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Montag, 8. November 2021

Schriftbilder - die wunderbaren Wandlungen des großen E's

Meine Rezension zu Denise Lachs Buch "Schriftbilder" hat Spuren hinterlassen. Nicht so, wie die Kalligrafin es sich wohl erträumt hätte. Nicht wie bei ihr mit Stiften und Farben sondern ganz ohne derartige Hilfsmittel habe ich dem edlen weißen Papier die unschuldige Oberfläche geraubt.






Mit Skalpell, Lithonadel, Schere, Locher, Pasten und Tinkturen, mit Prägefolder, Stanzen, Fäden und Ösen habe ich dem immer gleichen E eine neue Fasson verpasst. Angekokelt über einer Kerze bändigte ich den rußigen Rand eines willenlosen E's schließlich mit Pinsel und Matte Medium, auf das mir ja nichts von dem staubigen Schwarz die anderen blütenweißen E's beschmutzt.








Vierzehn in einer Reihe, Arm in Arm fest verknotet durch Fadenstücke aus gedrilltem  Baumwollgarn. Edler wäre gewesen, stattdessen einen Goldfaden zu verwenden, aber ich wollte ja keine Farben.







Ein feines Häufchen Papier, fotografiert bei trübem Licht, bearbeitet, bis halbwegs etwas Brauchbares daraus wurde. Mit knappem Text, so wie Denise es vorgemacht hat.   :-)








Mittwoch, 11. März 2020

September 2018: das Scrapbook ist endlich fertig

Gleich mit den ersten Sonnenstrahlen des Februars geschah es: ich wurde vom Frühjahrsputz-Virus ergriffen. Schon lange war überfällig, meine Ecken auszumisten und Berge von Bastelleichen umzuschichten, um verborgene Schätze zu heben. 



Was haben wir denn hier? Beim OstseeScrap in Boltenhagen 2018 gab es u.a. einen Workshop für ein Minialbum mit Schüttelfenster, das tatsächlich nun seit 1,5 Jahren auf seine Fertigstellung wartete. Wir sollten damals laut Materialliste ca. 20 kleine Fotos zum Thema Herbst, Natur, Wald mitbringen. Allerdings ging die eingeplante Zeit dann komplett für die grobe Herstellung des Albums drauf, so dass ans Einkleben der Bilder gar nicht zu denken war. Im Materialpaket erhielten wir vorgestanzte Buchstaben aus Kork, Stempel mit Wildlife-Motiven, passende Puffy-Stickers und muffig braun-schwarzes Papier im gleichen Design, reichlich aufdringlich, das mir selbst dann Schwierigkeiten gemacht hätte, wenn ich die richtigen Fotos im Gepäck gehabt hätte. Bei etlichen meiner früheren Scrapbooking-Workshops war es kniffelig, mich auf den Geschmack der jeweiligen Veranstalterin einzulassen, aber dieses Designpapier war die „Krönung“! 






Mit genug zeitlichem Abstand habe ich jetzt einen Kompromiss gefunden: ich habe Wildlife Wildlife sein lassen, mein Album mit Fotos vom Boltenhagen-Aufenthalt (Meeresblick, Steilküste und Hafenszenen !!) beklebt und trotzdem das fiese Papier mit Braunbär-, Hirsch- und Campingzelt-Motiven benutzt, gehört es doch schlichtweg irgendwie dazu und bringt eine Extraportion Erinnerungswert mit sich. Ich finde mein Album durchaus vorzeigenswert. Die Texte fehlen noch, aber das wird nun auch keine 1,5 Jahre mehr dauern.







Sonntag, 25. November 2018

December Daily geklaut - Adventskalender gebastelt

Kommt man in Vorweihnachtsstimmung, wenn man Plätzchen isst, Glühwein trinkt, "Last Christmas" hört und etwas in Rot-Grün-Gold bastelt? Nö, das hat bei mir nicht funktioniert. Vielleicht fehlte Kerzenlicht, aber beim Schneiden, Messen und Kleben brauche ich Tageslicht, besonders wenn das Projekt etwas aufwendiger ist.

Nachdem ich schon 2014 und 15 im Workshop bei Barbara Dezembertagebücher angefertigt habe, wollte ich im Folgejahr nicht schon wieder eins machen. Dummerweise hat mir ihr Cover von 2016 dann aber so gut gefallen, dass ich mich nun - 2 Jahre später - gewaltig davon inspirieren lies. Abkupfern fiel mir erheblich leichter, als selber in Weihnachts-Deko-Stimmung zu verfallen.

Die Idee zum Gesamtaufbau meines Konstrukts stammt aus dem neuen Buch von Hedi Kyle - leicht abgewandelt nach dem Prinzip des Flaggenbuchs und mit 24 eingeklebten Tütchen statt der Wimpel. In jedem Tütchen steckt ein Schildchen, auf dem ich ein Foto kleben, ein Gedicht schreiben oder etwas Weihnachtliches gestalten kann. Das fertige Album ließe sich gut als Adventskalender verschenken. Ich werde es aber als Dezember-Tagebuch nutzen, Begebenheiten des Tages notieren,  Bilder und Fundstücke einkleben oder was auch immer.

So habe ich zwei Entwürfe zusammengeklaut und trotzdem ein persönliches Advents-Etwas daraus gemacht. Vielleicht werde ich an den Steckkärtchen noch Lochungen mit Ösen und Fäden anbringen. Mal ausprobieren … irgendwie sieht mir das Ganze doch zu bayrisch aus.
















Montag, 27. August 2018

Fotografie – ein 15fünfzehn-Collagenheft

In meinem vorerst letzten Beitrag zum Thema Fotografie zeige ich euch heute mein gerade fertig gewordenes 15fünfzehn Heft (Format 15 x 15 cm) mit alten Originalfotos, neuen Reproduktionen und einem aktuellen Farbbild.
 

Das Titelfoto habe ich mit Stickgarn umhäkelt. Die schwarzen Moosgummi-Buchstaben stammen aus einer Fertigpackung.
 
Das Foto links ist mit einer Schleife aus Geschenkband verziert. Im Hintergrund habe ich nuvo Crystal Drops aufgetragen, die dreidimensional auftrocknen.
 

Die roten Steppnähte im Bild der „Sprösslinge“ sind nur aufgemalt.
 
Der kleine Soldat auf der rechten Seite ist mit Kreuzstichen aus rotem Garn eingefasst. Die maschinengestickte Blume daneben war, so weit ich weiß, eine Gegengabe aus einer WHW/Winterhilfswerk-Spendensammlung, die Anfang der 30er Jahre deutschlandweit in großem Umfang durchgeführt wurde. Jemand sagte, es hätte solche Blumen auch als Zugabe beim Kauf bestimmter Zigarettenmarken gegeben.
 
Auf diesen Seiten habe ich Stoffe von abgetragenen Kleidungsstücken der Personen verwendet, die auch im Foto zu sehen sind – ein Stück vom alten Kinderkleidchen und einen Flicken aus dem Jackett, dass zu eng geworden ist.
 

Links: mit grünem Taschentuchgarn umhäkeltes Foto von meinem Vater und mir. Rechts: Fransen rings um einem Bild von Oma mit Enkel, Teddy und Äffchen. Die gleichmäßigen Abstände der Einstichlöcher habe ich mit einem Kopierrädchen vorgepiekst.
 
Auf der Rückseite ist alles gestickt was rot ist.
 
Dieses kleine, dünne Heft hat eine Menge Arbeit gemacht, deshalb darf ich es gleich zweimal verlinken – bei Susannes Papierliebe ist heute noch Fotografie gefragt und Christina sammelt wieder 15fünfzehn-Hefte.
 
 


Montag, 12. März 2018

Blauer Himmel auf Vorrat

Gehörst du auch zu den Frostbeulen, die die eisigen Temperaturen der vergangenen Wochen ganz furchtbar fanden und sich den Frühling herbeigesehnt haben? Erinnerst du dich? Der Himmel war tagelang wolkenfrei, die Sonne schien ungehemmt und die Luft war kalt und rein. Zwei mal hatten wir Schnee für einen halben Tag. Die Penner vom Bahnhofsplatz suchten sich ein warmes Versteck und auf dem Weg in die Stadt traf man nur ein paar Leute, die dringend irgendwohin huschten. Von mir aus hätte der Winter noch Wochen dauern können. Ich fand es klasse.



Dann drang die Prophezeiung aus allen Kanälen, es würde milder werden. Frühlingshafte Temperaturen. Das Tief über Bayern kommt hinten nicht mehr hoch oder so ähnlich. Hört sich gut an, sieht aber in der Realität folgendermaßen aus: nicht enden wollender grauer Wolkenbrei, ab und an Nieselregen, stickige Luft (jedenfalls hier in der Stadt, die im Kessel zwischen Hunsrück und Westerwald liegt), beste Voraussetzungen für Kreislaufstörungen und Langzeitschäden. Der Mieter unter mir entdeckte, dass es fein ist, wenn er den Qualm aus seiner Bude nach draußen ableitet, öffnete sein Fenster und sofort hatte ich den Gestank bei mir in der Wohnung. Ich war gefrustet.



Da kam es mir gerade recht, dass dieses Wolken-Album nach Monaten noch immer unfertig herum lag. Es hat zwischen den in Form geschnittenen Kartonseiten jeweils ein duftiges Seiden-, Transparent-, Baumwoll- oder Japanpapier, um die Leichtigkeit von Wolken zu vermitteln. Ich suchte meine Himmelsfotos zusammen, die ich im letzten Jahr immer mal wieder gemacht hatte, wenn mir der Blick nach oben ein „wow“ entlockte. Dabei hatte ich darauf geachtet, stets eine kleine Ecke von einem Baum, Haus oder irgend etwas anderes als zusätzliche Dimension mit ins Bild zu nehmen.






Mit dem Blick gerichtet auf Fotos von reichlich blauem Himmel, Sonnenstrahlen und Regenbogen lies sich die Misere da draußen schon wesentlich besser ertragen.

Ich empfehle euch wärmstens: schafft euch einen Vorrat an tollen Himmelsfotos an, mit denen ihr euch dopen könnt, wenn es wiedermal so weit ist. Und glaubt mir: die nächste Grauwetterzone wartet schon darauf, uns die Petersilie zu verhageln.

Bleibt stark!
Bis bald, eure
ela