.
  

Ein paar Bilder hier, ein bisschen Klebeband dort, Heftklammern, Buchstaben aus der Zeitung und Stempel von Stampin Up. So ganz ohne Schnick-Schnack vom Fachhandel ging es bei mir dann doch nicht. Aber meine Freundin war begeistert, zu sehen, was man mit etwas Fantasie aus Altpapier machen kann, und ist seitdem nicht mehr zu bremsen.
    

Mittwoch, 8. Februar 2017

Muster Mittwoch – 2/2017 - Rauten

   
Jetzt mustert sie auch noch!!! Tatsächlich - in diesem Jahr hat mich der Challange-Bazillus erwischt. Nachdem ich bereits für den  1/12tel Blick und die 5-Minuten-Collage mit der Kamera um mich schieße, kann ich es nicht lassen, auch Michaelas Muster-Mittwochs-Herausforderung anzunehmen. Es geht darum, zu einem monatlich wechselnden Thema etwas Selbstgemachtes oder selbst Entdecktes zu veröffentlichen. Ob gezeichnet, digital gestaltet, gestempelt, geschnitzt oder geklöppelt ist dabei egal. So verknüpft sich eine reiche Palette von Möglichkeiten in ihrer Linksammlung.
    


Mein Beitrag für Februar zum Thema RAUTEN ist ein gefalteter und regelmäßig eingeschnittener Karton. Je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel ergeben sich unterschiedliche, faszinierende Effekte. Manch ein Bild wirkt wie eine Optischen Täuschung, wenn die Dimensionen im Raum zwangsläufig durch die Fotografie auf zwei reduziert werden, das Auge keinen Bezug zur Tiefe findet und/oder das Gehirn noch keine Erfahrungswerte abgespeichert hat.
   


Wenn ihr mehr erfahren möchtet, kann ich euch Paul Jackson empfehlen. Er ist der absolute Guru in Sachen Papierfalten und Pop Ups mit mehreren Studienabschlüssen aus dem Bereich der Bildenden Kunst. Seine Werke sind in Galerien und Museen auf der ganzen Welt zu sehen. Man kann aus seinen über 30 Büchern zum Thema Papierkunst lernen und dabei in wunderschönen Fotos schwelgen.

Ich bin gespannt, unter welchem Motto im nächsten Monat gemustert wird. Den Januar-Beitrag werde ich nachliefern, brauche aber noch Zeit für die Material-Sammlung.
     

Montag, 6. Februar 2017

Automaten-Liebe

Eigentlich wollte ich euch nur schnell meinen neuen Fotoautomaten-Streifen aus Köln zeigen, aber wie so oft hat es mich dann doch gepackt und ich muss die ganze Geschichte erzählen.

Ich liebe diese Dinger und bin froh, dass es Leute gibt, denen es genau so geht. Leute, die erkennen, dass in den verwaschenen Farben der analogen Entwicklung viel mehr Charme steckt, als in den Bildern der heutigen digitalen Fotoboxen. Leute, die die alten Werte mit ihrer ästhetisch überzeugenden Technik schätzen und sie erhalten.

Vor einigen Jahren versuchte ich schon, auf die Spur eines solchen alten Automaten zu kommen, aber Google wusste keine Antwort. Dann las ich bei Barbara von einem Gerät in Berlin und war wie angestochen. Da musste ich hin! Ich fand unter "Fotokabine" die nötigen Adressen (3 Standorte) und traf mich einen Monat später mit einer Freundin vor Ort. Völlig begeistert machten wir unsere Spaßfotos, ohne zu wissen, dass das erst der Anfang war.

Bevor ich im Jahr darauf wieder eine Reise nach Berlin plante, wollte ich sicherheitshalber im Internet kontrollieren, ob meine Automaten noch am gleichen Ort stehen würden. Ich gab ein Suchwort ein und staunte nicht schlecht: die Seiten hatten ein völlig anderes Aussehen und aus meinen 3 Automaten waren 30 geworden!!! Es dauerte Tage, bis ich begriff, dass ich gar nicht auf der Seite der "Fotokabine" gelandet war sondern beim "Photoautomat".

Die Zeit in Berlin war wunderbar. Zwei Tage lang machten wir eine Sightseeingtour von Photoautomat zu Photoautomat und ich glaube, wir waren nicht die einzigen mit dieser Idee. Überall gab es Verliebte, Mütter mit Kindern, Touristen oder Passanten, die Spaß hatten an ihren schnellen Selbstporträts. Es ging durch die angesagtesten Szene-Viertel in Mitte, Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Kreuzberg und Neukölln - gut ausgewählte Standorte, an denen die hippe Kundschaft verkehrt und die mich durch ein äußerst spannendes Berlin brachten, das ich so noch nicht kannte. Wir schnitten Grimassen, zogen uns verrückte Sachen über den Kopf und versteckten uns hinter einer Zeitung. Jeder Photostreifen sah anders aus und abends wurde die Ausbeute stolz und lachend begutachtet. Vier Aufnahmen für 2 €, mal hochkant, mal quer und manchmal sogar in Farbe. Schönere Reiseandenken gibt es nicht!



„Der Fotoautomat, auch Fotokabine genannt, ist eine kompakte Raumkonstruktion, die sowohl eine automatische Fotokamera als auch eine Fotoschnellentwicklungsmaschine oder einen Bilddrucker enthält. Sie dient der Aufnahme von Passbildern oder spontanen Erinnerungsfotos. Man findet sie häufig an zentralen Plätzen, in Bahnhöfen, Freizeitparks, Vergnügungszentren oder in Einkaufszentren. Fotoautomaten enthalten gewöhnlich einen in der Höhe verstellbaren Sitz. Nachdem der Münzeinwurf erfolgt ist, macht die hinter einer Scheibe befindliche Kamera meist vier Aufnahmen im Abstand von ein paar Sekunden. Nach der letzten Aufnahme beginnt der Automat mit der Bildentwicklung oder dem Ausdrucken, was einige Minuten dauern kann. Durch einen Schlitz werden dann die entwickelten Bilder ausgegeben, die eventuell noch einige Zeit der Trocknung benötigen.“ (Wikipedia)

Die erste automatische "Instant Photobooth" Kabine, den Photomaton, ließ sich 1925 der russische Einwanderer Anatol Josepho in USA patentieren. Was anfangs eine echte photographische Revolution war, verschwand Ende der 1980er Jahre allmählich aus unseren Städten und wurde durch digitale Nachfolger ersetzt. Zwei clevere Kerlchen aus Berlin entdeckten 2003 in der Schweiz die analoge Version, erkannten den Wert dieser lustigen Boxen im Retro-Design und retteten daraufhin etliche auch im restlichen Europa vor der Schrottpresse. Sie restaurierten die altbewährten und mechanisch anspruchsvollen Maschinen liebevoll, stellten sie an ausgesuchten Standorten wieder auf und engagierten Personal für die tägliche Wartung. Die Automaten in gutem Zustand zu halten ist wichtig, damit sich die Nutzer drin wohlfühlen.

Das Konzept ging auf. Die Berliner lieben sie und wo sonst passen die alten Kabinen auch so gut ins Stadtbild? Die Stadt ist um eine Attraktion reicher geworden, Ableger gibt es in Hamburg, Köln, Frankfurt, Leipzig, Wien und Florenz.



Schon immer hat der Photoautomat auch Künstler inspiriert, die erkannten, welches kreative Potenzial in ihm  schlummert. In vier Bildern gestalten, was immer man will. Die Möglichkeiten sind wunderbar. Modeshootings, Ausstellungen und Bücher haben die Kabinen zum Kunstobjekt geadelt. Eine stand schon auf der Documenta.

Wer hat noch nie in einer Fotobox gesessen, den Vorhang zugezogen und sich selbst fotografiert? Wer möchte den Zauber der nostalgischen Apparate aus den Sechzigern erleben, die ihre grobkörnigen Schwarz-Weiß-Fotostreifen analog entwickeln? Einen Lageplan der Geräte gibt es online.

Oder wollt ihr gleich einen kompletten Photoautomaten für das nächste Scrap-Wochenende, die Firmenfeier oder Hochzeit mieten? Alles ist möglich - Spaß und bleibende Erinnerungen sind garantiert.
    

5-Minuten-Collage 2/2017

Wer meinen Januar-Beitrag zu Simones 5-Minuten-Collage gelesen hat, der weiß, wie viel Arbeit ich mir mit dem Aufbau gemacht habe. Ich gebe zu, das Bild für  Februar ist gleich im Anschluss entstanden. Wieder sieht es ziemlich aufgeräumt aus, aber guckt mal, wie wunderschön ordentlich es erst in Amerika zugeht.
  
In der Bildmitte steht eine Eieruhr und eine Dose für Frischhaltefolie, oben links ein paar Stecker für Übersee und Nachtlicht, oben rechts unter dem Plätzchen-Ausstecher ein aufgefächerter Notizblock in Zitronenform und unten links eine Elefanten-Gießkanne ... den Rest brauche ich sicher nicht erklären.

Und jetzt mal sehn, was die anderen bei Simone verlinkt haben.