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Dienstag, 3. Dezember 2019

Advent-Post-Kunst mit Eton Mess, Shabby Chic und Urban Sketching

Küche ist nix für mich, essen aber schon! Schnell muss es gehen und trotzdem gut schmecken. Vor Jahren bin ich einmal an ein extrem leckeres und total unkompliziertes Rezept für eine Süßspeise geraten, die sich so ganz nebenbei herstellen lässt, auch wenn der Baum schon brennt, die Glocken läuten und Opa sich einen frischen Pullover angezogen hat.

Stress an Weihnachten kann keiner gebrauchen, deshalb gebe ich das Rezept hier und heute an euch weiter. Es wird seit etwa 1930 alljährlich beim Cricket-Match der Eliteschüler von Eton College gegen die Schüler von Harrow serviert und heißt deshalb „Eton Mess“.

Für 6 bis 8 Portionen benötigt man:
  • ca. 500 g Erdbeeren (ersatzweise auch Blaubeeren, Brombeeren, Himbeeren …)
  • 2 Becher Schlagsahne à 200 g
  • zwei Handvoll Baiser (aus der Tüte, vom Bäcker oder selbstgemacht)
  • ein paar Blätter frische Minze
Die Erdbeeren säubern und vierteln bzw. die Früchte waschen, Baiser mit der Hand zerbröseln und Minzblätter kleinhacken. Die Sahne mit einem Mixer steifschlagen und alles locker vermischen, dann in eine saubere, große oder mehrere kleine Schälchen füllen und frisch angemacht verputzen. Hm!! So lecker!!

Eine Menge Variationen dieses Desserts gibt es im Internet; sogar bei Wikipedia ist es erwähnt.


Anlass für das ausnahmsweise diesmal etwas frühzeitige „Zubereiten zwecks fototechnischer Ablichtung und anschließend erfolgtem Schlemmermahl“ war die alljährlich stattfindende Advent-Ausgabe der Post-Kunst-Aktion von Tabea und Michaela, bei der sich Gruppen von je 24 Frauen untereinander mit Karten beschicken. An jedem Tag im Advent soll diesmal eine Rezeptkarte eintreffen, gestaltet mit der eigenen Handschrift der jeweiligen Absenderin.

Mein Rezept „Eton Mess“ besteht aus viel Sahne und Baiser, ist deshalb hauptsächlich weiß und so sollten auch meine Karten werden. Den Shabby Chic / Used Look erhielten die Pappen durch eine lässig aufgetragene Schicht Gesso als Grundierung und weiße Acrylfarbe.



Bei meiner Auflage von 40 Stück lohnte sich die Anfertigung einer Schablone, mit deren Hilfe ich erst einmal den Rezeptnamen als Kontur auf die Karten zeichnete. Diese Outline überschrieb ich mit teiltransparenter Tusche und kurzhaarigem Pinsel, um den Stil zu erzeugen, den ich vom „Urban Sketching“ kenne und absolut mega super schön finde. Konturlinie und Pinselschrift ergeben zusammen eine je nach Tinten-Transparenz mehr oder weniger starke dreidimensionale Wirkung. Zwei Schichten Fixativ mit UV-Schutz, die ich zum Abschluss über die Karten sprühte, sollen verhindern, dass Feuchtigkeit der Tinte Schaden zufügt. 



Für Statistiker: ich bin Numero 3 in Gruppe 3. Insgesamt 168 Teilnehmerinnen sollten am Ende je 23 Karten verschickt haben, das sind 3864 Stück. - Liebe Bundespost, drück mal ein Auge zu, wenn nicht jede Sendung den neuen Portoregeln entspricht. Ob meine unterschiedlichen Pappen nun ein Flächengewicht von 149 oder 508 g/qm haben, weiß ich ganz einfach nicht. Quält mich nicht mit Dreisatz. Ihr verdient immer noch gut an der Aktion und vielleicht fällt euch bis zur nächsten Portoerhöhung ja wieder eine volksnähere Regelung ein. 

NACHTRAG: 

Die Top 5 der eingetroffenen Karten ist so wunderschön, dass ich sie hier zeigen möchte. (Stand 22.12.19  -  Die Karten Nr. 18 und 24 sind bisher noch nicht gekommen.)


von Susanne


von Daniela

von Claudia
















Mittwoch, 16. Oktober 2019

Papiermühle Bergisch Gladbach und Michaelas Buchparty

Letzte Woche, am Tag von Michaelas Buchpräsentation, fuhr ich trotz Regenwetters mittags schon nach Bergisch Gladbach, um mir vor der Veranstaltung erst einmal die Papiermühle „Alte Dombach“ anzusehen. Kaum jemand begegnete mir, aber die Tür zur Maschinenhalle war offen und ich ging hinein. Die riesige von 1889 stammende Papiermaschine ist dort ausgestellt, die noch bis 1991 in Betrieb war.





Ein paar Schritte weiter in idyllischer Lage befinden sich die alten Fachwerkhäuser der ehemaligen Fabrik. Hier ist der Eingang zum Museum, ein Laden, Stallgebäude, ein Schrebergarten und ein Café. Die Ausstellung zeigt auf der obersten Etage (ja, ich starte meine Rundgänge meist oben) wunderschöne alte Luxuspapiere, liebevoll gestaltete Freundschaftsbriefchen, uralte Räuber- und Liebesromane, ein Papiertheater, historische Verpackungen, Heiligenbilder, Zierrat aus Pappmaché, Spielwaren, Masken, Laternen, alte Musterbücher und vieles mehr. Meine Begeisterung war groß.




Auf der 1. Etage befinden sich Ausstellungsstücke zur Firmengeschichte, Mitmachstationen, Papiere zum Anfassen, mit Feder und Tinte beschreiben, vergleichen und mitnehmen. Wer will kann sich einen Bogen Wasserzeichen-Papier selber schöpfen und an vielen Monitoren erklärende Filme anschauen.

Im Erdgeschoss werden Themen aus der Gegenwart behandelt: Wie wird Papier hergestellt und wozu wird es heute benötigt? Welche riesigen Mengen werden täglich verbraucht? Wie wird recycelt?




Das Museum bietet eine gute Rundum-Versorgung zum Thema Papierherstellung, wachsende Bedeutung und Nutzen des Mediums. Es ist auf jeden Fall eine Reise wert, das könnt ihr mir glauben.

Um 18 Uhr trafen sich dann die näh- und bastelbegeisterten Frauen, um Michaelas neuestes Buch „Stoff trifft Papier“ zu begutachten und um an den Tischen kräftig mitzumachen beim Verarbeiten von bereitliegenden kleinen Schätzen. Michaela bot an, mit Papier zu flechten, Collagen aus Stoff und Papier anzufertigen und mit Spitze und Gestricktem zu drucken. Meine Ausbeute seht ihr hier:




Schon nach einer Viertelstunde wurden weitere Hocker benötigt, nach 1 Stunde war die anfängliche Ordnung auf den Tischen einem kreativen Chaos gewichen und am Ende waren alle Bücher verkauft und keiner wollte nach Hause gehen.

vorher - alles sehr ordentlich


nachher - Wühltisch-Ambiente mit begeistertem Gewusel








Am 23. Oktober findet die Buchparty noch einmal statt, dann aber in der Textilwerkstatt Jeromin in Mannheim. (Begrenzte Plätze, bitte anmelden)

Ach, gäbe es doch öfter solche Aktionen!

Dienstag, 30. Juli 2019

Mitmachaktionen bei Heindesign

Alljährlich veranstaltet die Firma Heindesign verschiedene Mitmachaktionen und winkt zur Belohnung z.B. mit Einkaufsgutscheinen, Eintrittskarten fürs Stempel-Mekka in Hagen oder mit limitierten Sonderstempeln. Ich beteilige mich mittlerweile regelmäßig und habe auch schon ein paar nette Gewinne eingestrichen.

Zum Zitat „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ aus dem Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry sollte diesmal eine Postkarte angefertigt werden. Alle Teilnehmer erhalten zum Dank dafür einen eigens für dieses Projekt gestalteten Stempel. Im Anschluss werden die eingesandten Karten beim Fabrikfest der Firma ausgestellt. 

Meist fertige ich für solche Aktionen gleich 2 – 3 Postkarten im selben Stil an. Das mildert den Trennungsschmerz, denn man erhält seine Einsendung nicht zurück. So sieht mein Beitrag in diesem Jahr aus:


Ich bin mal wieder erst auf den letzten Drücker fertig geworden. Der Einsendeschluss ist gerade vorbei, aber eine andere Aktion läuft noch bis zum 31. Juli 2019. Wer schnell ist, kann zum Thema „Street Art“ draußen auf der Straße ein paar hübsche Stempelabdrücke hinterlassen, dann Fotos davon einsenden und auf einen fetten Gewinn hoffen.

Viel Glück!!


Freitag, 24. Mai 2019

Transferfarben – vom Papier auf den Stoff gebügelt

Sabine vom Jeromin-Werkladen in Mannheim hatte schon wieder ein Lockmittel im Programm, dem ich nicht widerstehen konnte: geheimnisvolle Zauberfarben, die es möglich machen, ohne großen Aufwand Motive auf Stoff zu bringen.  
Mit DEKA-Transferfarben funktioniert das wunderbar schnell und einfach. Die Farben lassen sich verdünnen, andicken oder mischen, ganz nach den Erfordernissen der Verarbeitungsweise. Momentan sind 11 kräftige Farben erhältlich. Zusätzlich gibt es sie auch in transparent. Übereinander gebügelt summieren sie sich zu weiteren Mischtönen.

Die Farben werden zuerst auf einfaches Druckerpapier gestrichen und dann mit einem Schutz aus Backpapier auf Synthetikstoff umgebügelt. Es eignen sich auch Organza, Satin, Brautstoffe und halbtransparente Stoffe wie Chiffon. Nach dem Bügeltransfer sind die Stoffe fixiert und können normal gewaschen werden.


Natürlich hat sich das Team in Mannheim wieder etliche Techniken und Variationen dazu einfallen lassen. Das Schichten mehrerer Farben bei stufenweisem Verschieben von Masken (Reservierungstechnik) hört sich erst einmal simpel an, birgt aber unendliche Möglichkeiten. Zwischen Farbtransferpapier und Stoff liegen dabei selbstgeschnittene oder gerissene Papierschablonen, Blätter, Blüten, Pflanzen oder geeignetes Material aus dem eigenen Fundus. Alles ist möglich, was flach und hitzebeständig ist. Die Ergebnisse sind mehr oder weniger planbar. Erfahrung und Geschick entstehen beim Tun.


Auch mit Laserkopien haben wir experimentiert, Motive mal positiv und mal negativ umgebügelt, spiegelverkehrt oder seitenrichtig erscheinen lassen. Das erfordert dann schon ein bisschen mehr Grips und Übung.




Diese Technik mit ihren vielen Möglichkeiten hat bei mir natürlich wieder ganz groß eingeschlagen. Ich konnte kaum aufhören zu „bügelmalen“, sodass ich nun am Ende vier wunderschöne Kladden und etliche Grußkarten aus den Stoffen machen konnte. Mal sehen, wer davon etwas erben darf.

















Hier sieht man das siebartige Gewebe des feinen Stöffchens in der Vergrößerung.




Mittwoch, 17. April 2019

Kein Seiltrick und kein Hexenwerk: Zaubern mit Papierdraht

Papierdraht besteht aus einem dünnen Drahtkern, umwickelt mit weißem oder farbigem Papier. Er lässt sich leicht in Form biegen und auch wieder glatt ziehen, einfärben und mit Klebstoff befestigen. Es gibt Bücher und haufenweise Anleitungen, also wird es Zeit, dass auch ich mich einmal damit beschäftige.


Mit ein paar alten, bedruckten Papieren wie Buchseiten, Schnittmuster und Landkarten, mit schnell klebendem Holzleim, einer Knipszange und einem Bleistift legte ich los. Ich zeichnete eines meiner Lieblingsmotive (ein Robinienblatt) auf die Buchseite, formte mit dem Papierdraht die Konturen nach und klebte die Teile auf einer Leimspur fest. Nach dem Trocknen wurde alles eng neben der Kordel ausgeschnitten.

Da ich im Grunde meines Herzens eher faul bin, kam mir schnell die Idee, die Umrisse getrockneter Blätter aus meinem Fundus, den ich im letzten Jahr zusammengetragen hatte, nachzuzeichnen und aus Papierdraht zu formen.




Schwupp-di-wupp … ein Leporello aus Fotokarton gefaltet und ein paar Karten geschnitten, die Namen der Bäume auf kleine Schildchen geschrieben, ein bisschen gedoodelt und geklebt und schon liegen die einzelnen Objekte nicht mehr sinnlos in der Gegend rum.









Weil die Sache wirklich Spaß macht und bald Ostern ist, kamen so quasi als Bastelbonus noch ein paar Deko-Eier für den Osterstrauß dazu. Die Hintergrundpapiere stammen von meiner Dendritic Monoprinting – Spielerei Teil 2. Vielleicht habt ihr den nachträglich aktualisierten Blogbeitrag noch nicht gesehen.



Michaelas Muster Mittwoch steht in diesem Monat auch unter dem Thema Ovales, Ellipsen und Eier. Wer noch Anregungen braucht für die bevorstehenden Osterfeiertage, könnte dort fündig werden. Es gibt wieder etliche schöne Ideen, die zum Nachmachen inspirieren.