Küche ist nix für mich, essen aber schon! Schnell muss es gehen und trotzdem gut schmecken. Vor Jahren bin ich einmal an ein extrem leckeres und total unkompliziertes Rezept für eine Süßspeise geraten, die sich so ganz nebenbei herstellen lässt, auch wenn der Baum schon brennt, die Glocken läuten und Opa sich einen frischen Pullover angezogen hat.
Stress an Weihnachten kann keiner gebrauchen, deshalb gebe ich das Rezept hier und heute an euch weiter. Es wird seit etwa 1930 alljährlich beim Cricket-Match der Eliteschüler von Eton College gegen die Schüler von Harrow serviert und heißt deshalb „Eton Mess“.
Für 6 bis 8 Portionen benötigt man:
- ca. 500 g Erdbeeren (ersatzweise auch Blaubeeren, Brombeeren, Himbeeren …)
- 2 Becher Schlagsahne à 200 g
- zwei Handvoll Baiser (aus der Tüte, vom Bäcker oder selbstgemacht)
- ein paar Blätter frische Minze
Die Erdbeeren säubern und vierteln bzw. die Früchte waschen, Baiser mit der Hand zerbröseln und Minzblätter kleinhacken. Die Sahne mit einem Mixer steifschlagen und alles locker vermischen, dann in eine saubere, große oder mehrere kleine Schälchen füllen und frisch angemacht verputzen. Hm!! So lecker!!
Anlass für das ausnahmsweise diesmal etwas frühzeitige „Zubereiten zwecks fototechnischer Ablichtung und anschließend erfolgtem Schlemmermahl“ war die alljährlich stattfindende Advent-Ausgabe der Post-Kunst-Aktion von Tabea und Michaela, bei der sich Gruppen von je 24 Frauen untereinander mit Karten beschicken. An jedem Tag im Advent soll diesmal eine Rezeptkarte eintreffen, gestaltet mit der eigenen Handschrift der jeweiligen Absenderin.
Mein Rezept „Eton Mess“ besteht aus viel Sahne und Baiser, ist deshalb hauptsächlich weiß und so sollten auch meine Karten werden. Den Shabby Chic / Used Look erhielten die Pappen durch eine lässig aufgetragene Schicht Gesso als Grundierung und weiße Acrylfarbe.
Bei meiner Auflage von 40 Stück lohnte sich die Anfertigung einer Schablone, mit deren Hilfe ich erst einmal den Rezeptnamen als Kontur auf die Karten zeichnete. Diese Outline überschrieb ich mit teiltransparenter Tusche und kurzhaarigem Pinsel, um den Stil zu erzeugen, den ich vom „Urban Sketching“ kenne und absolut mega super schön finde. Konturlinie und Pinselschrift ergeben zusammen eine je nach Tinten-Transparenz mehr oder weniger starke dreidimensionale Wirkung. Zwei Schichten Fixativ mit UV-Schutz, die ich zum Abschluss über die Karten sprühte, sollen verhindern, dass Feuchtigkeit der Tinte Schaden zufügt.
Für Statistiker: ich bin Numero 3 in Gruppe 3. Insgesamt 168 Teilnehmerinnen sollten am Ende je 23 Karten verschickt haben, das sind 3864 Stück. - Liebe Bundespost, drück mal ein Auge zu, wenn nicht jede Sendung den neuen Portoregeln entspricht. Ob meine unterschiedlichen Pappen nun ein Flächengewicht von 149 oder 508 g/qm haben, weiß ich ganz einfach nicht. Quält mich nicht mit Dreisatz. Ihr verdient immer noch gut an der Aktion und vielleicht fällt euch bis zur nächsten Portoerhöhung ja wieder eine volksnähere Regelung ein.
NACHTRAG:
Die Top 5 der eingetroffenen Karten ist so wunderschön, dass ich sie hier zeigen möchte. (Stand 22.12.19 - Die Karten Nr. 18 und 24 sind bisher noch nicht gekommen.)
von Anna und Marla |
von Susanne |
von Daniela |
von Claudia
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