Karin hats getan, Ulrike hats getan …. ist ja klar, dass ich das auch probieren wollte: Spargelpapier machen!
Schon vor gut 20 Jahren habe ich aus Altpapier-Pulpe unter Zugabe von Gräsern, Fasern und Blüten meine ersten Papiere hergestellt. Auch Jeanspapier ist mir gelungen. Das Zerkleinern der alten Hosenbeine in feine Fasern war allerdings sehr viel Arbeit und das Ergebnis ein eher langweiliger, wenn auch blauer Fladen.
Anders diese Papiere, die man ab und an auf Spezialmärkten wie Buchbinderbörsen findet, die so filigran sind, dass man sie kaum anzufassen wagt, durchbrochen wie Spitzendeckchen und zart wie Babyhaut – diese Papiere haben immer meine vollste Hochachtung bekommen und schon manches Mal habe ich eine stolze Summe für solch ein Blättchen hingelegt, das dann irgendwo in einer Mappe penibel gelagert darauf warten musste, dass ich es zufällig bei irgend einer Suchaktion nach einem ganz anderen Papier wiederfand, es kurz bewunderte und dann weiterblätterte.
Genug geschwärmt. Selbst ist die Frau! Hier ist ein Rezept – kurz und übersichtlich – und da ist die Spargelzeit. Ratz – fatz in den Supermarkt, Spargel unter den Arm geklemmt und ab nach Hause.
Den Spargel nicht zu dünn schälen, die Schalen 30 Minuten in Wasser kochen und dann auf einem Küchentuch zu einem Rechteck verweben. Schon fast fertig! Jetzt braucht ihr nur noch Geduld.
Ich habe einen Stapel gebaut aus 3 alten, dicken Tageszeitungen, darauf die Unterlage mit dem Spargelgewebe platziert, wieder 3 alte Zeitungen und darüber 80 cm Bücher. Am Tag danach tauschte ich die durchfeuchteten Zeitungen gegen trockene aus und presste alles wieder mit den Büchern zusammen. Am 3. Tag lies ich das Spargelpapier 1 Stunde an der Luft liegen, legte es dann zwischen ein altes Telefonbuch und noch mal unter meinen Bücherstapel. Dann war es pups-trocken, platt wie eine Briefmarke und wunderschön.
Karin empfiehlt das Verdichten der Fasern mit einem Nudelholz und das Bügeln zwischen Küchenpapier. Diese beiden Punkte hab ich geschlabbert. Es geht auch ohne.
Erstaunlich, dass das „Spargelfleisch“ weder schimmelt noch gammelt. Das Wasser ist aufgesogen worden und nur die trockenen Fasern sind übrig. Klasse!
Falls es noch andere Gemüse gibt, die sich so problemlos zu Papier verarbeiten lassen, immer her mit euren Erfahrungen!
Sieht richtig toll aus!
AntwortenLöschenNein ich hab keine Tipps.. ich hab nur vor Jahren Blüten in Papier verarbeitet.
Richtig toll ist dein Spargelpapier geworden, so hatte ich es bei mir eigentlich auch vorgestellt, aber ich war zu ungeduldig beim Pressen. Na ja, vielleicht im nächsten Jahr noch einmal, jetzt warten schon wieder zu viel andere Projekte...
AntwortenLöschenLiebe Grüße zum Wochenende von Ulrike
Das sieht ja hammermäßig aus!! Spargeleinkauf ist nun fest eingeplant - gucken was die Familie sagen wird ;)))
AntwortenLöschenGlG Elisabeth
wow! Klasse, falls es bei uns nochmal weissen Spargel gibt, hebe ich die Schalen auf ;) Danke für die tolle Inspiration ;)
AntwortenLöschenBin begeistert... und werde es auch einmal ausprobieren! Bin gespannt, was dabei herauskommt. Eventuell mache ich gleich eine Lichtschale daraus. Dankeschön für die detaillierte Beschreibung.
AntwortenLöschenEin herzlicher Sonnengruß... von Heidrun aus Augsburg