Montag, 19. Juni 2017

Ein Wochenendhaus für die FrühlingsMailArt

Ein Haus bauen, tapezieren, umziehen und einrichten … alles an einem Tag – das schafft sonst nur der liebe Gott. Aber Michaela und Tabea von Post-Kunst-Werk haben den Plan geliefert und so wurde das Unmögliche wahr. Hier ist der Beweis:
 
Mit einer original 70er Jahre Tapete ausgekleidet ist es stolze 21,5 cm hoch und gefüllt mit 13 einzigartigen Büchern.
 
Ja, tatsächlich ist gerade auch das letzte Buch der Frühlings-Aktion eingetroffen. Katinka hat eine Menge Geduld, Zeit, Arbeit und Geld investiert, denn die Deutsche Post hat es nicht hingekriegt, ihr Buch an mich ordnungsgemäß auszuliefern. Von ihrer ersten Sendung waren gleich 3 der Buchbriefe verschwunden. Daraufhin hat Katinka Dubletten angefertigt und sicherheitshalber jeweils per Einschreiben verschickt. Nun nimmt der gemeine Staatsbürger ja an, er zahlt bei einem Einschreiben dafür, dass der Transportweg möglichst sicher ist und Schritt für Schritt erfasst und dokumentiert wird. Pustekuchen …! Nix …! Einfach weg …! Der versicherte Brief an mich löste sich genauso magisch ins Nichts auf wie der normale. Toll!! Keine Entschuldigung von Seiten der Deutschen Post, keine Erklärung, nur ein hohles Formblatt mit der Frage, ob ich nicht vielleicht doch irgendwann mal dieses Einschreiben erhalten hätte. Hallo? Was ist das denn für ein Service??

Katinka und ich waren uns einig, dass da nichts bei rauskommen wird und stellt euch vor: die Gute hat sich ein drittes Mal hingesetzt und ein kleines Büchlein für mich gemacht.
 
Das kam dann auch schnell, unversehrt und zuverlässig mit Hermes bei mir an. Ich habe mich natürlich riesig gefreut über das schöne, kleine Jeans-Buch mit der verrückten Vogel-Geschichte und darüber, dass Katinka so lieb war und für mich noch ein Extra-Exemplar 13/10 hergestellt hat. Ein dickes DANKESCHÖN noch mal und toi-toi-toi, dass so etwas nicht noch einmal passiert.
 
Ende gut – fast alles gut, denn das Vertrauen in die Post hat jetzt erst mal auf beiden Seiten einen Knacks bekommen.
 

Freitag, 16. Juni 2017

Metallische Buchcover in Alu Tape Technik

Neue Techniken zum Aufhübschen alter Bücher sind mir immer willkommen. Diesmal war ich so begeistert, dass ich gleich zwei Alben auf die gleiche Art gemacht habe. Youtube zeigt im Film wie es geht, wenn ihr nach „Alu Tape Technique“ sucht..
 



Besorgt euch ein altes Buch, dazu breites Alu Klebeband und eventuell Gewebeband (für den Trockenbau) aus dem Baumarkt. Dann ein paar Holzteile oder Ausstanzungen, Buchstaben, Herzchen, Sternchen … irgend etwas, dass so etwa 0,5 – 2 mm dick ist und euch als Motiv für das Cover gefällt. Knöpfe, Münzen, Spitze …. ihr werdet in euren Kisten mit Sicherheit genug finden. Selbst Klebebandstreifen, Kordel und Apfelsinennetze geben tolle Effekte. Arrangiert eure Fundstücke und klebt sie auf.
 
Wenn ihr zufrieden seid mit eurem Dekor, schneidet von dem Aluband jeweils ca. 10 cm lange Stückchen ab und beklebt euer Buch damit. Fangt an einer Stelle an und arbeitet euch Stück für Stück über das ganze Cover. Lasst die Alu-Stücke jeweils 5 mm überlappen. Lufteinschlüsse am besten sofort rausreiben. Denkt auch daran, an den Außenkanten des Buches einen Umschlag nach innen zu machen. Dort wird später ein Papier übergeklebt, so dass man die unregelmäßige Kante der Aluband-Stücke nicht sieht.
 
An den Konturen eurer aufgeklebten Elemente muss alles mit den Fingern, mit Falzbein oder Embossingstift gut ausgeformt werden. Löcher und Risse im Aluband könnt ihr zum Schluss noch ausflicken. Am Buchrücken in der Gelenkfalz solltet ihr das Klebeband besonders sorgfältig andrücken, damit nichts spannt, beult oder reißt.
 
Wenn alles ordentlich bezogen ist, könnt ihr das Alucover noch mit Strukturen versehen. Wer ein Kopierrädchen zu Hause hat (Schneidereibedarf, zum Kopieren von Schnittmustern) oder Strukturiereisen vom Drechsler, der kann damit Linien oder Schraffuren erzeugen. Auch Kugelschreiber-Tüllen und Schraubenzieher kann man zum Prägen von Kreisen und Linien verwenden. Zu meinen Zahnrädern passten gut ein paar Nieten und Schrauben-Attrappen.
 

Anschließend wird alles mit schwarzer Acrylfarbe übermalt und bevor sie getrocknet ist, mit einem feuchten Lappen teilweise wieder abgewischt, so dass ein ölig-metallischer Oberflächen-Charakter entsteht. Ganz zum Schluss kann man mit Wachsfarbe/Metallglanzfarbe (Inka Gold) noch ein paar Kupfer- und Messing-Akzente aufbringen.
 
 
Wer hätte bei dem Anblick gedacht, dass alles mit so einfachen Mitteln zu machen ist?
    

Mittwoch, 14. Juni 2017

1/12tel Blick im Juni 2017

Huch, was is‘n das?? Schon um kurz nach 9 scheint die Sonne mit voller Kraft. Sie steht über dem Haus gegenüber und strahlt in mein Fenster. Die Umrisse von Giebeln und Kaminen des gegenüberliegenden Hauses zeichnen sich unten auf dem Bürgersteig ab. Zusätzlich reflektieren unsere Fensterscheiben das Sonnenlicht und vermischen sich mit den vorhandene Schatten.

Zu einer anderen Zeit, wenn die Sonne in einem „günstigeren“ Winkel steht, könnte ich den Leuten im Haus gegenüber geheime Lichtsignale senden. Wenn ich mein Fenster bewege, jagen die Sonnenreflexe durch deren Wohnzimmer. Ich könnte manch einen auch damit ärgern … Hab ich noch nicht gemacht, aber ich könnte ...

 +  +  +  +  Z O O M  +  +  +  +

Ohne den 12tel Blick hätte ich vieles nicht bewusst gesehen. Dieser Baum … jetzt ist das Grün der  Blätter schon viel dunkler und hier und dort hat er lange, gelb-rote Triebe. Das sind wohl hoffentlich noch keine Herbstfarben, oder?

Am 30. verlinke ich diesen Beitrag wieder bei Tabea. Die meisten anderen Teilnehmer dieser Linkparty machen es sich nicht so bequem wie ich, sondern gehen hinaus in die Natur. Sie haben sich dort draußen einen festen Standpunkt gesucht, von dem aus sie ihr Monatsfoto machen.
  

Sonntag, 4. Juni 2017

Spargelzeit - Papiermacherzeit!

Karin hats getan, Ulrike hats getan …. ist ja klar, dass ich das auch probieren wollte: Spargelpapier machen!
Schon vor gut 20 Jahren habe ich aus Altpapier-Pulpe unter Zugabe von Gräsern, Fasern und Blüten meine ersten Papiere hergestellt. Auch Jeanspapier ist mir gelungen. Das Zerkleinern der alten Hosenbeine in feine Fasern war allerdings sehr viel Arbeit und das Ergebnis ein eher langweiliger, wenn auch blauer Fladen.

Anders diese Papiere, die man ab und an auf Spezialmärkten wie Buchbinderbörsen findet, die so filigran sind, dass man sie kaum anzufassen wagt, durchbrochen wie Spitzendeckchen und zart wie Babyhaut – diese Papiere haben immer meine vollste Hochachtung bekommen und schon manches Mal habe ich eine stolze Summe für solch ein Blättchen hingelegt, das dann irgendwo in einer Mappe penibel gelagert darauf warten musste, dass ich es zufällig bei irgend einer Suchaktion nach einem ganz anderen Papier wiederfand, es kurz bewunderte und dann weiterblätterte.

Genug geschwärmt. Selbst ist die Frau! Hier ist ein Rezept – kurz und übersichtlich – und da ist die Spargelzeit. Ratz – fatz in den Supermarkt, Spargel unter den Arm geklemmt und ab nach Hause.

Den Spargel nicht zu dünn schälen, die Schalen 30 Minuten in Wasser kochen und dann auf einem Küchentuch zu einem Rechteck verweben. Schon fast fertig! Jetzt braucht ihr nur noch Geduld.



Ich habe einen Stapel gebaut aus 3 alten, dicken Tageszeitungen, darauf die Unterlage mit dem Spargelgewebe platziert, wieder 3 alte Zeitungen und darüber 80 cm Bücher. Am Tag danach tauschte ich die durchfeuchteten Zeitungen gegen trockene aus und presste alles wieder mit den Büchern zusammen. Am 3. Tag lies ich das Spargelpapier 1 Stunde an der Luft liegen, legte es dann zwischen ein altes Telefonbuch und noch mal unter meinen Bücherstapel. Dann war es pups-trocken, platt wie eine Briefmarke und wunderschön.




Karin empfiehlt das Verdichten der Fasern mit einem Nudelholz und das Bügeln zwischen Küchenpapier. Diese beiden Punkte hab ich geschlabbert. Es geht auch ohne.

Erstaunlich, dass das „Spargelfleisch“ weder schimmelt noch gammelt. Das Wasser ist aufgesogen worden und nur die trockenen Fasern sind übrig. Klasse!

Falls es noch andere Gemüse gibt, die sich so problemlos zu Papier verarbeiten lassen, immer her mit euren Erfahrungen!
    

Freitag, 2. Juni 2017

5-Minuten-Collage 6/2017

Collage Nummer 6 mit den Juni-Farben von Simones Linkparty war zwar wieder nicht in 5 Minuten gelegt, ging aber trotzdem schnell, nachdem der Aufbau schon fast zur Routine geworden ist.

Collage Nummer 6 bedeutet auch HALBZEIT. Ich kann es kaum fassen, aber der längste Tag des Jahres ist schon in 2 1/2 Wochen und dann geht es wieder bergab. Hab ich irgendwas verpasst? Zu viel am PC und am Basteltisch gesessen statt Waldspaziergänge und Wandertouren zu unternehmen? Die letzten 2 Wochen waren zwar hochsommerlich aber der Frühlingsanfang eher enttäuschend. Noch mal 6 Collagen und das Jahr ist so gut wie vorbei. Also Leute: raus aus der Bude und rein in die Natur!

Was hab ich denn diesmal angeschleppt? Einen Schal, Wäscheklammern, Eierlöffel, pinkfarbene Notizzettel und lila Ersatzrollen für Inline Skates, darüber ein Kreisel in lila. Viel ist es nicht geworden, aber da die Farben ja auch im Vormonat und im Folgemonat auftauchen, und ich keine Dinge doppelt verwenden möchte, heißt es "haushalten".
    



Mittwoch, 31. Mai 2017

Muster Mittwoch – 5/2017 - Bänder und Knoten



Michaelas Muster Mittwoch im Mai hat das Thema "Bänder und Knoten". Meine Bänder sind aus Nähgarn und meine Knoten habe ich sorgfältig hinterm Karton versteckt. Soviel Toleranz muss sein.


Das Vorhaben zu diesem Projekt lag schon seit einiger Zeit im Regal und entstammt ursprünglich einer langen Reise durchs Internet. Irgendwo auf der Welt hatte irgend jemand mal so etwas fabriziert und ich wurde infiziert. Also ran an die Stickkarten.

In den 60er Jahren gab es Stickkarten von MEZ mit Blumen und Trachtenmotiven gratis für die Kinder zum Üben, wenn Mama Stickgarn oder Stoff kaufte. Ich hatte die komplette Serie. Bei der Arbeit an diesem Projekt hatte ich das gleiche "Nähgefühl" wie damals.


Was wir hier machen, sind ja alles keine wirklich neuen Erfindungen. Zierknoten haben schon die alten Römer verwendet und in der Steinzeit wurden Netze zum Sammeln und Jagen angefertigt. Meine alten Makramee-Eulen und meine über 60 handgestrickten Pullover wollte ich euch trotzdem nicht zumuten, auch wenn sie aus viel mehr Knoten bestehen als das hier.

Die Vorbereitungen dauerten länger als die eigentliche Näharbeit. Etwas Pappe, verschiedenfarbige Garne, Nadeln, 2 Gläser Sekt und schwupps ... fertig. Was soll ich da lange erzählen?

Übereinandergelegt und zum Album vernäht ergibt sich ganz von selbst eine interessante Struktur.
  
Der Tunnelblick