Sonntag, 23. Dezember 2018

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Schnelle Weihnachtskarten mit Musik


Wenn euch meine Alkohol-Weihnachtskarten zu materialintensiv waren, weil ihr keine entsprechenden Farben und Papiere im Hause habt, dann wird euch diese schnelle Karte vielleicht besser gefallen.

Viel mehr als alte Noten oder Buchseiten und einfarbiges Papier braucht man nicht. Wahre Künstler wie ich zeichnen sich ein Schnittmuster auf mittig gefalztem Papier für ein symmetrisches Motiv und schneiden dann doch an der Linie vorbei. Egal. Soll ja schnell gehen.



Noten oder Buchseiten werden auf festeren Karton in Postkartengröße geklebt und darüber die ausgeschnittenen Motivhälften als Positiv und Negativ gegeneinander gesetzt. Außen einen Rahmen herum doodeln sieht immer gut aus und …. feddich!



Lust auf mehr? Wie wäre es, Geschenkanhänger mit Sternen, Engeln, Hirschen und Baumschmuck auf diese Art anzufertigen? Oder mal zu gucken, was andere zum Thema Musik in Michaelas Vermusterungssammlung verlinkt haben?



Durchhalten, Mädels. Der dunkelste Tag, der 21. Dezember ist schon in greifbarer Nähe. Danach sollten wir langsam …. so ganz langsam wieder mehr Tageslicht haben zum Basteln. Und vielleicht wird dann auch ENDLICH mal meine nächste Buchbinderei fertig. 


Samstag, 8. Dezember 2018

Schnelle Weihnachtskarten mit einem Schuss Alkohol

Nikolausi sitzt mit qualmenden Socken wieder hinterm Ofen und ist froh, dass er seinen Job für dieses Jahr erledigt hat. So allmählich sollten auch wir die letzten Weihnachtskarten fertig machen und weil wir ja clever sind und aufwendige Projekte und Stress vermeiden wollen, zeige ich euch heute eine ganz schnelle, aber trotzdem hübsche Variante.

Ihr braucht dafür Alcohol Inks (z.B. von Ranger) oder Nachfüller für Alcohol-Stifte (z.B. von Copic) und beschichtetes Spezialpapier (Keramikpapier o.ä.), das leider nicht ganz billig ist. Die Farben sind stark pigmentiert und sehr ergiebig. Das Papier kann man von beiden Seiten verwenden, wenn mal eine Komposition daneben geht.



Zuzusehen, wie sich Alcohol Ink auf beschichtetem Papier verhält, ist faszinierend und macht gleichzeitig Lust auf mehr. Man tropft 2 – 3 verschiedene Farben direkt aus dem Fläschchen mal aus größerer Höhe, mal aus geringem Abstand aufs Papier. Die Tropfen breiten sich aus und vermischen sich zu wunderbaren neuen Farbtönen. 

Zusätzliche Strukturen erhält man durch Auftropfen von „Blending Solution“. Mit der etwas dickflüssigeren „Lift Ink“ und einem Stempel lassen sich sogar Motive auf die Fläche bringen. Diese beiden Tinkturen lösen die Alcohol-Farben an und hellen die benetzten Bereiche deutlich auf.





Meine Weihnachtskarten sollten natürlich den ultimativen Goldschimmer erhalten und das ist genau so schnell zu bewerkstelligen wie alles Vorherige: einfach ein Blatt Transferfolie (z.B. MINC Folie) auf die noch leicht feuchten Bereiche der Alkoholfarbe legen und mit der Handkante andrücken, dann mit einem Ruck abziehen und ..... wow!




Als alles gut getrocknet war, habe ich aus dem Papier ein paar simple Tannenbäume ausgeschnitten, auf Kartenrohlinge geklebt, drum herum ein bisschen gedoodelt und schwupps …. feddich!



Samstag, 1. Dezember 2018

Adventspost – meine Karte 2018

Eine stetig wachsende Zahl von meist weiblichen Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderswo beteiligt sich an den Projekten vom Post-Kunst-Werk. Seit einigen Jahren bin auch ich dabei, wenn im Frühjahr, Sommer und zum Advent eine neue Aufgabe gestellt wird. Tabea und Michaela bildeten diesmal aus 153 Anmeldungen 6 Gruppen, die sich gegenseitig mit kleinen Kunstwerken beschenken.

Heute ist Start der Adventskarten-Aktion. Nachdem mein Stichtag für den Versand in den letzten beiden Jahren der Heilabend war, bin ich diesmal die Erste in der Reihe von 25. Laut Plan sollte im Anschluss bis Weihnachten täglich Post von einer anderen Teilnehmerin aus Gruppe 3 in meinem Briefkasten liegen.

Mark Making in schwarz-weiß mit Zwischentönen bei freier Materialwahl, aber festgelegtem Format in DIN-Lang 210 x 105 mm –  so lautete diesmal die Vorgabe.



Da ich Weihnachtskarten ohne Bezug zur Jahreszeit etwas seltsam finde, stand von Anfang an fest, dass bei dieser Farbvorgabe nur eine Schneelandschaft in Frage kommt. Ich begann also damit, einige alte Buchseiten mit schwarzer Tinte einzufärben und beobachtete, wie sich die ölhaltige Druckfarbe gegen meinen Anstrich mit Farbe auf Wasserbasis sträubte. Nach der Trocknung wurde aus dem satten Schwarz ein mittleres Grau.


Auf meine zugeschnittenen weißen Pappen pinselte ich Wellen aus Kleister, klebte die gefärbten Buchseiten darauf und riss sie nach der Trocknung wieder ab, sodass Formen stehenblieben, die an eine Bergkulisse erinnern. Ein dünner Überzug aus weißem Gesso sollte diesige, kalte Schneeluft simulieren und gleichzeitig einen Wetterschutz für den Postweg bilden. 


Mein Mark Making-Tannenwald entstand aus Abdrucken eines Tannenzweigs, den ich mit schwarzer Acrylfarbe bepinselt hatte. 


Um mehr Tiefenwirkung zu erzielen, stellte ich mit Hilfe einer Ausstechform einen Moosgummi-Stempel her und setzte damit zusätzliche Tannen in die Schneelandschaft. 


Nach dem Zusammennähen von Kartenvorderseite und Rückseite gab es noch ein individuelles Finish aus gestempelten Sternchen und/oder weißen (Schnee-) Spritzern.

Jede Karte sah am Ende anders aus. Manche sind ein bisschen wild und bei anderen stört mich, dass das Weiß des Gessos einen Tick zu gelb ist, aber wie schrieb Tabea so schön: Mark Making ist keine Perfektion sondern zelebrierte Ungenauigkeit. 



In diesem Sinne: eine spannende Advents-Karten-Zeit euch allen. Vielen Dank an Michaela und Tabea für Idee und Organisation. Weitere Beiträge zu diesem Projekt findet ihr nach und nach beim Post-Kunst-Werk.



Sonntag, 25. November 2018

December Daily geklaut - Adventskalender gebastelt

Kommt man in Vorweihnachtsstimmung, wenn man Plätzchen isst, Glühwein trinkt, "Last Christmas" hört und etwas in Rot-Grün-Gold bastelt? Nö, das hat bei mir nicht funktioniert. Vielleicht fehlte Kerzenlicht, aber beim Schneiden, Messen und Kleben brauche ich Tageslicht, besonders wenn das Projekt etwas aufwendiger ist.

Nachdem ich schon 2014 und 15 im Workshop bei Barbara Dezembertagebücher angefertigt habe, wollte ich im Folgejahr nicht schon wieder eins machen. Dummerweise hat mir ihr Cover von 2016 dann aber so gut gefallen, dass ich mich nun - 2 Jahre später - gewaltig davon inspirieren lies. Abkupfern fiel mir erheblich leichter, als selber in Weihnachts-Deko-Stimmung zu verfallen.

Die Idee zum Gesamtaufbau meines Konstrukts stammt aus dem neuen Buch von Hedi Kyle - leicht abgewandelt nach dem Prinzip des Flaggenbuchs und mit 24 eingeklebten Tütchen statt der Wimpel. In jedem Tütchen steckt ein Schildchen, auf dem ich ein Foto kleben, ein Gedicht schreiben oder etwas Weihnachtliches gestalten kann. Das fertige Album ließe sich gut als Adventskalender verschenken. Ich werde es aber als Dezember-Tagebuch nutzen, Begebenheiten des Tages notieren,  Bilder und Fundstücke einkleben oder was auch immer.

So habe ich zwei Entwürfe zusammengeklaut und trotzdem ein persönliches Advents-Etwas daraus gemacht. Vielleicht werde ich an den Steckkärtchen noch Lochungen mit Ösen und Fäden anbringen. Mal ausprobieren … irgendwie sieht mir das Ganze doch zu bayrisch aus.
















Freitag, 9. November 2018

Fast alles über ATCs

Von ATCs (Artist Trading Cards / Künstler-Tauschkarten) haben die meisten Papierbastlerinnen schon gehört, vielleicht haben sie auch selbst schon welche angefertigt. Ich hatte mich lange davor gedrückt. Dem Anspruch der atemberaubend schönen Kärtchen, die ich im Netz bei amerikanischen Künstlerinnen gesehen hatte, glaubte ich nicht gerecht werden zu können, und Irgendwas schnell mal zusammenkleben ist nicht so mein Ding.

Nun lies ich mich letztlich doch zu ein paar Tauschrunden bequasseln und recherchierte, wo dieser Trend denn überhaupt her kommt.

Die Idee der Zigarettenbilder aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde seit der  Wirtschaftswunderzeit von Fabrikanten wie z.B. den Köllnflocken-Werken gerne übernommen. Die Bildchen lagen der abgepackten Ware als Produktbeigabe gratis bei, dienten der Kundenbindung und wurden eifrig in speziell dafür aufgelegten Alben gesammelt.

In den 1960er Jahren saß das Geld allgemein schon etwas lockerer im Beutel. Das italienische Unternehmen Panini stellte serienweise Fußballbilder her und vertrieb sie in kleinen „Überraschungstütchen“. Ich liebte damals meine Winnetou-Sammelalben. Ein riesiges Geschäft war das, denn die Bücher komplett mit den nötigen Bildern voll zu kleben ähnelte einem Lotteriespiel und Tauschgelegenheiten gab es wenig. So ging das Taschengeld dafür drauf.
 

Das Kunstprojekt „Artist Trading Cards“ wurde als Gegenbewegung zum kommerzialisierten Markt lanciert; das Verkaufen von Kärtchen widerspricht dem Konzept.

Der Schweizer Künstler M. Vänçi Stirnemann gilt als Erfinder der ATCs. Er bemalte 1997 für eine Ausstellung 1200 Karten. Am letzten Tag lud er seine Besucher ein, ihre eigenen Karten zu kreieren und mit ihm zu tauschen. Dies löste einen Trend aus. Kunstakademien und Galerien in Europa, Kanada, den USA und Australien zeigten Artist Trading Card Editionen in zahlreichen Ausstellungen; Beiträge in Zeitungen, Magazinen und Katalogen erschienen und TV-Sendungen berichteten über ATCs. Trading Sessions, also Tauschtreffen wurden organisiert und sogar der 5. Geburtstag der ATCs im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in Zürich gefeiert.
 

ATCs sind stets Originale in der festgelegten Größe 2,5“ x 3,5“ (ca. 6,4 cm x 8,9 cm), die individuell als Unikat oder in Kleinserien angefertigt werden.

Für die Ausgestaltung von ATC's gibt es keine Vorschriften, es sein denn, die Gruppe arbeitet zu einem vorher festgelegten (Monats-) Thema. Materialien und Techniken sind frei wählbar. Endlich eine Gelegenheit, Reste von Cardstock und Embellishments zu verarbeiten, neue Techniken im Kleinformat auszuprobieren und bisher unbenutzte Stempel einzusetzen. Man kann malen, zeichnen, Collagen kleben, nähen, filzen und mit Wolle umwickeln - solange das Ergebnis in die Hüllen paßt und auf dem Postweg nicht kaputt geht, ist alles erlaubt. Patchworken, häkeln, Metall benutzen, Gießen mit Gips, Herstellen mit Pappmaché und Schnitzen aus Holz. Nehmt Linoleum, Leder oder Kunstleder, Serviettentechnik, Modelliermasse oder bestickt eure Kärtchen. Ganz egal! Hier kann auch ziseliert und punziert werden. Shabby Chic, Steampunk, Vintage und Upcycling. Alles, nur nicht langweilig. (Ich bin noch auf dem Weg dahin ... räusper.)

Für mich sind ATCs kreative Visitenkarten, denn man zeigt, was man gestalterisch drauf hat und signiert sein Werk auf der Rückseite mit Namen, Blog- oder Mailadresse, Thema/Titel, Seriennummer und Datum. - Nur wer schöne ATCs anbietet wird auch schöne erhalten.
 


Natürlich kam der Handel schnell auf die Idee, fertig auf Maß geschnittenes Papier in vielen Sorten und Qualitäten anzubieten. Auch passende Klarsichthüllen für die einzelnen Karten sind erhältlich und Sammelblätter für je 9 Karten, um sie übersichtlich in Ordnern abheften zu können. Stempel mit Linierung für die nötigen Eintragungen auf den ATC-Rückseiten verhelfen zu einem sauberen Erscheinungsbild.
 



Da das Format der ATCs den kommerziellen Trading Cards entspricht (Fussball- und Hockeybilder haben in Nordamerika eine lange Tradition), passen sie perfekt in die weltweit üblichen Täschchen für Sammelkarten. Wer ein Sammelalbum kaufen möchte, geht am besten in den Spielwarenladen, holt sich eines dieser oft undurchsichtig verpackten Kits für 6 – 9 EUR und wirft zu Hause alles weg, was sich neben dem Album noch in der Tüte befindet. So hab ich es auch gemacht. Und jetzt wird allmonatlich getauscht und sortiert.

Der neueste Trend sind kreisrunde ATCs, genannt Coins, wobei der Durchmesser der Breite herkömmlicher Künstlertauschkarten entspricht, so dass auch sie in die üblichen Stecktaschen passen. Manch ein Motiv wirkt in diesem Format sehr schön, ich halte mich aber wohl eher an das Gewohnte.
 


Wer Lust bekommen hat, sich auch einer ATC-Gruppe anzuschließen, dem darf ich die Kontaktadresse von Angela mitteilen. Bitte sendet mir eine Mail, meine Adresse steht im Impressum. (Übers Kommentarfeld antworte ich darauf nicht. DSGVO lässt grüßen.) Angela organisiert 2 mal im Jahr einen ATC-Tausch zum Thema „Stempelmännchen“ (das sind pfenniggroße Stempelgummis, die es in loser Folge seit Jahrzehnten bei HeinDesign gibt).

Andere Tauschgruppen findet ihr über die sozialen Netzwerke.
 
Gute Grüße
ela
 
 

Samstag, 27. Oktober 2018

Die Streichholzschachtel-Sammlung

Mit Geschenken ist das so eine Sache. Sie sollen Wünsche erfüllen, Freude machen, vielleicht nützlich sein und auch noch den Geschmack treffen. Oft zerbricht der Schenkende sich wochenlang den Kopf, was er denn diesmal wieder bringen kann. Manchmal ist er stolz, etwas ganz Besonderes gefunden zu haben ... denkt er.
 
Der Beschenkte hingegen hat sich die größten Wünsche oft schon selbst erfüllt und ansonsten die Schränke voll. Wer unnötige Ausgaben und Enttäuschungen vermeiden will, spricht sich ab. Mit zunehmendem Alter kommt es immer seltener vor, dass eine Überraschung wirklich funktioniert.
 
Kürzlich aber geschah das Unfassbare: eine Freundin brachte mir vom Flohmarkt etwas mit, was mich schier vom Hocker gehauen hat!! Ein Album, voll mit alten Streichholzbriefchen, gesammelt über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Ich war/bin begeistert!! Erinnerungen aus meiner Jugend wurden wach an Produkte, die es schon lange nicht mehr gibt und an Läden, die dem Druck der Supermarktketten nicht stand halten konnten. Die all die alten Werbeslogans … toll!
 
Seht euch die Bilderflut an, bevor ich euch zutexte:
 
 


 


 


 




Über 500 Etiketten von Streichholzdöschen und Streichholzbriefchen kleben in dem Album. Was für ein Schatz!