Donnerstag, 9. November 2017

Sylt – Bilder sagen mehr als Worte

Eigentlich möchte ich gar nicht viel über Sylt erzählen. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er sich darauf einlassen will. Ein paar Bemerkungen möchte ich aber doch loslassen.

Wir buchten Nachsaison, weil die Unterkünfte dann günstiger sind und die Straßen und Strände leerer. Ich stieg in Westerland aus dem Zug und es regnete. Ich betrachtete den Bahnhofsvorplatz und dachte, ich bin in Wesel oder einem anderen unbedeutenden Örtchen ohne Charme und Gesicht. Ich ging zur Tourist Information, aber die wollten gerade schließen. Ich zockelte mit meinem Rollkoffer zur Ferienwohnung und war umgeben von Seidenblumen, Platzdeckchen und Zierdosen. Ach … egal.
Zwei Tage später war mein erster Eindruck vergessen, denn der wenige Regen dauerte immer nur Minuten, dann löste ihn die Sonne ab. Die Natur war unbeschreiblich schön, die Busverbindungen zufriedenstellend und in der überladenen Wohnung hatte ich meinen Stammplatz gefunden.



Was mir anfangs befremdlich vorkam war, was mir am Ende der Reise gefiel: keine alten Gemäuer, alles piekfein und sauber. Was mir bald normal vorkam waren die vielen teuren Luxuslabel und Nobelmarken in Schaufenstern, Hausbeschriftungen, Autos und Kleidung. Was mich dann doch verblüffte waren die großen Privatjets, die am Wochenende auf dem Flugplatz landeten. Jui!!! Was mir gefiel waren die vielen Hunde, die am Strand riesigen Spaß hatten. Was ich vermisse sind die wunderschönen langen Wanderungen am Nordseestrand, durch Dünen und Heide, am Wattenmeer und über Deiche. Was ich nach einer Woche ziemlich leid war, das war der ewige Wind.


Sturm Herwart lies des Haus des Nachts Geräusche machen. Das weggeflogene Strandkorbdach und den Blumenkasten sammelte der Hauswirt am nächsten Morgen ein. Das Meer war eine Wucht. Die wilden, hohen Wellen und die riesigen Schaumkronen aus Algeneiweiß, die der Wind auseinander peitschte, so dass sie in Fetzen über den Strand flitzten, waren ein Erlebnis besonderer Klasse.


Restaurantbesuche und Lebensmittel werden richtig teuer, wenn man den Weg nach Tinnum zu Aldi, Lidl und Netto nicht machen will. Bratwürstchen und Fritten gibt es kaum, dafür aber hier und dort Fischbrötchen.





Ob ich noch mal nach Sylt fahre? Kann sein, aber wenn, dann nur wieder Nachsaison!


2 Kommentare:

  1. Das war jetzt fast ein bisschen wie nach Hause kommen, war ich doch jährlich über 10 Jahre irgendwann zwischen Mai und September bei Freunden ganz im Norden der Insel, am Rand von List, mit Blick auf den Ellenbogen und nur ein paar Schritten in die Dünenheiden... Meine Freunde sind inzwischen weggezogen, die Gigantomie der Bautätigkeit und das Aufgeben der "Eingeborenen" vor dem Druck der Zweit-, Dritt- und Vierthaus-Besitzer als Spekulationsobjekte haben ihnen die Entscheidung sich im Alter noch mal umzuorientieren quasi abgenommen. Und dass nach und nach z. B. die alten Kapitänshäuser komplett verschwinden, ich weiß nicht, ob ich das so gut finden soll. Die Landschaft ist unbeschreiblich schön und jedes Jahr bin ich hinter dem Lister Dünenfriedhof aufgestiegen, bis die Wanderdünen ausgebreitet vor mir lagen und der Blick aufs Meer dazu... Irgendwann fahre ich bestimmt noch mal hin, die alten Wege gehen, für die die Touris zu bequem sind ;-) Liebe Grüße Ghislana

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  2. wunderschöne Bilder...
    ich bekomme gerade Sehnsucht nach dem Meer und Urlaub...

    Lg ARDT

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