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Mittwoch, 25. April 2018

Mandala - Brandmalerei auf Leder, Kork und Holz



Michaela hat uns in diesem Monat mit dem Muster Mittwoch Thema „Mandala“ beglückt und meine erste Reaktion war: „Nö!“.

Ich weiß gar nicht mehr, wie es wenig später zu der Kehrtwende kam, jedenfalls fand ich die Chance ziemlich verlockend, endlich meinen Brennpeter (so hießen die Pyrography-Stäbe in den 70er Jahren) anzuwerfen, nachdem er nun fast 5 Jahre originalverpackt in der Schublade lag. Leder, Kork und Holzfurnier hatte ich auch, sogar altes Kohlepapier fand sich noch in einer Schachtel.


Was soll ich lange babbeln? Bleistift gezückt, Mandalas gezeichnet, ein bisschen rumgekokelt und dann mein Sketchbook bestückt. Alles easy. Es hat ein paar Tage verbrannt gerochen, aber der Feuermelder hat keinen Alarm geschlagen.



Das Wort „Mandala“ kommt übrigens aus dem Sanskrit und heißt übersetzt „Kreis“. Meist handelt es sich um quadratische oder runde Darstellungen, die auf einen Mittelpunkt orientiert sind. Im Hinduismus und Buddhismus stellt es die Sicht von oben auf einen sogenannten Mandala-Palast dar, hat eine tiefe religiöse Bedeutung und dient nicht nur dort als Meditations-Objekt und Symbol bei Riten. Auch in indianischen Kulturkreisen finden sich ähnliche kreisrunde Motive an heiligen Plätzen.


Mittwoch, 28. März 2018

Muster Mittwoch März 2018 – Streublümchen-Collagrafie


Materialdruck kennen die meisten von euch sicher aus der Schulzeit. Collagrafie, wie ich sie im Textilstudio Speyer Ende letzten Jahres kennengelernt habe, ist sowas wie der Materialdruck für Erwachsene, denn es gibt noch eine Menge Tricks und Kniffe, die über das einfache Zusammenkleben von Materialien zum Zwecke des Drucks hinaus gehen.

Ich war im Workshop mit meinen Werken nicht zufrieden und wollte zu Hause in Ruhe noch mal ganz neu ansetzen. So habe ich mir das Thema „Streublümchen“ aus Michaelas Muster Mittwoch herausgepickt, aber um es gleich vorweg zu sagen: Ich bin wieder nicht zufrieden mit dem, was ich zustande gebracht habe und werde sicher noch ein paar mal in dieser schönen Technik arbeiten, bis ich sagen kann: ich hab den Bogen raus!



Eigentlich geht es ganz einfach. Man besorgt sich eine Trägerpappe (Passepartout-Karton eignet sich am besten, denn der lässt sich in Schichten ablösen, so dass Vertiefungen entstehen.), dazu Material mit reliefartiger Oberfläche wie z.B. Tapetenreste mit Prägemuster, Spitze, Wolle, Gardinenreste, Obstnetze, Tüll, Leinen, Stoffgewebe, Pflanzen, Blätter, Gräser, Leim, Klebebänder wie Krepp usw. Aus diesen Materialien klebt man eine Collage. Man kann sie zum Schutz ganz oder teilweise mit Klarsichtfolie oder Alufolie überkleben. Das wirkt sich dann natürlich auch auf das Ergebnis aus. Meine Streublümchen sind übrigens geprägte Pailetten.




Auf einer Glasplatte wird wasserlösliche Tiefdruckfarbe (Öldruckfarbe) mit einer Rolle ausgewalzt und die fertige Druckplatte damit eingefärbt. Zum Bedrucken ist glattes (strukturloses) Aquarellpapier am Besten. Das sollte etwas feucht (aber nicht nass) sein, damit es sich besser an die vielen Unebenheiten auf der Platte anschmiegt. Da die wenigsten wohl eine Druckerpresse zu Hause haben, schneidet euch einfach eine Filzplatte für die Big Shot (Stanz- und Prägemaschine aus dem Scrapbooking Handel) in der Größe einer Plexiplatte und benutzt diese stattdessen auf der Seite des zu bedruckenden Papiers. Je nach Dicke eurer Druckplatte müsst ihr mit zusätzlichen Papierlagen und der Multiplatte der Big Shot ein bisschen spielen, bis ihr den richtigen Abstand für den Druck gefunden habt. Hört sich kniffelig an, ist aber total einfach.




Wer viel Zeit und Kraft hat, aber keine Big Shot, der kann auch einen Handabrieb versuchen oder Nudelholz, Flasche, Löffel zu Hilfe nehmen und damit zwecks Übertragung der Farbe über das Blatt reiben bzw. walzen, aber …. Mädels …. mir wird solch ein Abdruck nicht gleichmäßig und kräftig genug! Stanz- und Prägemaschinen wie die Big Shot gibt es schon ab 80 EUR und das ist eine sinnvolle Investition. Ich brauche sie ständig. „Ein Leben ohne Big Shot ist möglich, aber sinnlos!“ sage ich immer. Ja, es gibt auch andere Fabrikate, also informiert euch und ihr werdet sehen.




Wir sind beim Thema Collagrafie und jetzt kommen die Tricks. Ihr habt einen Druck und der gefällt euch nicht. Was kann man machen? 

Man kann z.B. eine zweite Farbe über die erste drucken. Vollflächig oder in Teilbereichen. Dazu wäre es gut, die Lage der Druckplatte schon beim ersten Durchgang auf dem Papier zu kennzeichnen, damit der Passer stimmt.

Detail

Detail

Man kann die Druckplatte verändern, z.B. Strukturen hinzufügen wie Kratzer oder Linien, die man mit dem Skalpell ritzt. Man kann Flächen flach ausschneiden und die oberste Pappschicht abheben, um Vertiefungen im Niveau zu erreichen. Man kann weitere Materialien wie Tesa, Malerkrepp, Nagellack, zerknüllte Alufolie usw. aufbringen und so neue Strukturen entstehen lassen.



Ich habe gerne zwischen Druckstock und Aquarellpapier ein paar Blätter oder Gräser gelegt, die dann als Silhouette erscheinen.

Oder Blätter von Bäumen mit Farbe berollt und damit einen Abdruck aufs Papier gesetzt. „Naturdruck“ nennt sich sowas.

Detail Naturdruck


Bei meinen nächsten Collagraphien muss ich dran denken, dass weniger auch manchmal mehr ist. Ich liebe es schlicht, hab aber einen Hang dazu, zu viel aufs Blatt zu bringen. Wahrscheinlich ist es das, was mir an meinen Werken nicht gefällt. Und ich werde mir noch einige dieser tollen (teuren) Tiefdruckfarben besorgen. Sie sind nach einem Tag wischfest, aber erst nach 3 - 4 Wochen richtig knochentrocken. Sie sind so fein, dass selbst kleinste Strukturen wie Blattgerippe detailgenau wiedergegeben werden – besser als Linoldruckfarbe es kann.






Unerwünschte Farbe lässt sich übrigens mit Baby-Feuchttüchern und Wattestäbchen schnell vom Druckstock entfernen, ist aber dann zack zack an den Fingern. Ich habe mir nach jedem Druck die Hände mit Wasser und Seife gewaschen, denn die Farbe verteilt sich rasch überall.

So, genug Text für heute. 

Ich bin dann mal Eier bemalen ;-)  Mit Streublümchen, versteht sich  :-)

ela



Mittwoch, 7. März 2018

Ahnenkult im Leporello-Haus

Endlich ist mal wieder eines dieser Alben fertig geworden, das seit locker einem Jahr angefangen im Regal lag. (Eine ganze Menge Minibücher warten schon deutlich länger, aber mir fällt ständig etwas Neues ein.) Teilweise kleingemustert und sogar mit Streublümchen-Tapeten … ich wage einfach mal, den Beitrag bei Michaelas Muster Mittwoch zu verlinken.



Uralte Familienfotos habe ich eingescannt, bearbeitet, neu ausgedruckt und freigeschnitten. Die alten Originale sind mir viel zu kostbar zum Verbasteln. Jede Person bekam einen bunten Hut, eine Krone oder Flügel, wie ich es irgendwo mal im Internet gesehen hatte. Die Amerikaner kommen auf solche Ideen, es gibt auch Stempel in der Art. Ob dieser Stil eine Bezeichnung hat, ist mir nicht bekannt. Zum „Steam Punk“ zählt es wohl nicht. Vielleicht kennt sich Eine von euch ja besser aus.




Ihr findet mich auf einem Bild mit meinem Lieblingsteddy und auf einem anderen mit Vater auf dem Motorroller. Damit sind wir zu Dritt plus Gepäck in den Urlaub nach Holland gefahren! Wie sich die Zeiten doch geändert haben!



Ich liebe diese alten Familienfotos. So viele Erinnerungen stecken darin. Auch Bilder aus meiner  Schulzeit, die bei Klassentreffen hin und wieder auftauchen, haben unschätzbaren Wert für mich. 



In den 60er Jahren kostete der 9 x 13 cm Papierabzug eines Fotos in schwarz-weiß 1 DM. Vergleicht das mal mit heutigen Preisen. Kein Wunder, wenn die Menge der Fotografien aus alten Zeiten eher überschaubar ist.



Also Leute, bis bald. Ich hab da noch was anderes mit Streublümchen im Sinn, muss aber erst testen ob es funktioniert.

ela

Mittwoch, 28. Februar 2018

Muster Mittwoch 2/2018 – Kleingemustert – eine Schmetterlingssammlung



„Kleingemustert“ ist irgendwie brav und überhaupt nicht mein Ding. Aber zu Schmetterlingen, diesen zarten, unschuldigen Wesen, passt es. Also dann bastle ich doch gleich eine ganze Schmetterlings-Sammlung - gestanzt statt handgeschnitten und aus Designpapier statt aus selbstbedrucktem, dafür aber mit viel Liebe millimetergenau aufgeklebt ;-)

Endlich hab ich auf diese Weise auch mal eine Doppelseite in meinem Sketchbook gefüllt. 






Zehn der Papiere auf der rechten Seite waren übrigens Innenseiten von gebrauchten Briefumschlägen – Behördenpost, Rechnungen usw. 



Beim aktuellen Monatsthema von Michaelas Muster Mittwoch gibt es noch mehr Kleingemustertes zu sehen. Schnell mal rüber klicken. Heute wird das Thema für April angekündigt.

Mittwoch, 31. Januar 2018

Muster Mittwoch Januar 2018 – Hexa-rei ohne Bindungsängste

O-ha! „Hexagonmuster“ heißt der Auftrag, den Michaela uns für Januar erteilt hat. Nachdem ich im Dezember nur wenig zum Thema des Monats beigetragen hatte, wollte ich diesmal wieder ein Mini-Album basteln. In meinen Schubladen fanden sich eine Reihe Schablonen, Stanzen, Stempel und Prägefolder, Papiere, Aufkleber und Washi-Tape.

Mit Hexagonen im Kopf lief ich wochenlang verblendet durch die Stadt, erwischte mich auf der Suche nach Zeichen, Symbolen und Logos und sah schon Hexagone und Hexagramme wo keine waren. Ich rüttelte mich wach als es Formen annahm, die mir nicht wirklich gesund erschienen. Hatte ich einen Hex-Reflex? Oder gar einen Hexa-Schuss??

Ich fotografierte, sammelte Abbildungen und kaufte Verpackungen, schnitt eine Reihe von gleich großen Hexagon-Pappseiten für das Album und grundierte sie mit Gesso. Endlich wollte ich auch meine lange geplante Idee umsetzen, ein Leporello zusammenzubauen aus allen erdenklichen Seitenverbindungen – keine wie die andere.  So habe ich denn meine latent vorhandenen Verbindungsängste überwunden und tobte mich entsprechend aus.



Eigentlich müsste ich euch dieses Album reihum in die Hand geben, denn das Gefühl und das Geräusch dieses Klapperatismus mit den unterschiedlichen Bindungen ist unbeschreiblich.
Es gibt:
Knoten-Bindung aus Schleifenband
Buchbinderleinen
Kabelbinder
Häkelmaschen
Klavierband
Kunstleder mit Druckknöpfen
Reissverschluss
Drahtspiralen (Bind-it-all)
Strohhalmbindung
Buchbinderinge
Nagel
und außen rum ein Gummiband



 

Das Buch ist voll mit Abbildungen von Hexa-Gedöns:

Farbkreis (als Sechseck)
Granny Häkelblumen-Decke
Bienenwachs-Kerze
Origami-Kugel
Wabenrätsel
Lotto-Symbol
Schrauben, Muttern, Schraubenschlüssel
Kaninchenzaun-Draht
Tarif-Waben der Busgesellschaft VRM
Steinfliesen
Fußball
Honigwaben
chemische Symbole
Schmuckkästchen
Commerzbank-Logo
Disco-Strahler
und verschiedene Strukturen von Spachtelmasse, Stempel, Gewebe usw.


Und jetzt wird‘s höchste Eisenbahn, den Beitrag online zu stellen. Hätte der Monat noch eine Woche – ich wäre auch dann noch nicht fertig!