Montag, 19. Dezember 2016

Die Weihnachts-Geschichte

Wenn es täglich früher dunkel und kalt wird, geht es streng auf Weihnachten zu. Hektik im Alltag, Stress am Arbeitsplatz, schnell noch die Steuersachen abgeben und einen Termin beim Zahnarzt machen, die ersten Informationen über Preiserhöhungen ab der Jahreswende trudeln ein …. mit der angemessenen Stimmung haben viele so ihre Probleme. Weihnachtsmärkte ohne Musik, jedes Jahr die gleichen Buden am selben Platz …. wie öde.

Ich habe immer gemeckert über den Weihnachtsmarkt in Koblenz, der in den Zeitungen stets hochgepriesen wurde als einer der schönsten und größten in Rheinland-Pfalz. Naja, wir wissen alle: Papier ist geduldig und die Presse lügt.

ABER … ich war wohl nicht alleine mit meiner realistischen Sicht auf das hölzerne Budenquadrat des frühen 21. Jahrhunderts. Irgendwer mit mehr Einfluss und weniger rosaroter Brille fand den Weg in die richtige Richtung. Langsam, so ganz allmählich wurden kleine Verbesserungen vorgenommen. Im BUGA-Jahr 2011 wurde der ehemalige Veranstaltungsplatz bebaut und der überwiegende Teil des Weihnachtsmarktes in die Gassen der Altstadt verlegt. Klasse! Dadurch konnte er vergrößert werden, wenn auch alles etwas auseinandergezogen wurde.

Jahr für Jahr kamen dann ein paar neue Buden, Aufbauten, Lichter oder Dekorationen dazu. Mal hier, mal dort – ich hätte es mir notieren sollen. Eine Schlittschuhbahn, die große 3-Etagen-Pyramide, der Lichterbogen am Eingang, die Barockgarten-Nischen mit den trompetenden Engeln.
Im letzten Jahr wurden erstmals Holzspäne auf einen der Plätze gestreut. Der Boden ist nicht mehr ganz so eisig wie das blanke Kopfsteinpflaster und man hält es länger am Glühweinstand aus, ohne sich eine Erkältung zu holen. Dies Jahr kam ein hoher, schlichter LED-Baum hinzu, der schon von Weitem zu sehen ist. Der gefällt sogar mir, obwohl ich blaues LED-Licht nicht leiden kann.

Ich schnappte mir ein paar Kollegen und tat was alle tun: Glühwein trinken und eine warme Knackwurst essen. Wir saßen gemütlich in einer Hütte mit Blick auf den beleuchteten Platz, hörten weihnachtliche Live-Musik, gesungen von Timo XY und fanden es richtig stimmungsvoll.

Schade, dass Weihnachten nur 1 x im Jahr ist.



Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest, ein bisschen Gemütlichkeit und Festtagsstimmung und dann einen fröhlichen Jahreswechsel.

Wir lesen uns wieder!

Montag, 12. Dezember 2016

Advent Mail Art 2016

Gerade so auf den letzten Drücker hab ich es geschafft, einen Platz beim diesjährigen Advent Mail Art Projekt zu ergattern. Michaela und Tabea haben diese Aktion schon vor Jahren ins Leben gerufen und organisiert. 

Die Aufgabe bestand darin, 24 Postkarten in einem vorgegebenen Format mit selbst entworfenen und handgeschnitzten Rapportstempeln zu bedrucken. Jedem wurde ein Stichtag zwischen 1. und 24. Dezember zugewiesen, zu dem er per Post seine Werke an die anderen 23 Teilnehmer des Projektes versenden soll. So erhält jeder in der Adventszeit jeden Tag Post und hat am Ende 24 verschiedene Karten, aus denen ein Büchlein gebunden werden kann.

Es meldeten sich 96 begeisterte Kreative. Aufgeteilt in 4 Gruppen zu je 24 Leuten erhielt jede ihre gut durchdachten Anweisungen und tat daraufhin ihr Bestes.


Die Karten 1 - 6 von links nach rechts und oben nach unten sind von Michelle, Martina, Annette, Nicole, Magdalena und Bogi



Die Karten 7 - 12 von links nach rechts und von oben nach unten stammen von Ulrike, Karen, Katrin, Margit, Silke und Eva


Die Karten 13 – 18 von links nach rechts und oben nach unten schickten mir Ulrike, Daniela, Miriam, Christiane, Sonja und Birgit









Die Karten 19 – 24 von links nach rechts u. oben nach unten machten Stefanie, Bhupali, Marie + Anja, Monika, Sigrid und ich.


    
Meine Karte für den 24. Dezember wollte ich unbedingt in Kupfer oder Bronze bestempeln. Die zugeschnittenen Pappen habe ich dafür 2 x mit schwarzem Gesso grundiert, damit ich einen schönen, satt deckenden Untergrund erhalte. Auf diesen tief schwarzen, matten Hintergrund habe ich dann Bronze glänzende Sterne mit meinem ersten selbst geschnitzten Stempel gedruckt.









Für das Cover habe ich Wellpappe mit ein bisschen was aus allen Töpfen bemalt, bedruckt und beklebt, bis das weihnachtliche Schneegestöber fertig war. Nach dem Tutorial „Single Sheet Binding“ von Sea Lemon wurde zuletzt alles zu einem Album gebunden. Beim nächsten Mal versuche ich eine andere Technik, denn diese hier gibt dem Album nicht besonders viel Stabilität. Ich hab zwar meine Fäden immer gut straff gezogen, aber dadurch wurde die ganze Konstruktion leider etwas schief.
   



Ein dickes Dankeschön an alle Teilnehmerinnen für die wunderschönen Beiträge (im Original sehen die Karten oft wesentlich besser aus als hier am Monitor) und besonders an Michaela und Tabea, die diese Aktion erst möglich gemacht haben. Jeden Tag im Briefkasten eine neue „Sammelkarte“ zu finden, das hat schon fast süchtig gemacht.

Freitag, 9. Dezember 2016

Die 5-Minuten-Collage - GOLD

GOLD … in meiner Wohnung kaum zu finden, dachte ich erst. Aber als ich 2 – 3 Sachen zusammen hatte, fielen mir plötzlich noch andere Dinge ein und die Sammlung auf dem Tisch wurde größer und größer.
GOLD … für den Fotografen ein schwieriges Thema. Entweder werden die Farben verfälscht, die Kontraste zu hart und es gibt keine Zeichnung in Licht und Tiefe oder man spiegelt sich in den glatten Flächen. Grrrr...
So hab ich diesmal eine ganze Weile mit der Bildbearbeitung verbracht, um halbwegs meinen Ansprüchen gerecht zu werden. Wer weiß, ob Simone im nächsten Jahr wieder eine interessante Herausforderung für uns hat, an der ich mir die Zähne ausbeißen kann.



Sonntag, 4. Dezember 2016

Die weißen Blogs

Ich bin, was die gestaltende Papierwelt angeht, ziemlich neugierig und buche gerne mal hier, mal dort einen Workshop, um neue Stile und Techniken kennenzulernen. Ich will nicht nur in meiner eigenen Suppe dümpeln, sondern so weit es geht über den Tellerrand schauen und sehen, was es sonst noch so gibt. Man könnte mir vorwerfen, ich bliebe dabei meiner eigenen Linie nicht treu, aber ohne neue Impulse ist Weiterentwicklung gar nicht so einfach.

Kürzlich sprach eine Bekannte von den „weißen Blogs“ und ich wusste sofort, was sie meinte: Alexandra Renke, ihr Team und ihre Follower. Alles was sie ins Netz stellen hat diese Reinheit, die Zartheit, Leichtigkeit und Unschuld, die ihren Stil ausmachen. Diffuse Fotos und geheimnisvolle Andeutungen sind Markenzeichen und weckten auch mein Interesse zu sehen, was dahinter steckt.

Ihre Messestände sind vergleichsweise überschaubar und so stellte ich mir einen kleinen, netten Laden mit einer nüchtern möblierten Werkstatt vor, irgendwo da draußen weit vor den Toren von Köln.

Huh, da war ich aber auf dem Holzweg!

Es brauchte ein paar vergebliche Anläufe, bis es mir vor einigen Wochen endlich gelang, einen freien Workshopplatz während des Kreativfestes zu ergattern. So kam ich dann sonntags in einem verschlafenen Örtchen mit spärlichen Verkehrsverbindungen an. Und dann, Leute … ich war beeindruckt: Ein riesen Laden, mehrere Büros, Lager und ein Workshopraum mit endlich mal richtig viel Platz am Tisch. Respekt, Frau Renke! Respekt!



Silke erklärte gerade die neue Sizzix TODO Maschine in allen Einzelheiten und ich sah mich im Laden um. Es gab natürlich die tollen Renke-Papiere in großer Auswahl, aber auch Scrapbooking-Material in Hülle und Fülle. Da lagen so schöne Sachen wie die MINC-Laminiergeräte von Heidi Swapp in zwei verschiedenen Größen mit jeder Menge Zubehör und Letterpress-Sets von We R Memory Keepers, die sofort auf meiner Wunschliste landeten. Schnick Schnack und Nützliches … alles was der fleißige Scrapbooker so braucht. Klasse!

Ich begriff auch, dass es darüber hinaus Geschäftsbereiche gibt, die sich dem schlichten Messebesucher erstmal nicht erschließen. Eine Recherche im Internet-Shop und Blog gibt dazu mehr Auskunft.

Meine beiden kleinen Heftchen aus dem Kurs, mit der Vorstechahle im Rücken gelocht und vernäht, sind natürlich 100% Renke-Design. Vom Papier über Stempel und Stanzen lies ich es mir nicht nehmen, nur das hauseigene Material zu verwenden.




Das Geheimnis hinter den "weißen Blogs" ist für mich gelöst. Die weißen Seiten meiner Booklets werden mich immer wieder an diesen Tag erinnern.

Mittwoch, 30. November 2016

Die 5-Minuten-Collage - GELB

Bloggen macht Spaß. Das muss auch so sein, denn zum Geldverdienen taugt es meist nur wenig bis gar nicht. Richtig viel Spaß macht es, sich mit anderen Bloggern zusammenzutun, um etwas zu einem gemeinsamen Thema nach kurz umrissenen Regeln zu veröffentlichen. Jeder interpretiert auf seine Weise und am liebsten turnusmäßig. 

Eine gute Idee ist z.B. der „12tel Blick“ von Tabea Heinicker. An jedem 1. des Monats hält man dazu möglichst zur selben Tageszeit mit der Kamera den Blick aus dem Fenster fest oder sucht sich eine andere, stets gleiche Blickrichtung von einem festen Standpunkt aus. Im Laufe des Jahres sieht man die Veränderungen in der Natur, das Wetter und vielleicht auch den Fortschritt mancher Bauwerke nebeneinander in einer Reihe von 12 Aufnahmen, die sich sogar prima fürs nächste Minibook eignen.

Deutlich mehr Fotos kommen zusammen, wenn man jeden Morgen auf dem Weg vom Parkplatz zum Büro kurz das Handy hochhält, um während des Gehens ein Selfie von sich zu schießen. Ihr glaubt nicht, wie unterschiedlich die Fotos werden, denn Kleidung, Schuhe und Bodenbeschaffenheit (nass, trocken, Laub, Schnee) ändern sich ständig. Obendrein sehen die Bilder ungewöhnlich und witzig aus. Ich mag solche Bewegungsunschärfen. Barbara Haane hatte darüber auf ihrem Blog berichtet.

Bei Andrea könnt ihr jeden Sonntag tolle Fotos sehen von jeweils 7 Dingen, für die sie an diesem Tag ihre Hände gebraucht hat. 

Katrin zeigt am Muster-Mittwoch wunderschöne Strukturen, die ihr aufgefallen sind. Michaela hat sie und viele, viele andere dazu inspiriert.

Und bei Ulrike habe ich vor ein paar Tagen die 5-Minuten-Collage entdeckt, eine Idee von Simone. Es kribbelte mir sofort in den Fingern. Ich wollte auch solch ein Bild machen. 5 Minuten Zeit hatte ich gerade noch übrig ;-)  Dann dauerte es natürlich deutlich länger, bis bei dem trüben Novemberwetter ein halbwegs brauchbares Foto daraus wurde. Naja, man darf eben nicht alles so wörtlich nehmen. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht.



Manche der Aktionen enden im Dezember, aber es gibt mit Sicherheit noch weitere geniale Ideen und Foto-Challenges, die zum Mitmachen einladen. Welche kennt ihr? Habt ihr schon mal an so etwas teilgenommen oder seid ihr noch aktiv beteiligt? Schreibt eure Erfahrungen doch einfach in die Kommentare. Ich bin gespannt.

Mittwoch, 23. November 2016

Mixed Media am Kahlen Asten

Winterberg im Sauerland – so nah und doch so fern. Ich war in meinem ganzen, langen Leben noch nie dort, obwohl es nur vielleicht 100 km Luftlinie von Koblenz entfernt liegt. Nun ja, die Anfahrt war auch nicht ganz einfach, weder für Autofahrer aus Richtung Süden, die endlos über Landstraßen tuckern mussten, noch für mich als leidgeprüfte Bahnfahrerin, die schon beim Fahrkartenkauf einige Hürden überwinden und dann einen riesigen Umweg fahren musste. … stöhn ...

Eine Gepäckaufbewahrung gibt es in Winterberg nicht, also zog Frau ihre Reisetasche voller Utensilien für das bevorstehende Wochenende brav hinter sich her, denn eine kurze Ortsbegehung sollte noch drin sein, bevor ich ins geplanten Papiergemetzel abtauche.

Schön, dass der Regen nach 20 Minuten endlich nachliess (stöhn), der Bus zur frisch renovierten Jugendherberge pünktlich kam und ich dort mein schnuckelig kleines Einzelzimmer mit Dusche und TV beziehen konnte. Bis zum Abendessen war noch genug Zeit für einen Rundgang durch die „Bergwelt“ mit Skipisten und Pensionen. Nebel zog die Hänge hinauf, als ich plötzlich in etwas Entfernung die Bebauung des Kahlen Asten sah. Wow, gerade nah genug, um den Weg hinauf noch vor Einbruch der Dunkelheit zu schaffen.



Es pfiff ein strenger Wind dort oben, aber den Sonnenuntergang vom höchsten Berg in NRW zu sehen war einen Satz kalter Ohren wert.

Jetzt aber schnell zurück bevor es Nacht wird. Einfach die Tür hinter mir schließen und vom Bett aus fernsehen … klasse! So gut hab ich es zu Hause nicht.



Jugendherbergs-Frühstück um 8 Uhr in der Frühe: „Frisch – fromm (?) – fröhlich – frei“. Die Gruppe ist vollständig und es kann losgehen.

Alexandra hat 3 Layouts für uns vorbereitet. Sie hat einen eigenen unverwechselbaren Stil, den ich sehr liebe. Meist setzt sie im Hintergrund Farben ein und ergänzt ihre Kompositionen mit „BLINK“, also Pailletten und Embelishments.

Hier ist mein fertiges Layout, eine freie Interpretation ihrer Vorschläge.

Nach dem Mittagessen startet Carens  Mixed Media Workshop – eine Anleitung, den konventionellen Weg zu verlassen und neue Möglichkeiten auszuprobieren, zu experimentieren und ohne Lineal oder Schere dem Papier zu Leibe zu rücken. Es wird mit Farben, Schablonen und Strukturmitteln gearbeitet.

Krönung des Ganzen ist der Transfer unserer mitgebrachten Laserkopien auf Papier mit Hilfe von Aceton (ACHTUNG! Mund- und Nasenschutz nicht vergessen!! Es stinkt gewaltig.).

Der Bildtransfer mit Paket-Klebeband und Gel Medium erfordert ein anschließendes Freirubbeln auf der Papier-Rückseite mittels Zeigefinger ..... magic !!!

Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis ich aus all den Inspirationen und möglichen Techniken mein persönliches Mixed Media Album fertiggestellt habe. Ohne Gemetzel, in Ruhe zu Hause, wenn ich meine Tinkturen und Pasten, Farben und Pülverchen in der ganzen Küche verteilen kann, ohne Rücksicht auf Mitbewohner oder Mitbastler nehmen zu müssen.

Sonntag …. Caren hat für uns ein Ringalbum vorbereitet und Linda zeigt, wie man Karten mit Gummiringen bestempeln und mit Rasierschaum colorieren kann. Da ich diese Techniken bereits von den Stampin Connection Technikbüchern kenne, widme ich mich öfter mal den Süßigkeiten, die Linda extra aus Australien mitgebracht hat und die vorzüglich schmecken!

Gegen 16 Uhr ist der Sauerland Crop beendet. Danke an Debbi, die mich am Bahnhof absetzte, denn sonntags fährt der Bus nur 3 x von der DJH in den Ort nach Winterberg. Und mit dem letzten Zug um 18:46 Uhr werden dann auch die Bürgersteige hochgeklappt.