Nach 24 Stunden |
Nach 5 Stunden |
Nach 24 Stunden |
Ein bisschen ärgerlich ist, wenn sich das Papier durch die Feuchtigkeit wellt. |
Nach 24 Stunden |
Nach 5 Stunden |
Nach 24 Stunden |
Ein bisschen ärgerlich ist, wenn sich das Papier durch die Feuchtigkeit wellt. |
Selten war ich so unschlüssig, ob ich meinen Bericht über drei tolle Tage bei Jeromin in einen Blogbeitrag stopfen oder aufteilen soll. Ich habe so viele Bilder, die ich euch zeigen möchte, und müsste so vieles schreiben. Mal sehen, ob ich es hinkriege, mich kurz zu fassen.
Eingefleischte Blogleser kennen meine Lobeshymnen auf Jeromin-Workshops, deshalb werde ich sie mir diesmal weitgehendst verkneifen. Dass die Tage dort äußerst anregend für Geist und Seele sind, hat sich ja schon herumgesprochen. Ich bin einfach in meinem Element, wenn ich in Mannheim oder Speyer an einem dieser Kurse teilnehme.
Brunhilde und Fritz hatten „Mixed Media Bücher mit Tusche und Naturfarben“ auf dem Programm und mussten sich permanent drosseln, um unsere Aufnahmekapazitäten mit ihrem immensen Wissen nicht zu überfordern. Kenner wissen, wovon ich spreche. Nach drei Tagen sind alle platt und glücklich.
Jede Teilnehmerin dufte sich wieder an einem eigenen, großen Tisch im Werkladen ausbreiten, der bereits mit etlichen, für die Arbeit notwendigen Materialien bestückt war. Der zusätzliche Extra-Tisch mit allerlei speziellen Utensilien - Pigmenten, Tinkturen, Lasuren, Gerbstoffen, Beizen, Garnen und weiß der Kuckuck was - füllte sich ständig, bis er so voll war, dass Brunhilde zum Abstellen auch noch den Boden unter dem Tisch dazu nehmen musste.
Ich tat mich anfangs etwas schwer. Das fortgeschrittene Alter (stöhn) und die endlose, weltweite Belustigungssperre (seufz) machten sich bemerkbar, aber ein kleiner Wutausbruch, weil was ich tun wollte nicht auf Anhieb klappte, löste den Nebel in meinem Kopf und beförderte mich mit Karacho in den Flow. Ich schwang Bürsten und Besen (ja! Bürsten und Besen!) mit Erdfarben und schwarzer Tusche über die Pappen und produzierte ein schönes Blatt nach dem andern. Das brachte mich dann auf gerader Linie an das Ziel meiner Wünsche: Buchbinderei ohne verstaubte Traditionen.
Mit Erdpigmenten und Indian Ink bemaltes Aquarellpapier |
Sechs ganz unterschiedliche Bücher entstanden ohne Mühe, die ich euch nun der Reihe nach vorstelle. Schaut mit Muße. Die Bildunterschriften verraten Näheres. Während des Kurses habe ich leider nur wenige Fotos gemacht. Ich war wohl zu beschäftigt. 😁
Ein großer Bogen Aquarellkarton, beidseitig mit Strohbesen, Topfbürste und Kamm schwarz bemalt, wurde zum One-Sheet-Book gefaltet. In die Stecktaschen schob ich mit Erdpigmenten bemalte Papiere. |
Selbst beim Säubern der Malutensilien (das waren Balsaholz, Äste, Bürsten und andere seltsame Gerätschaften) oder beim Abklatsch von nasser Farbe entstanden noch interessante Papiere. |
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Minibook aus dem Reststreifen eines bemalten Aquarellbogens. |
Zu Hause wurden alle Ring-Drucke zu einem Ring-Buch gebunden und die Umschlagpappe mit zerriebenen Ziegelsteinen bemalt. Wie das geht, hatte ich in einem früheren Kurs von Fritz gelernt. |
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Organdy, ein hauchzartes, erstaunlich formstabiles, weißes Gewebe, lässt sich hervorragend bearbeiten. Ich habe ihn mit Gerbstoff, Titan- und Eisenbeize behandelt. |
Gegensätze ziehen sich an. - Gefärbter Organdy, in Verbindung mit schwarz-weißem Aquarellkarton zum Leporello gefaltet. |
Organdy Leporello Version Nummer 2 - anders gefaltet und mit Fäden verbunden. |
Alle sechs auf einen Blick. |
Die Arbeitsunterlage wurde zum Schluss auch noch bemalt. Die ging gerollt als Ganzes mit nach Hause. |
Na, gefallen euch meine Werke?
Mein Fazit: Kooperation Scheidmeir/Weigt wiedermal äußerst erfolgreich gelungen. Brunhildes Anregungen und Vorbereitungen sind auf furchtbar fruchtbaren Boden gefallen. Das macht Spaß und natürlich auch ein bisschen stolz!
Christine und Ghislana waren übrigens auch dabei. Wenn ihr die Minibücher der beiden seht, glaubt ihr kaum, dass wir zur gleichen Zeit das Gleiche gelernt haben, die gleichen Anleitungen und die gleichen Materialien zur Verfügung hatten und sogar Tischnachbarn waren. Jede hat ihr Ding gemacht – jede auf ihre Art wunderschön.
Eins noch: zum Thema Gerbstoff und Beizen gibt es einen „Workshop Zuhause Nummer 12“ mit Materialpaket und Zugang zu 9 kleinen Videos, mit dem ihr euch einen Teil des Wissens aus unserem live Event nach Hause holen könnt und in Ruhe nacharbeiten. Jederzeit verfügbar auch für alle Ungeimpften, Ungetesteten, Ungenesenen und anderweitig Verhinderten.
Tschüs, das wars für heute.