Es war im Juli vergangenen Jahres. Seitdem warteten 3 von 7 Stoffe darauf, dass ich die letzten Handgriffe an ihnen vornahm und schließlich alles im Schrank verstaue. Vor 3 Tagen war der Fall endlich abgehakt. Als keines Sahnehäubchen kommt nun auch mein Bericht dazu.
Kristinas Siebdruck-Workshops haben Suchtpotenzial. Ich weiß nicht, ob ich jemals so befreit mit Farbe umgegangen bin wie hier beim Grundieren der Stoffe mit einem breiten Pinsel auf feuchtem Tuch, wo ich nach Herzenslust weit ausholen konnte wie ein Maler beim Einkleistern der Tapetenbahnen.
|
Kristinas oberhammergeile Musterstücke |
|
Kosmetiktäschchen aus wunderschön bemaltem Stoff |
Farbenfrohe Musterstücke hingen bei meiner Ankunft im
Werkladen Jeromin schon an der Wand und stimmten mich gleich positiv ein. Sabine und Kristina begrüßten uns 8 Teilnehmerinnen herzlich. Es ist mir bis heute ein Rätsel, wie Kristina es geschafft hat, über 20 der großen Siebdruckrahmen zusammen mit ihrem persönlichen Gepäck im Zug von Kopenhagen mit nach Mannheim zu bringen. Drei Tage hatten wir nun Zeit, unsere einfarbig weißen Stoffe mit Siebdruckfarben in prächtige Tücher zu verwandeln, wobei der Schwerpunkt diesmal wirklich auf Produktion und weniger auf ausschweifender Theorie lag.
Natürlich zeigte uns Kristina den Umgang mit Rahmen, Farbe und Rakel und das rasche aber vorsichtige Reinigen der Siebe, damit die feinen Löcher nicht verkleben oder die dünnen Netze beschädigt werden. Der Sommer war heiß und das häufige Planschen im Wasser nach jedem neuen Druckvorgang ein zusätzlicher Genuss. Bald schon war der Raum voll mit bunten Stoffen, auf denen sich jede Teilnehmerin nach ihrem Geschmack austobte - mal dezent, mal farbgewaltig, mal Ton in Ton, plakativ, mutig oder brav.
|
Siebdruck mit Papierschablone, vierhändig |
|
Malen mit Siebdruckfarbe |
|
Auch die kleinen feinen Siebdruckrahmen von Jeromin standen uns zur Verfügung. |
|
Kreise in unzähligen Variationen und Kompositionen waren besonders beliebt. |
Siebdruckfarbe macht Stoffe etwas steif. Für Bekleidung sind sie deshalb weniger geeignet, für Taschen aber umso mehr. Mein grüner Blätter-Kringel-Stoff (ganz unten im Beitrag zu sehen) soll einmal ein Sesselbezug werden, aber bis der genäht ist, kann es noch dauern. Nach dem Bügeln sind die Farben dann auch waschfest.
|
Bis die Stoffe trocken waren, dauerte es trotz Supersommer doch recht lange. |
|
Auf meinem Tisch sah es meist grün aus, Andy von gegenüber liebte es blau. |
Mit 7 wunderschönen selbst bedruckten Tüchern bin ich nach Hause gefahren und hatte sie noch lange am Schrank auf Klammerbügeln hängen, um mich an dem Anblick zu erfreuen. Nun, acht Monate später, hab ich die Letzten in den Schrank geräumt und packe schon meine Sachen für den nächsten Kurs bei Jeromin.
|
Ein nie benutztes altes Bettlaken aus dem Aussteuerschrank, das nun ein Tischtuch ist. |
|
Nur grundiert - so soll es erst einmal bleiben. |
|
Das soll einmal ein neuer Bezugstoff für einen alten Sessel werden. |
Liebe Ela,
AntwortenLöschenhach, ich danke Dir für den tollen Bericht von unserem Workshop und den vielen großartigen Fotos! Das war wirklich ein wunderbarer Kurs, der auch mir wahnsinnig viel Spaß gemacht hat. Ich bin schon sehr gespannt auf deinen Sessel!
Viele Grüße
Kristina
Ach, wenn ich diese so herrlichen Stoffe sehe, werde ich ganz wehmütig und mir juckt es in den Fingern, doch ich habe mit dem Nähen so gut wie aufgehört, wegen meiner Arthroseprobleme im Daumengelenk. Aber um so lieber schaue ich mir diese tollen Arbeiten an, ein Augenschmaus!
AntwortenLöschenLiebe Grüße Ulrike