Montag, 23. Dezember 2019

Umdruck mit Gelli Plate von Illustriertenfotos und Ölstift-Kritzelei


Immer mehr Kreative gestalten mit Hilfe der Gelli Plate tolle Papiere. Die Gelatineplatte hat sich etabliert, wohingegen sich andere Techniken im Hobbybereich (z.B. das Letterpress-Verfahren) nicht richtig durchsetzen konnten.

Mit dem Transfer von Abbildungen aus Hochglanzmagazinen haben sich schon etliche Leute beschäftigt und über Lust und Frust berichtet. Kürzlich veröffentlichte Birgit Koopsen einen Artikel über eine Technik mit StazOn Stempelfarbe, die eine hohe Erfolgsquote verspricht. Auch mehrfarbige Umdrucke durch PanPastel-Bemalung sind neu.

Natürlich habe ich den Zeitungsdruck-Transfer auch ausprobiert und nach dem ersten, gelungenen Abzug von einem schwarz-weiß Druck nicht mehr aufhören können.


So bin ich vorgegangen:

  • Gelantine-Platte dünn mit Acrylfarbe einwalzen
  • Journalseite auflegen, leicht glattstreichen (bzw. sanft andrücken), bis 3 zählen und wieder abziehen
  • Abdruck auf der Gelli Plate kurz antrocknen lassen und eine neue Schicht farbiges Acryl darüberrollen
  • mit glattem, weißem Papier den Transfer abnehmen und staunen oder fluchen

Welche Magazindrucke und Farben gut funktionieren, hatte ich in einem Workshop in Mannheim von Kristina erfahren. Kontrastreiche Abbildungen funktionieren am besten. Das nötige Fingerspitzengefühl für Feuchtigkeit/Trockenheit der Farbe und Tempo der Prozedur musste ich selbst entwickeln, denn das ist je nach Wetterlage und Raumklima unterschiedlich.

Die nach dem Prozess mit schwarzer Acrylfarbe eingesaute Original-Illustriertenseite (links) lässt noch das Motiv erkennen. In der Mitte ist das gelungene Abbild deutlich auf der Gelli Plate zu sehen. Rechts schließlich der Transferdruck.











Links und rechts außen zwei gut gelungene Abdrucke auf der Gelli Plate, aber der Umdruck hat leider nicht geklappt. (In der Mitte die Original Zeitungsseite vom Abdruck rechts.)





Die zwei Mädels auf der Platte links musste ich ordentlich quälen, bis der Abdruck rechts zustande kam.
Diese Dame hat sich nicht so geziert wie die anderen. Aus einem Transfer auf der Gelli Plate konnte ich hintereinander vier Umdrucke ziehen.


Die vom ersten Abdruck auf der Gelli Plate (links) geschwärzte Originalseite aus der Illustrierten habe ich anschließend noch zweimal verwendet. Der fortschreitende Zerfall ist auf den Platten in der Mitte und rechts deutlich erkennbar, aber es funktioniert! Trotz Acrylfarbschicht auf dem bereits benutzen Zeitungsbild lässt sich die Bildinformation noch mehrfach übertragen.




Abzug vom zweiten Abdruck der Originalseite (siehe Bild oben – mittlere Gelatineplatte)


Eine andere Möglichkeit für Umdrucke mit der Gelli Plate ist, statt Zeitungsfotos etwas mit Ölstiften Gemaltes oder Geschriebenes zu verwenden.


Meine Stifte stammen aus einer dänischen Billigladenkette (Wachsmalfarben - Oil Pastels) und sind wirklich nichts Besonderes. Die Umdrucktechnik vom Papier auf die Platte und dann wieder auf Papier ergibt ein seitenrichtiges Bild. Wer gleich auf die Gelli Plate malen würde, erhält einen spiegelverkehrten Druck.


Ich wünsche euch schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Vielleicht findet ihr ja Zeit für ein paar kreative Experimente? Nutzt die Tage gut - der Alltag kommt von selber wieder.

ela

7 Kommentare:

  1. Ach liebe Ela, wie wunderbar, da bekomme ich direkt Lust, heute noch die Gelliplatte auszupacken. Ich fürchte, da wäre meine Familie etwas angesäuert, aber für die TAge zwischen den Jahren...?! Auf jeden Fall macht das große Lust, und auch bei mir ist die GElliplatte immer wieder am Start. Es gibt einfach so tolle Möglichkeiten, damit zu spielen. Danke dir für diese neue Anregung mit den STiften - genial! Muss ich auf jeden Fall versuchen. Danke wollte ich dir auch für deine lieben Kommentare sagen :-) Und ich freue mich sehr, wenn wir uns im neuen Jahr mal wiedersehen, statt nur wiederlesen ;-) Hab eine tolle und kreative, stille und besinnliche, lustige und fröhliche Zeit! Bis demnächst und lieben Gruß. Ein frohes Weihnachtsfest dir! Susanne

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  2. Liebe Ela, das hört sich ja super interessant an und das ist definitiv das nächste Projekt, was ich in Angriff nehmen werde.
    Danke für deinen ausführlichen Bericht.
    Frohe und kreative Weihnachten wünscht dir Birgit

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  3. Tolle Ergebnisse, vielen Dank für's Zeigen.
    LG Christine

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  4. Wirklich klasse Arbeiten, gefallen mir sehr gut.Werde es nach meinem Urlaub im Hotel Winterberg direkt mal selbst probieren.Grüße Selina

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  5. Ja, diese Technik kann süchtig machen, wenn es denn gut klappt! Meine ersten Ergebnisse damals waren mal gut und mal schlecht, aber wie ich sehe, klappt es bei dir auf Anhieb sehr viel besser! Jetzt juckt es mir in den Fingern, das Ganze auch mit den StazOns auszuprobieren... aber noch steht nicht Fertiggestelltes aus dem alten Jahr auf meinem Arbeitsprogramm...
    Auf ein gutes Neues, liebe Ela!
    Liebe Grüße - Ulrike

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  6. Was für wunderschöne Ergebnisse! Kann man das nur mit Magazindrucken machen, oder geht es auch mit eigenen Fotos aus dem DM oder aus dem Kopierer vom Kopieshop? Das mit den Ölkreiden sieht wirklich toll aus!

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  7. Mit echten Fotos funktioniert es leider nicht, aber du könntest eine satte Laserkopie von deinen Bildern machen (lassen). Ob es dann mit dem Transfer gut klappt, hängt von ein paar Faktoren ab, auf die man wenig Einfluss hat. Notfalls musst du mehrere Copyshops (oder verschiedene Hochglanz-Magazine) und unterschiedliche Acrylfarben (Fabrikate, Farbtöne) durchprobieren, bis du die richtigen Komponenten hast. Aber nach den ersten geglückten Versuchen ist die Freude groß!

    Viel Spaß wünscht
    ela

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Ich freue mich sehr über jeden netten, ehrlich gemeinten Kommentar. Applaus ist das Brot des Künstlers ;-)

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