Seit wohl über 20 Jahren befinden sich in meiner
Papiersammlung ein paar Bogen Marmorpapier, die ich damals mit Hilfe eines
Marmorier-Komplett-Sets hergestellt hatte. Lange zählten diese Bogen zu meinen
Heiligtümern, die ich stets sorgsam behandelte.
Aber die Zeiten ändern sich, neue Techniken und Materialien bieten
andere spannende Gestaltungsmöglichkeiten. Mein Fundus wuchs und damit die Zahl
der besonderen Papiere, die ich nie (??) zerschneiden würde.
So ergab es sich unerwartet, dass mir bei meiner letzten
Suche nach einem Stückchen Wellpappe das alte Marmorpapier wieder in die Hände
fiel und ich spontan beschloss: daraus werden Notizbücher.
Für ein paar schnelle Mitbringsel bei der nächsten Einladung
sollte der Arbeitsaufwand nicht groß sein. Glücklicherweise war der Termin erst
in 2 Wochen. So ging ich nichts ahnend entspannt in die Stadt, um möglichst
günstig ein paar dünne Schulhefte im Format A6 zu kaufen. Für die Innenseiten
hätte ich dann schon mal Papier mit sauberen Schnittkanten, ohne dass ich lange
messen und säbeln muss.
Hindernis Nummer 1: Normale, dünne Schreibhefte in A5 gibt es
(fast) überall. Die kleineren Schreibhefte in A6 (ohne Vokabel-Einteilung) scheinen irgendwie
nicht mehr modern zu sein. Weder beim billigen Action-Markt noch im etablierten
Kaufhof wurde ich fündig. Hochglanzversiegelte Hardcover mit Klebe-
oder Spiralbindung und Spiderman-Wackelbild … ja, so was
kann man kriegen, nützt mir aber nichts. Ich brauche einfache, in der Mitte
geklammerte Hefte mit schönem Karo- oder Linienpapier. Ist das denn so schwer??
Hindernis Nummer 2: (Ja, ich bezeichne es als Hindernis!) Ein
normal großes Schulheft gibt es schon ab 19 Cent. Ein nur halb so großes,
dünnes Heft ist nicht unter 49 Cent zu finden – es gab sogar welche zu 1,29 EUR
!!! Welch eine Logik! Ich habe mich letztlich für die Günstigsten (Woolworth)
entschieden. Ein bescheidener Teilerfolg!
Hindernis Nummer 3: Ich wollte 8 gleiche Hefte haben, fand
aber nur 7 mit Karopapier. Okay, nehm ich eben noch ein Liniertes dazu – man
ist ja flexibel und froh, überhaupt noch Ware zu einem halbwegs akzeptablen
Preis gefunden zu haben.
Drei Notizheftchen hatten außerdem gerade Ecken, an den
anderen waren die Ecken abgerundet. Stöhn! Unterschiedliche Lieferungen von
offensichtlich dem gleichen Hersteller, der im Laufe der Zeit wohl mal seine
Laune geändert hat.
Okay, ich bin nach etlichen Stunden mit den Heften wieder zu
Hause. Essen. Fernsehen gucken. Schlafen. Frühstücken.
Ich endklammere ein Heft, um seinen bedruckten Umschlag als
Maß für meine Marmorpapier-Cover zu nutzen, die ich gleich alle in einem Rutsch
zuschneide. Zur Verstärkung klebe ich sie jeweils auf farbigen Tonkarton, der
dem Heft zusätzlich ein frisches Aussehen geben soll. Die Rücken meiner
Notizhefte beklebe ich mit Streifen aus schwarzem Buchbinderleinen. Ja, und
jetzt kommt …
Hindernis Nummer 4: Nachdem ich alle Marmorpapiere und
Tonkartons auf Maß zugeschnitten hatte und die Hefte binden (Fadenheftung)
wollte, stelle ich fest, dass sich die unterschiedlichen Hefte (Linien, Karos,
runde und gerade Ecken) in der Breite um 1 mm unterschieden. So ein Mist. Das
war mir beim Kauf gar nicht aufgefallen.
Mir blieb nichts anderes übrig, als einige Cover rechts mit
einem schwarzen Streifen Tonkarton zu verlängern. Wer es nicht weiß, dem fällt
es nicht auf. Nur gut, dass ich diesmal nicht wieder 5 Minuten vor Schluss mit
der Arbeit begonnen habe, denn von der Anfertigung eines schnellen Mitbringsels
kann nach all dem Drama keine Rede mehr sein.
Die schlichten Etiketten für die Vorderseiten habe ich am PC konstruiert. Wenn sie euch gefallen: im Download-Bereich sind sie eingestellt. Einfach anklicken und
gratis absahnen.
Wer mehr zum Monatsthema Altes und Neues sehen möchte, kann sich durch die umfangreiche Linkliste von Susannes Papierliebe am Montag klicken, in die ich mich auch eingetragen habe.
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Bis bald
ela