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Samstag, 5. Mai 2018

Bullet Journal – ein Organisations-Kalender mit Mehrwert

Bevor ich vor circa 1 ½ Jahren zum ersten Mal von einem Bullet Journal erfuhr, konnte ich mir unter dem Begriff genau so wenig vorstellen wie wohl etliche von euch. Das wollen wir jetzt mal ändern.
Der US-amerikanische Produkt Designer Ryder Carroll aus Brooklyn, NY. hat – so heißt es – 20 Jahre lang an einem  Kalendersystem gefeilt, das hilft, Ordnung und Struktur ins Leben zu bringen. Es funktioniert nach ein paar festen Regeln, lässt sich darüber hinaus aber flexibel anpassen an die persönlichen Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse seines Besitzers. Es soll ein ständiger Begleiter sein, der ohne Strom, Apps und WLAN jederzeit und überall einsatzbereit ist.

Ursprünglich war das Bullet Journal – kurz „Bujo“ genannt – ein eher funktional-nüchterner Artikel, aber im Zuge vom Spaß an Scrapbooking, Handlettering und Sketchnotes änderte sich sein Erscheinungsbild, es wurde bemalt, gestylt und auf eine Art gestaltet, dass es einfach Freude macht, solch einen Kalender in die Hand zu nehmen. Kreative Leute nutzen es, um täglich ein paar Minuten zu scribbeln, stempeln oder layouten. Fast unbemerkt als Nebeneffekt wächst dabei die Lust, anstehende Aufgaben zu erledigen und seine Zeit strukturierter und sinnvoller zu verbringen.

Kürzlich erschien ein TOPP Kreativratgeber zum Thema Bullet Journal im frechverlag: „Mein Bullet Diary selbstgemacht“ von Nathalie Güllü. Ich bekam freundlicherweise vom Verlag ein Rezensionsexemplar zugeschickt, offiziell ist dieser Beitrag deshalb *Werbung, allerdings stand das Thema schon seit langem auf meinem Blogplan und es trifft sich gut, damit den nötigen Input erhalten zu haben. Herzlichen Dank an den Verlag!


Wenn es um das Kennenlernen von neuen Techniken geht, lasse ich mich gerne an die Hand nehmen. Nathalie Güllü hat auf unkomplizierte, aufgeräumte und übersichtliche Art Schritt für Schritt erklärt, wie ein Bujo aufgebaut wird. Zahlreiche Abbildungen machen es leicht verständlich. Viele Gestaltungsbeispiele, Schriftmuster und Vorlagen ermöglichen es dem Einsteiger, gleich am selben Tag schon loszulegen und ein eigenes Bullet Diary anzufertigen. Das Buch selbst ist so schön gestaltet, dass man es immer wieder gerne in die Hand nimmt. 

Jetzt mal ein bisschen konkreter. Was steckt denn hinter dem Ganzen?

Besorge dir ein Heft mit punktierten Linien. Darin lassen sich schnell und einfach vertikale und horizontale Linien für Kalender und Tabellen ziehen, ohne dass Rechenkästchen oder Schreiblinien das Bild stören. Mit Stift und Lineal gestaltest du dir nach deinem Geschmack den kompletten Inhalt.

Jedes Bujo beginnt mit einem Inhaltsverzeichnis, das mit jeder Seite, die du gestaltest, erweitert wird. Es schließt sich eine Jahresübersicht an, in die Urlaub, Geburtstage und andere langfristig feststehende Termine eingetragen werden. Danach folgen die Monatsübersichten mit Eintragungen von Terminen und Aufgaben, die jeweils in die sich anschließenden Wochenübersichten übernommen werden. Wer will hängt für einzelne Wochentage noch Seiten an, die eine Feinplanung nach Stunden ermöglichen.



Ergänze das Kalendarium durch Listen, Tabellen und Notizen entsprechend deiner eigenen Bedürfnisse, Pflichten, Routinen, Pläne, Ideen und Interessen. Schreibe, wenn du möchtest, deine persönlichen Ziele für das anstehende Jahr auf. Welchen Projekten willst du dich widmen, was willst du erreichen? Erstelle Listen über deine persönlichen Leistungen, über Geldausgaben, Schlafdauer, Geschenkideen, Lieblingsbücher, Putzpläne, Kinofilme, Wunschzettel, Urlaubspläne, Rezepte und ... und ... und ... Die Stundenpläne der Kinder, die Wechselschichten des Mannes, Nummer des Fahrradschlosses und Anekdoten des Tages. Schluss mit der Zettelwirtschaft und rein damit ins Buch!


Du könntest einen Wochenrückblick festhalten. Was war gut, was war schlecht? Hast du eine wichtige Erkenntnis gewonnen? Vielleicht blätterst du in ein paar Jahren wieder in deinem alten Journal. Woran möchtest du dich gerne zurück erinnern? Hier kannst du alles aufschreiben.

Im Laufe der Zeit wirst du das Bullet Diary immer mehr auf deine Bedürfnissen zuschneiden. Sicher wird es dich motivieren, deine Aufgaben zu erledigen, eine Routine zu entwickeln oder einfach helfen einen Überblick zu behalten. Einmal begonnen unterstützt es dich bei allem, was du dir vornimmst.


Das Bullet Journal hat seinen Namen von den Symbolen mit denen darin gearbeitet wird. Alle Termine, Aufgaben und Notizen werden mit Pfeilen, Kreuzen, Sternchen o.ä., also mit >Bullets< markiert. Am Ende eines jeden Tages kreuzt du die Aufgaben aus, die erledigt sind oder verschiebst sie (im Idealfall nicht öfter als drei Mal) auf einen anderen Termin. Wer sich täglich vor Augen führt, welche Dinge noch zu tun sind, dem wird es leichter fallen, sein Leben strukturiert und produktiv zu gestalten. Durch die Freude am Gestalten und Führen solch eines Journals kommt quasi spielerisch Disziplin und zielgerichtetes Handeln auf. Das ist wohl auch das Geheimnis für den Erfolg des Bullet Journals.


„Mein Bullet Diary selbstgemacht“ ist ein Leitfaden zum Herstellen eines persönlichen Kalender-Tagebuchs, der alles Nötige in knapper Form erklärt ohne zu langweilen.  Für Anfänger ist dieses Buch sehr empfehlenswert. Wer Feuer gefangen hat wird Wege finden, seinen Hunger auf Mehr zu stillen. Ich hätte persönlich gerne mehr über die Arbeit mit dem Ordnungsprinzip erfahren und könnte stattdessen auf die Wiederholung von einfachen Strichvorlagen im Anhang verzichten, wenn sie in der Schritt für Schritt Anleitung bereits gut erkennbar sind.

Ob ich meinen ersten Organizer-Selbstversuch ab Januar 2019 oder schon ab nächsten Monat starte, wird sich bald zeigen. Auf jeden Fall will ich mein Organisationswunder jetzt schon vorbereiten, denn im Kopf liegt nach dieser Buchrezension etliches abrufbereit. Es kribbelt mir in den Fingern (wie so oft), mein Wissen umzusetzen. Nathalie Güllü verrät im Buch den Trick mit der falschen Pinselschrift. Der gefällt mir ganz besonders gut, denn mit meinen Lettering-Künsten kann ich nicht imponieren. Auch mit der doppelt übereinanderliegenden Schrift, die sie zeigt, will ich experimentieren. Juiiii … was halte ich mich hier noch lange auf? Heft, Stift und Lineal auf den Tisch und los gehts!

„Mein Bullet Diary selbstgemacht“ - Das Prinzip hinter dem Organisationswunder einfach und umfassend erklärt, damit das persönliche Bullet-Diary gelingt. Ein TOPP Kreativratgeber von Nathalie Güllü und für 17,99 € in eurer örtlichen Buchhandlung erhältlich.
Hier gibt es eine Leseprobe.


Mittwoch, 27. Dezember 2017

Muster Mittwoch Dezember 2017 – Streifen


Advent – Zeit der inneren Einkehr und Ruhe – für den, der es sich leisten kann! Ich gehörte leider nicht zu den Glücklichen und chaotisch sah es auch auf sämtlichen Ablageflächen aus, die mir normalerweise als Freiraum zum kreativen Tun dienen.

Die wichtigen Dinge hab ich irgendwie geschafft, nur einen Beitrag zum Thema Streifen für Michaelas Muster Mittwoch konnte ich nicht mehr mit Muße auf die Reihe bringen. Da kam mir auf den allerletzten Drücker die Idee, dass sich Digitales auch anfertigen lässt, wenn die Sonne schon seit Stunden verschwunden ist. Eine Jahresübersicht meiner Muster Mittwoch Beiträge in Streifen – das wär‘s doch! Ab Februar, weil ich vorher noch nicht mitgemischt hatte.


Von oben nach unten mit Verlinkung zu meinen Beiträgen: Rauten, Frühblüher, Fenster, Bänder und Knoten, Rosen, Sonne, Insekten, Dreieck und Zickzack, Mark Making, Streifen
















Am liebsten würde ich euch versprechen, im nächsten Jahr wieder regelmäßig mitzumachen, aber ich weiß noch nicht, wie es dann weiter geht und es hängt nicht (nur) von mir ab.

Lasst es euch gut gehen und besucht mich trotzdem bald wieder. Darüber freue ich mich.

Allerliebste Grüße
ela

Montag, 25. Dezember 2017

Mit Frau Rogmann durch das Jahr

Zu Weihnachten schenkte mir eine liebe Freundin wieder einen Jahreskalender voller Bilder, die sie selbst gezeichnet hat. Bevor ich den vom letzten Jahr zu einem Buch binde, will ich euch schnell ein paar Seiten daraus zeigen. 

Jeder Monat hat ein Motiv entsprechend der wiederkehrenden Aktivitäten, Feiertage und Wetterlage. Mäuse und Vögel sind überall reichlich vorhanden und die Menschen sind dick und lustig.




"Frau Rogmann" hat nie einen Kurs besucht und wenn sie nicht weiß, wie sie etwas malen soll, wird mal kurz gegoogelt. Sie zeichnet fast jeden Abend mit Buntstiften auf einfachem DIN A4-Papier und sammelt ihre Bilder dann in Klarsichthüllen und Ordnern.

Ihre Welt ist nicht immer so heil wie in diesen Kalenderblättern. Oft verarbeitet sie Nachrichten des Tages darin, die ich mir von ihr erklären lasse.





Ihre Bilder wurden nie veröffentlicht. Was meint ihr? Hat sie Talent?


Montag, 16. Januar 2017

Kalenderbuch 2017

Der halbe Monat ist schon rum — es wird höchste Zeit, euch endlich meinen Jahreskalender für 2017 zu zeigen.




Im Herbst vorigen Jahres machte ich mir schon Gedanken, welches alte Buch für mich wertlos genug sein würde, damit ich es gnadenlos verkleben und bemalen kann, aber gleichzeitig auch passend in Größe und Umfang ist. Meine Wahl fiel auf ein altes Kinderbuch mit Teddygeschichten, aus denen ich schon lange rausgewachsen war und das auch nicht aus meiner eigenen Kindheit stammt, also keinen besonders ideellen Wert für mich darstellte.

Für das Cover habe ich einen Verschluss aus Pappe geschnitten und einen flachen Doppelmagneten untergeklebt. Am Rücken ist als Lesezeichen ein Band mit einem Schlüssel befestigt. Ringsum habe ich den Umschlag mit Holz-Embelishments und Schnörkeln aus der Heißklebepistole verziert. Dann wurde das Ganze mit Küchenpapier überzogen und nach dem vollständigen Trocknen mit Acrylfarbe angepinselt.
  

Die Blätter des Märchenbuchs habe ich so zusammengeklebt, dass 12 Seiten übrig blieben. Diese wurden mit Gesso grundiert, teilweise mit Strukturpaste versehen und mit Wasserfarben koloriert. Da mir die Teddybilder zu schade zum Übermalen waren, hab ich sie einfach frei gelassen. Die Monatsnamen sind mit Hilfe von Schablonen aufgezeichnet. Die einzelnen Buchstaben bestehen erst mal nur aus Outlines, die ich dann Monat für Monat mit Zentangles füllen will.

Entsprechend der jeweiligen Monatstage wurden Ausstanzungen auf die Seiten geklebt. Samstage, Sonntage und Feiertage habe ich andersfarbig hervorgehoben, Wochentage und Datum auf jedem Feld notiert.




Das Tüpfelchen auf dem „I“ ist das Finish mit Inka-Gold von Viva Decor. Die wachshaltige Farbe wird einfach mit dem Finger aufgetragen, ist sofort trocken und bringt durch ihren wunderschönen metallischen Glanz die Strukturen prima heraus.


Wer sich auch solch ein Kalenderbuch machen will, sollte ein bisschen mehr Zeit einplanen, denn mal abgesehen von dem Arbeitsaufwand sind die Trocknungsphasen nicht zu unterschätzen. Wer nicht immer wieder eine Nacht warten will, muss föhnen, föhnen, föhnen ….