Montag, 16. April 2018

Der Trick mit dem mehrfarbigen Naturdruck

Naturdruck kennen die meisten von euch wohl schon: man färbt ein schönes Blatt von einem Baum seiner Wahl, am besten mit Acryl- oder Linoldruckfarbe und einer Farbrolle. Das Blatt wird mit der eingefärbten Seite auf ein Papier gelegt, zum Schutz kommt noch ein sauberes Papier darüber und dann erfolgt der Abdruck durch vorsichtiges Darüberstreichen  mit den Fingern oder einer sauberen Walze. Glattes Papier gibt die feinen Blattgerippe besser wieder als Aquarellpapier, wie ich es hier verwendet habe.
Man kann den Abdruck statt mit einer sauberen Walze auch mit einer Farbrolle machen, die gleichzeitig mit dem Andruck des Blattes auch eine zweite Farbe auf das Papier überträgt. Auf diese Weise ergibt sich ein kolorierter Hintergrund.


Das war mir alles zu wenig. Nach einiger Grübelei kam ich endlich auf den ultimativen Trick, wie ich noch mehr Farbe ins Blatt bringen kann. Und wie ich das gemacht habe, verrate ich hier.

Ich suchte mir ein Blatt mit deutlich ausgeprägtem Gerippe und bemalte es komplett mit einer hellen Farbe und einem PINSEL auf der Seite, auf der das Gerippe erhaben, also nicht vertieft ist. Danach rollte ich mit dunklerer Farbe vorsichtig über das Blatt, um möglichst nur das Gerippe mit dem Farbroller zu erwischen. Die beiden Farben müssen eher trocken sein und sich von ihrer Konsistenz her nicht so gerne vermischen. Ich habe Acrylfarbe, aqua Linoldruckfarbe und aqua wash Tiefdruckfarbe in verschiedenen Kombinationen verwendet, wobei meine tolle Hintergrundfarbe in metallic Acryl im Kontrast mit den stumpfen Farben des Blattgerippes und der teilweise golden schimmernden Blattfarbe hier leider nicht zu sehen ist. Vielleicht hätte ich für ein noch schärferes Ergebnis auch eine nicht wasserlösliche Ölfarbe verwenden sollen, aber ich scheute die aufwendige Reinigung der Gummirolle. 




Damit möglichst viele sich daran versuchen können, verlinke ich meinen Trick bei Susannes Papierliebe am Montag. Hausaufgabe für euch: Gestaltet einen mehrfarbigen Naturdruck in Frühlingsfarben!



Montag, 9. April 2018

Papierliebe am Montag – April 2018 - Blätter

Heute fasse ich mich kurz. Susannes Papierliebe-Thema des Monats brachte mich dazu, ausnahmsweise kein Papiergemetzel zu veranstalten, sondern mich mit winterharten Blättern zu beschäftigen.
Ich begab mich auf die Spuren von Hillary Fayle und Susanna Bauer, hatte aber nicht mal ein Zehntel der nötigen Geduld. Schaut euch die Links an und ihr werdet verstehen ...

















Dienstag, 3. April 2018

Frühlings-Post-Kunst 2018 – Walzendruck

Hier seht ihr meine Winterstiefel der letzten 7 Jahren. Nicht die Einzigen, aber die Besten. Wie habe ich sie geliebt! Warm, weich und bequem. Viel haben wir zusammen durchgemacht. Ich fand sie in einem kleinen Schuhladen in Eindhoven für 5 EUR und nahm sie ohne zu zögern mit. Ihre Sohlen waren ziemlich profillos und so geschah es an einem unbebauten Grundstück in Darmstadt, dass ich auf einer eisglatten Schneeschicht ausrutschte und mir den rechten Arm brach. Von da an trug ich die Stiefel nur noch bei trockener Witterung. Als die Sohlen schief und abgelatscht waren, lies ich sie durch ein paar rutschfeste ersetzen, obwohl klar war, dass es sich eigentlich nicht mehr lohnt.


Anfang März, also pünktlich zur Bekanntgabe der Gruppeneinteilung für die Frühlingspost war es so weit. Das Leder hatte Risse und die Klebung ging aus dem Leim. Ich musste mich von meinen Stiefeln trennen, obwohl sie mir bei der eisigen Witterung noch gute Dienste hätten tun können. Ein letzter trauriger, prüfender Blick auf meine gemütlichen Treter …. hallo …. !!!! Es durchzuckte mich! Hexagonmuster auf den Sohlen! Hei, das ist mir ja bisher noch gar nicht aufgefallen! Noch immer unter Strom durch Michaelas Muster Mittwoch Thema von Januar war klar: da lässt sich doch noch was draus machen! Aus den Sohlen wird ein Stempel für den Walzendruck. Jippie!! Teile meiner heißgeliebten Stiefel werden also überleben und sogar über die Grenzen von Deutschland hinaus präsentiert. Bei diesem Gedanken fiel mir der Abschied deutlich leichter.


Ich schnitt die Sohlen in möglichst große Rechtecke, die sich hintereinander gelegt zum Rapport ergänzten. Ich wollte ein Muster von mindestens 30 cm Länge herstellen, um mit nur einer Walzenumdrehung eine komplette Bahn auf dem Papier bemustern zu können, denn so konnte ich eine zweite Umdrehung vermeiden, bei der ja dann weniger Farbe aufs Papier kommt. Ein letzter Schliff mit der Schleifmaschine machte die kräftigen Wintersohlen dünner und geschmeidiger und sie ließen sich leicht um einen dicken Holzklotz nageln.



Soweit die Planung und die Theorie. In der Praxis zeigte sich, dass durch den Ansatz meiner beiden Musterstücke keine schönen Übergänge hinzukriegen waren. Jedenfalls nicht mit einfachen, schnellen Mitteln und ich wollte mich an einer langwierigen Fummelei nicht festbeißen. Die Musterung mit einem fortlaufenden Band lässt sich sicher zufriedenstellend herstellen, wenn man einen ebenen Untergrund und einen vollkommen planen Druckstock hat, nicht aber mit alten Schuhsohlen und Baumstämmen.

Also doch Moosgummi, Fusselrolle und einzelne, hintereinander geklebte Musterstückchen. Ich druckte etwas, das mich an Damastbettwäsche erinnerte, mit Linien im „Linealdruck“. Gefiel mir schon besser so.



Die gemachten Erfahrungen wollten verfestigt werden, jedoch dem Händler meines Vertrauens hatte ich seine letzten Papiere im Look des „Sanften Morgentau“ bereits abgeknöpft. Da aber bekanntlich jedes Ding zwei Seiten hat, ging ich mit Tatendrang, Drucklust und gewonnenen Erkenntnissen erneut ans Werk und nutzte frank und frei die Rückseite der Bogen für weitere Spuren.




Die Schuhsohlen schnitzen ich zu Hexagon-Blüten um und klebte sie mit Heißkleber auf eins meiner immer noch reichlich vorhandenen alten Drechselhölzer. Aus Moosgummi schnitt ich Streifen, die ich mit der Fusselrolle bahnenweise dazwischen druckte. So entstand mein zweites Damast-Muster ... ein Mark-Making-Hexagon-Streublümchen-Walzenmuster, welches jetzt zusammen mit einem persönlichen Gruß an die anderen Teilnehmerinnen meiner Gruppe geht.


90 Frauen haben sich diesmal angemeldet beim Post Kunst Projekt. In 9 Gruppen zu je 10 Teilnehmerinnen eingeteilt ergibt sich dann, dass zwischen 19. März und Ende Mai wöchentlich ein Walzendruck in meinem Briefkasten zu finden sein wird. Ich freue mich schon drauf und werde sicher später ein schönes Buch aus allen Beiträgen binden. Natürlich geht mein Dank ganz besonders an Michaela und Tabea, die alljährlich 3 mal Ideen ausbrüten, die Organisation übernehmen und ohne die es das Ganze gar nicht geben würde.

Martina machte den Anfang in meiner Gruppe und legte die Messlatte gleich weit nach oben mit zwei wunderschönen Bogen, bedruckt mit selbstgemachten Moosgummi-Motiven.


Mareike hat mit der Walze fast so etwas wie ein Poster gedruckt. Sie hat zerknülltes Seidenpapier benutzt, eine Orchidee hinein gewalzt und Goldakzente gesetzt, die im Foto leider nicht richtig rauskommen. Sehr schön und mal eine ganz andere Idee!





Als ich manos Walzendruck ausgepackt habe, dachte ich sofort an Schlangen, Echsen und Krokodile. Das Papier ist faszinierend. Ich muss immer wieder hingucken und es anfassen. Unbeschreiblich, irgendwie 3-dimensional und tatsächlich ist der Farbton „sanfter Morgentau“ auf Bogen, Karte und Umschlag auch gut getroffen, aber … okay … das hier ist sanfter Morgentau am Nilufer! Einfach nur genial. Danke, mano!


Corinna schickte mir einen Druck mit abstrakten Zweigen in schön abgestimmten Farben, den sie für den knickfreien Versand sorgfältig mit einer raffinierten Banderole versehen hatte. Sogar das Garn (Bakers Twine) ist „sanfter Morgentau“ und der ehemals braune Briefumschlag ist kaum wiederzuerkennen. Fast könnte man meinen, sie hätte auch die Briefmarken bewusst nach ihrer Farbe ausgewählt.














Aus Utas bedrucktem Briefumschlag (unten) kam mir beim Öffnen schon Vogelgezwitscher (Vögel und Noten) entgegen. Sie sangen zum Walzendruck für >Utasmorgentaufrühlingspost< aus der Operette Schwarzwaldmädel: „Wir sind auf der Walz“ und interpretierten das Thema auf diese Weise musikalisch. >Teekesselchen< …. da muss man erst mal drauf kommen! Das gewalzte Walzer-Notenpapier zeigt innerhalb der Noten die reiche Vogelschar. Eine umwälzende Idee.



Christine hat einen grau-blau-türkis-farbigen Druck mit Spiralen und Punkten in Profi-Qualität hergestellt und in einem alten Flurbereinigungsplan verschickt. Wenn ich jetzt schreibe, wie toll ich dieses Messblatt finde, weil ich davon noch kein einziges Stück in meiner Papiersammlung habe, dann wird sie denken, ich fände ihren Druck nicht schön. Stimmt aber nicht. Der gefällt mir sehr gut. Aber so einen Flurbereinigungsplan kriegt man eben normalerweise nirgendwo, wenn man keinen kennt, der einen kennt. Yeah!




Evas Briefumschlag ist so schön, dass man ihn gar nicht öffnen will! Bedruckt mit einem Fuchs-Muster, denn „Fuchs" ist ihr Nachname! Dazu eine Hasen-Briefmarke und alles ist ringsum mit der Maschine zugenäht. Die Farben sehen auch sehr edel aus. Morgentau auf Hellgrün - das hätte ich mich nie getraut, aber es ist toll. Ich habe erst mal gezögert, bevor ich den Umschlag ganz vorsichtig an einer Seite aufgetrennt habe. Zum Vorschein kam ein goldenes Papier mit Walzendruck und ein handgeschriebener Spruch!!! Wow!! Ich bin sprachlos.
 
 
 
Sandra hat eine Blumen-Briefmarken-Parade auf ihren Umschlag geklebt und einen Post-Kunst-Stempel geschnitzt (hier leider nicht zu sehen). Sie schickte gleich zwei Walzendrucke. Interessant, wie unterschiedlich die Wirkung des Musters ist, wenn der Druck einmal heller und das andere Mal dunkler ist als das Papier. Dazu gab es Morgentau-Tee! Eine Rundum-Versorgung für alle Sinne ;-) Vielen Dank!
 

Veronika packte gleich drei Walzendrucke in ihren bunten Umschlag. Notenpapier verziert mit Schmetterlingen und Briefmarken. Sie bezieht oft wunderschöne Briefmarken aus aller Welt mit Blumen- und Tiermotiven in die Gestaltung ihrer Werke mit ein. Das gefällt mir. Sollte ich auch mal versuchen.
 
 
 
Damit ist die Frühlingspost vollzählig. Schade, denn so schöne Briefe zu erhalten, daran kann man sich gewöhnen. Aber nach der Post Kunst ist vor der Post Kunst und … watch out … die Rauchsignale sagen, es wird auch wieder eine Sommerpost-Aktion geben! Yeah!
 
 


Donnerstag, 29. März 2018

Osterkarten für Sparsame

Man nehme:

  • 1 Flasche Eierlikör
  • ein paar uralte, potthässliche Osterkarten
    (findet man meist haufenweise unbenutzt in Mutters oder Omas Schrank)
  • Gesso
  • einen alten Deckel
  • Schaumgummiwalze
  • altes Telefonbuch
  • Stempel mit Ostermotiv, Blumen o.ä.
  • wasserfestes Stempelkissen
  • Farbstifte (oder womit ihr sonst gerne malt)
  • weißer Cardstock
  • Schere
  • Klebstoff

Die Osterkarten werden mit einer dünnen Schicht Gesso geweißt, so dass das ursprüngliche Motiv noch leicht durchscheint. Wenn man etwas Farbe in einen alten Deckel gießt und mit einer kleinen Schaumstoffrolle statt mit einem Pinsel arbeitet, wird die Schicht schön gleichmäßig und streifenfrei. Als Unterlage dient ein Telefonbuch. Nach jeder Karte schlagt ihr eine Seite um, dann habt ihr wieder eine saubere Fläche und es gibt keine Sauereien.

Die Stempelmotive können separat auf einem festeren Bogen Papier (vielleicht 170 g/m2) gestempelt und anschließend bemalt werden. Ausschneiden, auf die getrockneten Karten kleben, fertig!

Ich habe noch einen Ostergruß direkt aufs Gesso gestempelt. Mit StazOn Stempelkissen verwischt nix, auch wenn die Karte auf dem Postweg in den Regen/Schnee fällt.

Letzter Handgriff: den Eierlikör verpacken und an mich senden ... lol ...

Prost und frohe Ostern
bis nächste Woche

ela

Mittwoch, 28. März 2018

Muster Mittwoch März 2018 – Streublümchen-Collagrafie


Materialdruck kennen die meisten von euch sicher aus der Schulzeit. Collagrafie, wie ich sie im Textilstudio Speyer Ende letzten Jahres kennengelernt habe, ist sowas wie der Materialdruck für Erwachsene, denn es gibt noch eine Menge Tricks und Kniffe, die über das einfache Zusammenkleben von Materialien zum Zwecke des Drucks hinaus gehen.

Ich war im Workshop mit meinen Werken nicht zufrieden und wollte zu Hause in Ruhe noch mal ganz neu ansetzen. So habe ich mir das Thema „Streublümchen“ aus Michaelas Muster Mittwoch herausgepickt, aber um es gleich vorweg zu sagen: Ich bin wieder nicht zufrieden mit dem, was ich zustande gebracht habe und werde sicher noch ein paar mal in dieser schönen Technik arbeiten, bis ich sagen kann: ich hab den Bogen raus!



Eigentlich geht es ganz einfach. Man besorgt sich eine Trägerpappe (Passepartout-Karton eignet sich am besten, denn der lässt sich in Schichten ablösen, so dass Vertiefungen entstehen.), dazu Material mit reliefartiger Oberfläche wie z.B. Tapetenreste mit Prägemuster, Spitze, Wolle, Gardinenreste, Obstnetze, Tüll, Leinen, Stoffgewebe, Pflanzen, Blätter, Gräser, Leim, Klebebänder wie Krepp usw. Aus diesen Materialien klebt man eine Collage. Man kann sie zum Schutz ganz oder teilweise mit Klarsichtfolie oder Alufolie überkleben. Das wirkt sich dann natürlich auch auf das Ergebnis aus. Meine Streublümchen sind übrigens geprägte Pailetten.




Auf einer Glasplatte wird wasserlösliche Tiefdruckfarbe (Öldruckfarbe) mit einer Rolle ausgewalzt und die fertige Druckplatte damit eingefärbt. Zum Bedrucken ist glattes (strukturloses) Aquarellpapier am Besten. Das sollte etwas feucht (aber nicht nass) sein, damit es sich besser an die vielen Unebenheiten auf der Platte anschmiegt. Da die wenigsten wohl eine Druckerpresse zu Hause haben, schneidet euch einfach eine Filzplatte für die Big Shot (Stanz- und Prägemaschine aus dem Scrapbooking Handel) in der Größe einer Plexiplatte und benutzt diese stattdessen auf der Seite des zu bedruckenden Papiers. Je nach Dicke eurer Druckplatte müsst ihr mit zusätzlichen Papierlagen und der Multiplatte der Big Shot ein bisschen spielen, bis ihr den richtigen Abstand für den Druck gefunden habt. Hört sich kniffelig an, ist aber total einfach.




Wer viel Zeit und Kraft hat, aber keine Big Shot, der kann auch einen Handabrieb versuchen oder Nudelholz, Flasche, Löffel zu Hilfe nehmen und damit zwecks Übertragung der Farbe über das Blatt reiben bzw. walzen, aber …. Mädels …. mir wird solch ein Abdruck nicht gleichmäßig und kräftig genug! Stanz- und Prägemaschinen wie die Big Shot gibt es schon ab 80 EUR und das ist eine sinnvolle Investition. Ich brauche sie ständig. „Ein Leben ohne Big Shot ist möglich, aber sinnlos!“ sage ich immer. Ja, es gibt auch andere Fabrikate, also informiert euch und ihr werdet sehen.




Wir sind beim Thema Collagrafie und jetzt kommen die Tricks. Ihr habt einen Druck und der gefällt euch nicht. Was kann man machen? 

Man kann z.B. eine zweite Farbe über die erste drucken. Vollflächig oder in Teilbereichen. Dazu wäre es gut, die Lage der Druckplatte schon beim ersten Durchgang auf dem Papier zu kennzeichnen, damit der Passer stimmt.

Detail

Detail

Man kann die Druckplatte verändern, z.B. Strukturen hinzufügen wie Kratzer oder Linien, die man mit dem Skalpell ritzt. Man kann Flächen flach ausschneiden und die oberste Pappschicht abheben, um Vertiefungen im Niveau zu erreichen. Man kann weitere Materialien wie Tesa, Malerkrepp, Nagellack, zerknüllte Alufolie usw. aufbringen und so neue Strukturen entstehen lassen.



Ich habe gerne zwischen Druckstock und Aquarellpapier ein paar Blätter oder Gräser gelegt, die dann als Silhouette erscheinen.

Oder Blätter von Bäumen mit Farbe berollt und damit einen Abdruck aufs Papier gesetzt. „Naturdruck“ nennt sich sowas.

Detail Naturdruck


Bei meinen nächsten Collagraphien muss ich dran denken, dass weniger auch manchmal mehr ist. Ich liebe es schlicht, hab aber einen Hang dazu, zu viel aufs Blatt zu bringen. Wahrscheinlich ist es das, was mir an meinen Werken nicht gefällt. Und ich werde mir noch einige dieser tollen (teuren) Tiefdruckfarben besorgen. Sie sind nach einem Tag wischfest, aber erst nach 3 - 4 Wochen richtig knochentrocken. Sie sind so fein, dass selbst kleinste Strukturen wie Blattgerippe detailgenau wiedergegeben werden – besser als Linoldruckfarbe es kann.






Unerwünschte Farbe lässt sich übrigens mit Baby-Feuchttüchern und Wattestäbchen schnell vom Druckstock entfernen, ist aber dann zack zack an den Fingern. Ich habe mir nach jedem Druck die Hände mit Wasser und Seife gewaschen, denn die Farbe verteilt sich rasch überall.

So, genug Text für heute. 

Ich bin dann mal Eier bemalen ;-)  Mit Streublümchen, versteht sich  :-)

ela



Freitag, 16. März 2018

15fünfzehn – Alben mit Format


Liebe Christine,

wie ich dir bereits mitgeteilt habe, gefällt mir deine Idee der 15fünfzehn-Hefte hervorragend, und so konnte ich mir nicht verkneifen, meine wichtigen Arbeiten liegen zu lassen und mir schnell auch solch ein paar Rohlinge zu bauen.




Letzte Woche hatte ich bereits ein dickeres, stabiles Blanco-Album 15/15 mit Leinwandcover in Koptischer Bindung angefertigt, um darin Collagen zu machen, wenn wir wieder alle gemeinsam um einen Tisch herum sitzen und schnibbeln und kleben was das Zeug hält. Aber die Sache mit den dünnen Heftchen, die von vorne bis hinten komplett zu nur einem Thema gestaltet werden, hat ihren Reiz und dem konnte ich mich nicht entziehen.



Ich stellte also 6 Heftchen aus je 3 Seiten Druckerpapier her, geschnitten auf 15 x 15 cm, mittig gefalzt und ummantelt mit etwas festerem Karton. Dann zusammengenäht mit wenigen Stichen in Fadenheftung. Die quetschte ich zwischen andere unfertige Projekte und widmete mich wieder den Dingen, die dringend waren - naja, erstmal.

Vor wenigen Tagen überfiel mich dann der Gedanke an einen Schuber, in dem alle 15fünfzehn Heftchen und vorerst auch das koptisch gebundene Album Platz haben, bis die Lagen zu dick werden oder bis ich noch viel mehr der kleinen Heftchen brauche, weil die ersten irgendwann ja dann mal voll sind. Ich nahm all mein Gehirnschmalz zusammen und aus Rechnen, Messen und Rumprobieren wurde eine Box mit Magnetverschluss, die jetzt zwar noch genau so jungfräulich und schmucklos ist wie die Alben darin, aber das ändert sich sicher.











Ich hoffe, liebe Christine, du freust dich, dass deine Idee auf so fruchtbaren Boden gefallen ist. Das quadratische Format gefällt mir wirklich super gut. Wollen wir mal abwarten, wie es weitergeht. Ich wette, der nächste Impuls wird nicht lange auf sich warten lassen.

Bis bald und liebe Grüße
ela